Zum Thema Abnehmen wird weltweit am meisten gelogen

Jeden Tag ist irgendwo etwas zum Thema Abnehmen oder Diät zu lesen. Der Physiker und Autor Martin Apolin hat in seinem Buch „Mach das! Die Ultimative Physik des Abnehmens“ einige der weit verbreiteten Angaben und Annahmen überprüft. Dazu hat er ein wenig Medizin und Physik kombiniert. Physik deshalb, weil auch der Organismus des Menschen den physikalischen Gesetzen unterworfen ist. In vielen Fällen musste er gar nicht einmal rechnen, weil das Behauptete unmittelbar mit einem physikalischen Gesetz kollidiert. Bei seinen Recherchen hat Martin Apolin herausgefunden, dass Angaben, die sich auf das Abnehmen oder eine Diät beziehen, falsch sind, oft sogar haarsträubend falsch, obwohl man sie immer wieder lesen kann. Manchmal handelt es sich dabei um Mythen, oft aber schlichtweg um dreiste Lügen.

Abnehmen ist eine langwierige Angelegenheit

Martin Apolin behauptet, dass zum Thema Abnehmen weltweit am meisten gelogen wird, wenn man die Politik einmal außen vorlässt. Wenn man den Menschen in diesem Punkt das Blaue vom Himmel herunter verspricht, kann man damit sehr viel Geld verdienen. Obwohl „Mach das!“ kein Abnehmbuch im klassischen Sinne ist, kann es hilfreich sein, weil der Autor wissenschaftlich begründet, warum Abnehmen langwierig ist, und dass man, um dauerhaft abzunehmen, immer am Ball bleiben muss. Dabei zählt ausnahmslos im wahrsten Sinne des Wortes jeder Schritt.

Wem es wirklich ernst mit dem Abnehmen ist, dessen Devise solle auf jeden Fall lauten: „Mach das, und zwar mäßig, aber regelmäßig!“ Für Martin Apolin gibt es im Prinzip nur eine Regel, die jeder beachten muss, wenn er abnehmen möchte – und die ist ziemlich einfach. Zuerst einmal sollte man sämtliche Diäten aus seinem Gedächtnis streichen. Denn um Gewicht zu verlieren, braucht man nicht tagelang Kohlsuppe zu essen oder abends mit knurrendem Magen ins Bett zu gehen. Selbst auf die geliebten Kohlehydrate muss niemand verzichten.

Das Zu- und Abnehmen ist ausschließlich von der Energiebilanz abhängig

Martin Apolin vertritt folgende These: „Weil kein Joule verloren gehen kann, ist Zu- und Abnehmen ausschließlich von Ihrer Energiebilanz abhängig. Die einzige und ultimative Regel lautet daher: Um abzunehmen müssen Sie eine negative Energiebilanz haben.“ Das schaffen Menschen, die abnehmen möchten, indem sie weniger essen und/oder sich mehr bewegen. Das ist eigentlich alles, was man wissen muss. Wer sich vernünftig ernährt, kann eigentlich alles so lassen wie es war – nur manchmal sollte er etwas weniger essen und hin und wieder etwas weglassen.

Martin Apolin rät sparsam mit Fruchtsäften, Limonaden und natürlich Alkohol zu sein. Dabei darf man allerdings nicht zu asketisch sein. Ein bisschen Leben sollte schon noch sein. Martin Apolin erklärt: „Je drastischer Ihre Maßnahmen sind, desto geringer ist die Chance, dass sie diese auch wirklich längerfristig oder sogar dauerhaft durchhalten.“ Allein die relativ leicht zu verwirklichende Reduktion der Nahrung um zehn Prozent wirkt so, als ob man jeden Tag drei bis vier Kilometer laufen würde. Mit Abstand am Günstigsten beim Abnehmen ist eine Kombination aus Nahrungsreduktion und Bewegung.

Mach das!

Die ultimative Physik des Abnehmens

Martin Apolin               

Verlag: Ecowin

Broschierte Ausgabe: 166 Seiten, Auflage: 2014

ISBN: 978-3-7110-0053-8, 16,95 Euro

Von Hans Klumbies

Mach das!

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