Die Psychotherapie geht auf Sigmund Freud zurück

Die Psychotherapie ist im Gesundheitswesen ein relativ neues Berufsfeld. Die kaum hundert Jahre alte Bezeichnung hat die Menschheit Sigmund Freud zu verdanken. Die Psychoanalyse war nach Sigmund Freud bis zur Hälfte des vorigen Jahrhunderts die vorherrschende Behandlungsform, wenn auch nur für ausgewählte Patienten. Der Durchbruch gelang der Psychotherapie in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts, als völlig verschiedene psychotherapeutische Methoden nebeneinander, durcheinander und vor allem auch gegeneinander angeboten wurden. Paul Verhaeghe ergänzt: „Wenn die verschiedenen Therapeuten überhaupt etwas gemein hatten, dann war es ihre Ablehnung der bürgerlichen Gesellschaft, zu der sie übrigens auch die Psychoanalyse zählten.“ Ihr Ziel war es, die Patienten von bevormundenden Strukturen zu befreien, Gesundheitssystem inklusive. Paul Verhaeghe lehrt als klinischer Psychologe und Psychoanalytiker an der Universität Gent.

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Roboter werden den Menschen zukünftig viel Arbeit wegnehmen

In den modernen Industriegesellschaften könnte in den kommenden zehn bis zwanzig Jahren jeder zweite Job verloren gehen. Roboter werden die Menschen ersetzen. Das sagen zwei Zukunftsforscher aus Oxford voraus. Carl Benedict Frey und Michael A. Osborne haben in den USA 702 Berufe auf ihr Potential untersucht, früher oder später von einem Computer ausgeführt zu werden. Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass 47 Prozent der Amerikaner in Risikoberufen arbeiten, die bald verschwunden sein werden. Erstes Opfer sind ihrer Meinung nach Routinearbeiter wie Bankkassierer oder Fahrkartenverkäufer, die schon heute weitgehend durch Automaten ersetzt worden sind. Mit dem technischen Fortschritt werden Computer aber in der Zukunft immer komplexere Aufgaben übernehmen können. Sie werden Auto fahren, Standardbriefe eines Rechtsanwalts schreiben oder medizinische Diagnosen stellen.

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Markt und Wettbewerb sind keineswegs siamesische Zwillinge

In der Gegenwart herrscht unter vielen Ökonomen nicht nur für den Markt große Begeisterung, sondern auch für den Wettbewerb. Ihr Motto lautet: „Je mehr Wettbewerb, desto besser.“ Denn mehr Wettbewerb, so glauben sie, bedeutet, dass sich das Beste durchsetzt. Daraus ergäbe sich ihrer Meinung nach dann automatisch mehr Effizienz, mehr Innovation, mehr Wachstum und es ginge allen immer besser und besser. Die Wettbewerbsfähigkeit ist laut Mathias Binswanger zunehmend zur wichtigsten Eigenschaft von Unternehmen, Menschen und öffentlichen Organisationen geworden. Mathias Binswanger ergänzt: „Selbst politische Programme tendieren dazu, sich nur noch in der Frage zu unterscheiden, mit welchen Maßnahmen die kollektive Wettbewerbsfähigkeit eines Landes gesteigert werden kann. Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz in Olten und Privatdozent an der Universität St. Gallen.

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Die ausufernde Produktion von Unsinn muss aufhören

Mathias Binswanger hält nichts von dem Motto „Je mehr Wettbewerb – umso besser!“ Denn es führt seiner Meinung nach dazu, dass künstliche Märkte ins Leben gerufen werden, wo es eigentlich keine Nachfrage gäbe, wodurch nicht mehr Qualität, sondern immer mehr Unsinn produziert wird. In seinem Buch „Sinnlose Wettbewerbe“ gibt Mathias Binswanger zwar zu, dass die Produktion von Dingen, die niemand braucht, zwar kurzfristig Arbeitsplätze schafft, langfristig sind aber die Folgen für die Wirtschaft und die Gesellschaft fatal. Laut Mathias Binswanger geht ein neues Gespenst in Europa um, der Geist des künstlichen Wettbewerbs, der sich zu einer Ideologie entwickelt hat, in die sich die Menschen verrannt haben. Mathias Binswanger ist Professor für Volkswirtschaftslehre der Fachhochschule Solothurn.

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