Selbsterkenntnis öffnet den Weg zu einem selbstbestimmten Leben

In der Regel honorieren die modernen westlichen Gesellschaften die Anpassungsfähigen. Das beginnt schon im Kindergarten, setzt sich an der Schule und den Universitäten fort und dominiert schlussendlich in Unternehmen, in der Politik und in der Öffentlichkeit. Daher ist es nicht einfach, sich davon nicht entmutigen und desillusionieren zu lassen. Und deshalb ist es laut Anja Förster und Peter Kreuz so wichtig, sein großes Ja und die damit verbundenen Neins im Leben zu kennen: „Ja, das ist mein Weg.“ „Nein, dabei mache ich nicht mit“, und „Nein, hier ist meine persönliche Grenze“. Entschiedenheit ist eine innere Haltung, die nach außen wirkt. Wer hingegen dem Außen die dominante Rolle zugesteht, läuft Gefahr früher oder später vom System zermürbt zu werden. Anja Förster und Peter Kreuz nehmen als Managementvordenker in Deutschland eine Schlüsselrolle ein.

Entschiedenheit darf nicht in Sturheit ausarten

Den eigenen, ganz persönlichen Weg zu finden, ist ein sehr intensiver und oftmals auch mühsamer Prozess der Selbstreflexion. Dennoch ist es lohnend, sich damit zu beschäftigen. Arthur Schopenhauer hat vor rund 200 Jahren folgende Sätze gesagt, die heute aktueller denn je sind: „Ein Mensch muss wissen, was er will, und wissen, was er kann. Erst so wird er Charakter zeigen und erst dann kann er etwas Rechtes vollbringen.“ Entschiedenheit darf allerdings keineswegs mit Sturheit verwechselt werden.

Anja Förster und Peter Kreuz erklären: „Das blinde Befolgen des einmal eingeschlagenen Weges wäre ja auch nur wieder eine neue, trickreiche Art der Fremdbestimmung.“ Gefragt ist dagegen ein offenes Denken und eine Weitwinkelperspektive, die möglichst viel erfasst. Man sollte alles sehen wollen, ohne sich jedoch ablenken zu lassen. Dazu muss ein Mensch lernen, das andere auszuhalten, das andere sein zu lassen, zu respektieren, von ihm zu lernen. Und um sich dann aber nicht zu verlieren, braucht es einen inneren Kompass, der einen immer wieder auf den richtigen Weg zurückbringt.

Nur disziplinierte Menschen sind wirklich frei

Um nicht vom eigenen Kurs abzudriften, benötigt man auch Disziplin. Auch wenn ihr Ruf nicht der beste ist, bedeutet Disziplin, wenn sie aus freien Stücken gewählt ist, die absolute Freiheit. Anja Förster und Peter Kreuz erläutern: „Sie können sich nur frei für ein selbstbestimmtes Leben entscheiden, wenn sie den Mut und die Disziplin aufbringen, sich auf Ihre Stärken zu besinnen und Ihren eigenen Weg zu gehen.“ Nur disziplinierte Menschen sind wirklich frei. Die Undisziplinierten sind dagegen ein Spielball ihrer Stimmungen, Gelüste und Leidenschaften – oder ein Spielball der äußeren Einflüsse.

Inspiration kommt nicht vor dem Tun, sie kommt durch das Tun – und das erfordert wiederum Disziplin. Bei vielen Kreativschaffenden gilt die Faustregel: „Disziplin und Ordnung schaffen den Raum, in dem der Geist frei sein kann.“ Disziplin und Ordnung bedeuten nicht, sich asketisch einzuschränken, sondern sich von Ablenkungen, Reizüberflutungen und Dingen, die den Kopf verstopfen, fernzuhalten. Ordnung und Konsequenz sind die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben. Quelle: „Nein“ von Anja Förster und Peter Kreuz

Von Hans Klumbies

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