Ein Schriftsteller muss den Mut und die Liebe feiern

Zu John Steinbecks Bestsellern zählen „Tortilla Flat“ (1935), „Von Mäusen und Menschen“ (1937), „Die Früchte des Zorns“ (1939) und „Jenseits von Eden“ (1952). Die Verfilmung von „Jenseits von Eden“ unter der Regie von Elia Kazan begründete den Weltruhm des jungen Schauspielers James Dean. John Steinbeck sagte bei der Verleihung des Literaturnobelpreises 1962 unter anderem, dass es die Aufgabe des Schriftstellers sei, die Fähigkeit zur Ritterlichkeit in der Niederlage, zu Mut, Mitgefühl und Liebe zu erklären und zu feiern. Es müsse ein Kampf gegen die Schwäche und Verzweiflung unter dem Banner der Hoffnung geführt werden.

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Apathie und Resignation in Deutschland

Feindbilder gegenüber Schwachen oder gesellschaftlichen Minderheiten hängen zusammen. Der Bielefelder Soziologe und Konfliktforscher Wilhelm Heitmeyer und sein Forschungsteam nennen so ein Phänomen „Syndrom der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“. Seit 2002 erforschen 15 Wissenschaftler welchen Vorurteilen und Diskriminierungen schwache Gruppen in der deutschen Gesellschaft ausgesetzt sind. Die Langzeitstudie ist auf zehn Jahre angelegt. Der aktuelle Jahresbericht, den das Forscherteam heute in Berlin präsentiert, kommt zu traurigen Befunden: Unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise zerbröckelt der Zusammenhalt in der Gesellschaft, werden zentrale Normen wie Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichwertigkeit der Menschen in Frage gestellt.

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