In allen Kulturen der Menschheit gibt es Heiler und Handaufleger, Menschen, die über einen besonderen Blick verfügen. Sie heißen Schamanen, Feng-Shui-Meister, Voodoo-Priester oder Druiden und werden in ihren Gesellschaften geachtet und geehrt. Nicht aber in den heutigen Ländern des Westens. Kurt Langbein nennt einen Grund: „Zunächst hat die christliche Religion alle nicht in ihr Konzept passenden Formen des Okkultismus als Aberglaube und Zauberei, beeinflusst von Satan und Dämonen, definiert und mehr oder minder grausam verfolgt bis hin zur Hexenverbrennung.“ Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein neues Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.
Kurt Langbein warnt vor den Geschäftemachern unter den Heilern
Es folgte die Aufklärung mit ihrem Verständnis vom Menschen als maschinenartigen Wesen, auf dessen Erkenntnissen die moderne Medizin ihre mechanische Herangehensweise an Krankheiten aufbaute. Parallel dazu ist eine breite Schicht von Heilern entstanden die aus den esoterischen Lehren Europas und des fernen Ostens oft beliebig und willkürlich zusammengesetztes Mischmasch von Heilslehren zusammengesetzt haben. Manche von ihnen werben ganz offen im Internet und in anderen diversen Medien.
Diejenigen, die das nicht tun, stehen für Kurt Langbein schon von vornherein weniger unter dem Verdacht der Geschäftemacherei mit den Hoffnungen der Patienten. Kurt Langbein warnt: „Denn dass es solche Geschäftemacher gibt, ist ebenso evident wie die Tatsache, dass etliche dieser selbsternannten Heiler mit problematischen bis gefährlichen Ratschlägen mehr Unheil anrichten als Nützliches tun.“ Das sollte aber seiner Meinung nach nicht den Blick auf seriöse Heiler verstellen, die oft sehr Sinnvolles und gelegentlich Erstaunliches zustande bringen.
Wender wenden von Menschen und Tieren Krankheiten ab
Das sogenannte „Wenden“ ist eine alte Anwendung, um von Mensch und Tier eine Krankheit abzuwenden und zum Guten hinzuwenden. Wer so etwas kann, den nennen die Einheimischen Wender. In manchen ländlichen Regionen gehören sie noch immer zum täglichen Leben. Eine Wenderin erzählt, dass es nicht so sei, dass sie die Sachen wegwende, sondern schaffe Ordnung dort, wo etwas im Körper in Unordnung geraten sei. Das ergebe sich für sie ganz intuitiv. Wenn sie mit Menschen arbeitet bekommt sie Bilder herein und spürt, wo sie hingreifen muss.
Dabei spürt sie Kontraste auf. Wenn sie ihre Hände auflegt, ist das etwa so, wie wenn sich Hell und Dunkel vermischen, weil genau dort, wo zuerst die Krankheit ist, kann wieder Gesundheit entstehen. Manchmal malt sie auch spontan Bilder oder Schriftzeichen, die allerdings nur der Mensch anschauen darf, mit dem sie gerade arbeitet – anschließend werden sie verbrannt. Bisweilen nimmt sie auch weiße Leintücher, mit denen sie die schlechten Energien ihrer Patienten abstreift. Manchmal nimmt sie auch Kontakt mit dem Unbewussten ihres Gegenübers auf und erhält dann Bilder, die ihr sagen, was zu tun ist.
Von Hans Klumbies