Der Koran ist für die Ewigkeit geschrieben

Die Muslime glauben, dass der Prophet Mohammed den Koran in arabischer Sprache von dem Engel Gabriel empfangen hat und es sich dabei um das wahre Wort Gottes handelt. Da der Koran direkt von Gott kommt, ist er unverfälscht, nicht veränderbar und gültig für die Ewigkeit. Er ist eine Anleitung des Rechts Gottes für alle Menschen, der alles enthält, was der Mensch braucht, um ein Leben zu führen, dass Gott gefällt. Wissenschaftler, die nicht aus der muslimischen Welt stammen, glauben, Mohammed habe den Koran geschrieben. Die erste gedruckte Ausgabe aus Kairo stammt aus den Jahren 1923/24 und ist diejenige, die für die gesamte islamische Welt allein gültig ist.

Die Unterteilung des Korans

Der Koran besteht aus 114 Suren, wobei die längste am Anfang steht und die kürzeste am Ende. Das heilige Buch des Islam beginnt mit einer Eröffnungssure. Die einzelnen Suren sind wiederum in Verse unterteilt und aus kleineren Einheiten zusammengefügt, die inhaltlich kaum miteinander in Verbindung stehen. Der Koran wird von den Muslimen mit größter Verehrung behandelt und in Ehrfurcht geküsst.

Man darf das heilige Buch nur mit rituell gereinigten Händen berühren. Frauen dürfen den Koran während ihrer Menstruation und in den vierzig Tagen nach der Geburt nicht in die Hand nehmen, da sie während diesen Zeiten als unrein angesehen werden. Das heilige Buch darf nicht auf den Boden gelegt werden und sollte oberhalb der Kopfhöhe eines Menschen verwahrt werden.

Die Sunna berichtet über Mohammeds Ausagen und Taten

Wer einen Koran absichtlich beschädigt oder zerreißt, begeht Gotteslästerung, da es sich bei dem Inhalt um das authentische Wort Gottes handelt. Das heilige Buch enthält so genannte „dunkle Stellen“, deren ursprünglicher Sinn selbst von den besten Gelehrten des Islams noch nicht vollständig entschlüsselt ist. Das Arabische des Korans wird als die heilige Sprache betrachtet. Ein Mensch, der den Koran rezitiert, begeht bereits eine gottesdienstliche Handlung, die Gott gefällt.

Die Sunna ergänzt den Koran durch Aussagen Mohammeds und Berichten über seine Taten, die man in „Hadith-Sammlungen“ zusammengefasst hat. Die kurzen, einem Gleichnis ähnelnden Geschichten dieser Traditionssammlungen sind oft Antworten des Propheten auf Fragen, die ihm seine Anhänger stellten. Die Begriffe Sunna und Hadithe sind gleichgestellt. Die Sira ist die Biografie des Propheten und bietet ebenfalls Verhaltensregeln an.

Der Koran in deutscher Sprache

Koranübersetzungen existieren in fast allen Sprachen in millionenfacher Auflage. Dennoch diskutieren die islamischen Schriftgelehrten nach wie vor darüber, ob eine den vollen Sinn des Korans wiedergebende Übersetzung überhaupt möglich sei. Auch deutsche Koranübersetzungen gibt es viele, doch eine die auch Muslime akzeptieren ist die Übersetzung von Max Henning ins Deutsche. Sie ist die Basis vieler Ausgaben des Korans in deutscher Sprache. Die deutschen Koranausgaben von Ahmad von Denver und Nadeem Elyas werden in Medina in Saudi-Arabien gedruckt und vom Zentralrat der Muslime in Deutschland kostenlos verteilt.

Von Hans Klumbies