Die Weltbevölkerung produziert täglich 3,5 Millionen Tonnen Müll

„Reduzieren“ bedeutet für Serge Latouche zunächst einmal, eine Produktionsweise und ein Konsumverhalten zu entwickeln, die sich weniger negativ auf die Biosphäre auswirken. Dabei geht es vor allem darum, den Überkonsum zu beschränken und die weitverbreitete Wegwerfmentalität abzulegen. Serge Latouche kritisiert: „80 Prozent der auf den Markt gelangenden Güter werden, wenn überhaupt, nur ein einziges Mal benutzt, bevor sie direkt in den Abfalleimer geworfen werden.“ Im Jahr 2013 produzierte die Weltbevölkerung rund 3,5 Millionen Tonnen Müll pro Tag. Die Industrieländer in Europa und Nordamerika produzieren dabei den meisten Müll: Ein Europäer 522 Kilogramm Hausmüll pro Jahr, ein Amerikaner 675 Kilogramm. Serge Latouche ist emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paris-Sud. Der Ökonom und Philosoph gilt als einer der wichtigsten Vordenker des französischen Konzepts der Rücknahme des Wachstums.

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Serge Latouche prangert die Diktatur des Wachstums an

Geld und Kredit haben laut Serge Latouche im Norden eine mächtige Diktatur des Wachstums errichtet, die sich allerdings im Süden noch viel zerstörerischer und tragischer auswirkt. Giorgio Ruffolo hat in diesem Zusammenhang vom Terror des Zinseszinses gesprochen. Der Motor der Marktwirtschaft und des Kapitalismus in all seinen Spielarten ist der Profit. Serge Latouche erklärt: „Diese Jagd nach Profit um jeden Preis wird durch die Ausdehnung von Produktion, Konsum und Kostensenkung ermöglicht.“ In jedem Kapitalisten, jedem Kapitalgeber, auch in jedem Homo oeconomicus steckt auch ein gewöhnlicher Krimineller, der sich mehr oder weniger mit der ökonomischen Banalität des Bösen einverstanden erklärt. Serge Latouche ist ein französischer Ökonom und Philosoph, Professor a.D. der Universität Paris-XI und gilt als einer der Vertreter des Konzepts der Rücknahme des Wirtschaftswachstums.

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Die Maximierung des Glücks ist durch die Anpassung unmöglich

Das Glück hängt auch mit dem Lernen und daher mit der Anpassung zusammen. Das Glück von Gestern kann daher der Normalzustand von heute sein. Auch wenn der Mensch es nicht will, er gewöhnt sich an Dinge. Dieser Gewöhnungseffekt ist beim Glück nicht immer so wunderbar wie in anderen Situationen. Denn wenn sich Menschen an Dinge gewöhnen, die sie glücklich machen, empfinden sie im Lauf der Zeit kein Glück mehr. Um wieder die gleiche Menge Glück wie vorher zu genießen, muss man den glücklich machenden Reiz anpassen, das heißt in der Regel verstärken. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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