Leben heißt arbeiten

Der physikalische Begriff „Arbeit“ bezeichnet heute alle Prozesse, bei denen man Energie überträgt. Sei es auf kosmischer Ebene bei der Entstehung von Galaxien oder Sternen oder sei es im subatomaren Bereich. James Suzman fügt hinzu: „Naturwissenschaftlich betrachtet, wurde bei der Entstehung des Universums Arbeit in ungeheurer Größenordnung geleistet.“ Das Leben ist ein erstaunliches Phänomen und alles Lebendige unterscheidet sich fundamental von toter Materie. Denn es ist die Vielfalt höchst ungewöhnlicher Arten von Arbeit, die lebende Organismen leisten. Lebende Dinge besitzen eine Reihe spezieller Merkmale, die man bei toter Materie nicht findet. Das offenkundigste und wichtigste dieser Merkmale ist, dass lebende Dings selbsttätig Energie zapfen. James Suzman ist Sozialanthropologe und Autor des Buches „Wohlstand ohne Überfluss“. In diesem Werk porträtierte er die Gesellschaften der Jäger und Sammler als erste Wohlstandsgesellschaften.

Weiterlesen

Alle Lebewesen müssen möglichst sparsam mit ihrer Energie umgehen

Es klingt auf den ersten Blick ziemlich weit hergeholt, aber indem die Menschen eine Vorstellung von einem würdevollen Leben entwickeln und sie zur Grundlage der Gestaltung ihres Lebens und der Steuerung ihres Verhaltens machen, folgen sie eigentlich nur den Gesetzmäßigkeiten, die sich aus dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik ergeben. Gerald Hüther erläutert: „Der besagt, dass alle natürlichen Prozesse auf die gleichmäßige Verteilung von Energie ausgerichtet sind. Alle Lebewesen müssen deshalb über die Fähigkeit verfügen, eine innere Ordnung aufzubauen, die dieser Tendenz entgegenwirkt.“ Je besser ihnen das gelingt, desto wahrscheinlicher wird ihre Überlebensfähigkeit. Je weniger Energie sie für die Aufrechterhaltung ihrer inneren Ordnung verbrauchen, desto besser sind sie in der Lage, ihrer eigenen Auflösung zu widerstehen. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern in Deutschland.

Weiterlesen

Das Gehirn benötigt bei Problemen extrem viel Energie

Wenn das Durcheinander in einer Gesellschaft und in den Köpfen der Menschen immer größer wird, hält das irgendwann auch das beste Gehirn nicht aus. Schon im Ruhezustand, also immer dann, wenn man flach auf dem Rücken liegt und gar nichts denkt, saugt das Gehirn etwa 20 Prozent der vom Körper bereitgestellten Energie in Form von Glukose weg. Gerald Hüther fügt hinzu: „Sobald wir die Augen öffnen, zu denken anfangen oder gar ein Problem haben, steigt dieser Energiebedarf massiv an.“ Und wenn es womöglich gar viele Probleme sind, die sich kaum noch lösen lassen, bricht die normalerweise im Gehirn herrschende Ordnung schnell zusammen. Dann funkt dort alles kreuz und quer, und der Energieverbrauch steigt so stark an, dass das nun auch im Körper als unangenehmes Gefühl spürbar wird. Gerald Hüther zählt zu den bekanntesten Hirnforschern in Deutschland.

Weiterlesen

Die Voraussagen der sozioökonomischen Physik

Als sozioökonomische Physik bezeichnen Physiker den Versuch, Formeln für das Handeln von Gruppen zu finden. Sie glauben, in Gesellschaften Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, wie sie in der Atomphysik oder Thermodynamik gültig sind. Jürgen Mimkes, emeritierter Professor aus Paderborn, vertritt die sozioökonomische Physik als Fachverband in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Jürgen Mimkes erklärt: „In unseren Modellen sind Menschen nicht Teilchen, sondern Agenten. Diese haben wie Atome drei mögliche Eigenschaften: Sie ziehen sich an, stoßen sich ab oder sind sich egal.“ Die Wechselwirkungen sind damit ähnlich wie in der Atomphysik. Nach Jürgen Mimkes gibt es in der sozioökonomischen Physik wie in der Thermodynamik Variablen wie Temperatur und Druck. Und es gibt feste und flüssige Zustände, mit Phasenübergängen.

Weiterlesen

Max Planck begründet die Quantentheorie

Max Plancks Quantenhypothese, wonach Strahlung nicht kontinuierlich, sondern in winzigsten Energieportionen, Quanten genannt, ausgesandt wird, markiert den Beginn einer neuen Epoche in der Forschung in der Physik. Plancks zentrales Forschungsthema war die Thermodynamik und besonders die Bedeutung des zweiten Hauptsatzes mit dem Begriff der Entropie. Dieser steht für den Ordnungszustand eines Systems und ist neben der Energie der wichtigste Faktor in einem physikalischen System. Max Planck hat systematisch physikalisch-chemische Gleichgewichte erforscht und dabei untersucht, wie sich Materie in feste, flüssige und gasförmige Zustände umwandelt.

Weiterlesen