Seit 40 Jahren schreibt Frederick Forsyth Bestseller

Frederick Forsyth gelang mit seinem Roman „Der Schakal“ vor rund vierzig Jahren der schriftstellerische Durchbruch. In dem Buch geht es um ein geplantes Attentat auf den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle. In den vier Jahrzehnten hat er dreizehn Romane geschrieben, die 70 Millionen Käufer fanden. Die Politthriller von Frederick Forsyth zeichnen sich durch ein hohes Maß an Einfallsreichtum und Phantasie aus. Der Bestsellerautor ist einer, der genau hinschaut und zuhört und penibel recherchiert, bevor er einen neuen Roman beginnt. Manchmal vergleicht er sein Schreiben mit der Arbeit eines Journalisten oder Reporters.

Erst der fünfte Verlag publiziert den Roman „Der Schakal“

Frederick Forsythe schreibt seine Romane auf einer elektrischen Schreibmaschine. Computer sind ihm suspekt. Die Farbbandkassetten für sein Arbeitsgerät kauft er in einem kleinen Spezialladen. Frederick Forsythe sagt: „Auf das Endergebnis hat das Schreibgerät sowieso keinen Einfluss. John Le Carré und Jeffrey Archer schreiben alles mit der Hand.“

Als er sein Erstlingswerk „Der Schakal“ schrieb, war er gerade zuvor von der BBC entlassen worden. Frederick Forsythe erzählt: „Ich war pleite, hatte kein Geld, keine Wohnung, kein Auto, keinen Job und auch keine Aussicht auf einen Job.“ Damals dachte der angehende Bestsellerautor, ein Buch zu schreiben, sei eine gute Methode, schnelles Geld zu verdienen. Es dauerte allerdings länger als er sich das vorgestellt hatte. Erst der fünfte Verlag, dem er sein Manuskript vorstellte, veröffentlichte sein Buch.

Frederick Forsythes Romane wurden in 30 Sprachen übersetzt

Zum Markenzeichen der Bücher von Frederick Forsythe zählen die Verschmelzung von Fiktion und Tatsachen und die präzisen Erklärungen. Kritiker bezeichnen seine Werke gerne als politische Abenteuerromane, bei denen die Leser manchmal den Eindruck bekommen, als würden sie kein Buch lesen, sondern eine Zeitung aus der Zukunft.

Die Bestseller von Frederick Forsythe wurden in 30 Sprachen übersetzt und sind alle verfilmt worden. Der inzwischen 72-jährige Schriftsteller gehört ohne Zweifel weltweit zu den bekanntesten Thriller-Autoren. In seinem neuen Roman „Cobra“ schreibt Frederick Forsythe über die internationalen Drogenkartelle. Bei seinen Recherchen flog er unter anderem nach Guinea-Bissau, einem Drehkreuz für Kokain aus Kolumbien, das nach Europa geschmuggelt werden soll.

Die vier Gründe des Schreibens

Frederick Forsythe macht es wenig aus, wenn Literaturkritiker an seinen Romanen rummäkeln: „Ich lese Kritiken, aber ich breche darüber nicht in Tränen aus. Literaturpreise wollte ich mit meinen Büchern ohnehin nie gewinnen.“ Für Frederick Forsythe gibt es vier Gründe, ein Buch zu schreiben. Als ersten Grund führt er die Besessenheit an. Für diese Art Schriftsteller, wie Ken Follett sei das Schreiben genau so wichtig wie das Atmen.

Zweitens gibt es die Autoren, die schreiben, um Ehre, Bewunderung und Ruhm zu erlangen. Diese Leute würden jedes Literaturfestival besuchen. Drittens gebe es Schriftsteller, die eine Botschaft für die Menschheit hätten. Frederick Forsythe ist ein bedingungsloser Anhänger des vierten Grundes des Schreibens: „Geld. Es ist ein Job, es ist ein Lebensunterhalt. Und ich bin ja nicht der Einzige, der so denkt. Schon Charles Dickens schrieb für Geld, der war ständig pleite.“

Von Hans Klumbies