Kooperation ist die Grundlage des Gemeinwohls

Der Grundsatz, wonach Menschen durch Kooperation viel mehr erreichen können, als wenn sie allein arbeiten, ist seit Langem anerkannt. Auch die Verfassung der Vereinigten Staaten zeigt, dass die Bürger der gerade unabhängig gewordenen Bundesstaaten die Notwendigkeit kollektiven Handelns einsahen. Josef Stiglitz ergänzt: „Das gemeinsame Handeln schuf die Grundlage des Gemeinwohls, und es geschah nicht nur durch freiwillige Zusammenschlüsse, sondern auch auf Geheiß der Regierung, mit all den Machtbefugnissen, über die sie verfügte.“ Das gesellschaftliche Wohlergehen förderten nicht nur Bauern und Händler, die ihre eigenen Interessen verfolgten. Dazu trug auch eine starke Regierung bei, deren Befugnisse genau definiert und dadurch auch begrenzt waren. Joseph Stiglitz war Professor für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford und Stanford. Er wurde 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet.

Weiterlesen

Die Physik bildet die Basis für viele Erfindungen

Die Physik galt lange als die Leitwissenschaft der Neuzeit. Ihr Anspruch war, zu ergründen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Das beginnt bei den kleinsten subatomaren Größenordnungen und endet bei den Weiten des Universums. Fabian Scheidler stellt fest: „Sie war und ist einerseits die philosophischste aller Wissenschaften, weil sie die letzten Fragen über Wesen und Ursprung von Materie, Zeit, Raum und Energie zu beantworten suche. Andererseits bildeten ihre Entdeckungen auch die Grundlage für entscheidende technische Erfindungen.“ Diese erlangten erhebliche Bedeutung für die Geschichte des modernen Weltsystems. Als Beispiele nennt Fabian Scheidler die Entwicklung der Feuerwaffen, die Erfindung der Dampfmaschine, des Verbrennungsmotors, des Fernsehens, der Atombombe und des Internets. Der Publizist Fabian Scheidler schreibt seit vielen Jahren über globale Gerechtigkeit.

Weiterlesen

Technische Innovationen können zum Krieg führen

Martin Luther hat den aus der konfessionellen Spaltung Mitteleuropas entstandenen Dreißigjährigen Krieg nicht gewollt. Der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, Johannes Gutenberg, wollte ihn ebenso wenig. Und doch hatte die Revolution im Druckwesen einen erheblichen Anteil an der politischen Mobilisierung. Deren Eskalation zum Krieg kostete ein Drittel der Bevölkerung Mitteleuropas das Leben. Andreas Barthelmess weiß: „Technologische Innovationen können zu gesellschaftlicher Polarisierung, zu dramatischen sozialen Umbrüchen führen, bis hin zum Krieg.“ Der griechische Philosoph Heraklit meinte sogar, der Krieg sei der Vater aller Dinge. Andreas Barthelmess findet, das gibt dem Krieg zu viel der Ehre. Zwar gibt es Erfindungen, die ausdrücklich vom Militär bestellt wurden. Etwas die Konservendose, die auf eine Preisausschreibung Napoleon Bonapartes zurückgeht. Andreas Barthelmess ist Ökonom, Start-up-Unternehmer und Publizist.

Weiterlesen

Geniale Erfinder verändern die Welt

Erfinder und Erfindungen haben die Menschen zu allen Zeiten fasziniert. Welche Dramen haben sich in diesem Bereich abgespielt: Tragik und Größe, Scheitern und Durchbruch liegen oft nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt. Zu einem großen Erfinder gehören aber notwendigerweise Begabung und Disziplin, der Zufall und die Notwendigkeit, das Individuelle sowie das Allgemeine. Viele technische und organisatorische Innovationen revolutionierten innerhalb von kürzester Zeit die Techniken in der Produktion oder zogen über den Konsum in den Alltag von Millionen Menschen ein.

Weiterlesen

Gabriel Tarde erforscht die Wiederholungen des Alltags

Gilles Deleuze und Félix Guatarri stimmen in ihrem Buch „Tausend Plateaus“ ein Loblied auf den französischen Soziologen Gabriel Tarde an, der von 1843 bis 1904 lebte. Sie feiern ihn als soziologischen Klassiker unserer Zeit. Sie schreiben, dass nur im Anschluss an Gabriel Tarde eine radikale Neuausrichtung der Soziologie als einer „Mikrosoziologie“ möglich war. Denn sie hat sich genau für die Unwahrscheinlichkeiten dessen interessiert, was andere Soziologen als soziale Tatsachen oder kollektive Vorstellung in stabilen Gesellschaftsstrukturen betrachteten. Gilles Deleuze und Félix Guatarri stimmen mit Gabriel Tarde überein, dass es die sozialen Regelmäßigkeiten sind, die erklärt werden müssen. Man darf ihre Entstehung nicht als bekannt voraussetzen.

Weiterlesen

Francis Bacon sehnt sich nach einer Insel der Erfinder

Francis Bacon war der erste, der auf wissenschaftliche Weise Natur- und Gesellschaftswissenschaften zusammenführen wollte. Er war davon überzeugt, dass im Wissen die Macht des Menschen bestehe, denn es macht ihn erfinderisch und daher mächtig. Das höchste Ziel dieses englischen Philosophen ist die Kultur, die die Welt verwandelt und den Menschen zu ihrem Gebieter macht. Im Denken erkennt Francis Bacon das schaffende Vermögen, im Willen die Umsetzung der allgemeinen Wohlfahrt. Francis Bacon war nicht nur Philosoph, er war gleichzeitig Mitglied des Unterhauses, ein erfolgreicher Rechtsanwalt und ein geachteter Schriftsteller.

Weiterlesen