Nutztierwirtschaft ist ein großes Verbrechen

Yuval Harari postuliert in seinem Buch „Sapiens“, dass die Erfindung der Landwirtschaft der größte Schwindel in der Menschheitsgeschichte war. Er schildert darin, warum letztlich erst die Landwirtschaft dazu geführt hat, dass die Menschheit vor den heutigen Problemen eines überbevölkerten Planeten steht. Diese Probleme sind so ziemlich alles, was Malte Rubach in den heutigen Debatten über Ernährung, Nachhaltigkeit und Gesellschaft begegnet. Yuval Harari plädiert dafür, nach und nach, aber in einem stetigen Prozess auf tierische Lebensmittel zu verzichten. Denn er vertritt die Auffassung, dass die Nutztierwirtschaft das größte Verbrechen der Geschichte ist. Die Realität unterliegt ständigen Veränderungen. Und übrigens, auch die Realität von Yuval Harari sieht etwas anders aus, als es sein veganer Lebensstil es erahnen lässt. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

Malte Rubach stellt das Butterparadox vor

Yuval Harari gibt freimütig zu, dass er nicht so ganz zu 100 Prozent vegan lebt. Denn auf die Butter im Kuchen seiner Mutter will er einfach nicht verzichten. Malte Rubach erklärt: „Da haben wir es also wieder, das Butterparadox. Butter ist nämlich nicht nur der angebliche Klimakiller Nr. 1, sondern aus mancher Sichtweise auch der Gesundheitskiller Nr. 1.“ Sie ist ein Symbol der industriellen Landwirtschaft und der Wohlstandsgesellschaft. Zudem fällt sie auch oft als sogenanntes Koppelprodukt von fettreduzierten Molkereiprodukten an.

Fettreduzierte Produkte kannten unsere Urahnen wohl noch nicht, sie nahmen das Milchfett in seiner Urform auf. Je weiter sich die Welt differenziert, auch die Produktwelt, desto weniger kann man Rohstoffströme und ihre Auswirkungen auf die Umwelt nachvollziehen. Wer sich heute mit fettarmen Milchprodukten vermeintlich gesünder ernähren möchte, fördert also unbewusst die Anhäufung von Milchfett. Dieses endet schließlich in Butter. Die Lage ist vielschichtiger, als es ein zweifelhafter Titel wie „Klimakiller Nr. 1“ vermitteln kann.

Der Schein kann trügen

Malte Rubach stellt fest: „Das ist nichts weiter als Klimapopulismus, der genauso destruktiv ist wie Populismus-Sprech in allen andern Lebensbereichen.“ Deshalb sollte man immer im Hinterkopf behalten: Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint! Selbst bei einem Veganer nicht … Alles hängt mit allem zusammen, das wussten schon die alten Römer. Über das Klima hatte sich im gigantischen Römischen Reich noch nicht wirklich jemand Gedanken gemacht.

Was früher Rom war, sind heute globale Institutionen wie die Weltbank oder die Vereinten Nationen. Zur letztgenannten gehören auch die Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Orangization) und der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Chance). Die meisten Länder und Nationen der Erde sind mit diesen Institutionen verbunden. Sie berichten regelmäßig über ihre wirtschaftlichen Entwicklungen oder ihren Ausstoß an Treibhausgasen. Quelle: „Die Ökobilanz auf dem Teller“ von Malte Rubach

Von Hans Klumbies