Eros besaß bei den Stoikern eine doppelsichtige Gestalt

Für den Philosophen Zenon von Kition (um 334/332 – 262/261 v. Chr.) und die Stoiker besaß eros eine doppelsichtige Gestalt, die zwischen desinteressierter, wohltätiger Liebe und aggressiver, womöglich grausamer Leidenschaft changierte. Franz X. Eder erläutert: „Die von den Göttern gegebene Begierde konnte sowohl die Quelle für Freude und Vergnügen, für Güte und Zuneigung sein, allerdings auch für genau gegenteilige Emotionen zwischen und unter den Geschlechtern.“ In der griechischen Ethik widmete man König eros deutlich mehr Aufmerksamkeit als anderen Tugenden und Lastern, die beim kontrollierten Umgang mit sich selbst problematisiert wurden. Im Athen des 4. und 5. Jahrhunderts v. Chr. hatten sich die Philosophen schon intensiv mit der Frage beschäftigt, wie der legitime eros gestaltet sein musste, damit sein destruktives Potential kanalisiert und für die Freundschaft und Erziehung genutzt werden konnte. Franz X. Eder ist Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Wien.

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Frauen vermissen oft die Verbindung von Sex mit Liebe und Zärtlichkeit

Ein weiteres ausschlaggebendes Element, um Untreue zu verstehen, besteht für Shirley P. Glass in der Erforschung der sexuellen Seite der Ehe. Ein offenes Gespräch, oder Schuldzuweisungen oder Ausflüchte, kann die sexuellen Anfälligkeiten zutage fördern, die den Reiz einer Affäre erhöht haben; es sei denn, der Sex in der Affäre war nur eine Nebenerscheinung einer emotionalen Affäre. Shirley P. Glass erklärt: „Affären, die aus Freundschaften entstehen, werden in der Regel eher durch emotionale Vertrautheit und sexuelle Chemie beeinflusst als durch die Unzufriedenheit über den ehelichen Sex.“ Trotzdem fallen sexuelle Frustration oder Enttäuschung in der Ehe durch den Vergleich mit dem aufregenden Sex in der Affäre natürlich besonders auf. Dr. phil. Shirley P. Glass war niedergelassene Psychologin und Familientherapeutin. Sie starb im Jahr 2003 im Alter von 67 Jahren an einer Krebserkrankung.

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Die Sexualhormone steuern die Sexualität des Menschen

Die sexuellen Bedürfnisse von Männern und Frauen unterscheiden sich laut Georg Pfau gravierend, sowohl in Qualität als auch in Quantität. Die Verantwortung dafür tragen die Sexualhormone, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Georg Pfau erklärt: „Jawohl, die Sexualhormone steuern die Sexualität des Menschen, allenfalls ergänzt durch Erziehung und Erfahrungen.“ Ulrich Pfau kritisiert, dass die Gegenwart geprägt ist durch die Verleugnung des Naturalistischen am Menschen, so als schiene der Mensch sich seiner Herkunft zu schämen. Die Menschen haben scheinbar vergessen, woher sie kommen, und führen sich auf, als wären sie Gott, wobei der Wahlspruch lautet: Alles ist machbar. Doch dies ist ein fataler Irrtum. Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

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Im Tantra soll die Sexualität in die Ekstase münden

Tantra ist die kraftvolle, die Welt bejahende Seite Indiens. Um das Tantra-Prinzip zu verdeutlichen, hat der große Hindu-Heilige des 19. Jahrhunderts Ramakrishna folgendes Bild verwendet. Er sagte, dass er zwar gerne Zucker esse, aber nicht gerne Zucker werden möchte. In die Welt der Metaphysik übersetzt heißt das, dass er gern am Göttlichen Anteil habe, aber nicht Gott selbst sein wolle. In einem anderen Spruch beschreibt er die Welt als eine Stätte der Freude, in der man essen, trinken und fröhlich sein kann. Das hat große Ähnlichkeit mit einem Satz des Augustinus, der den Mensch aufforderte Gott zu lieben, aber dennoch nach freien Stücken zu handeln.

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