Seit über 60 Jahren marschieren die Spritpreise nur in eine Richtung – nach oben. Vor allem seit 1990 sind sie explosionsartig in die Höhe geschossen. Vorher hatte sich der Benzinpreis innerhalb von 40 Jahren gerade einmal verdoppelt, der Dieselpreis verdreifacht. So billigen Sprit wird es nie wieder geben. Denn allein seit 2009 hat sich der Preis für Superbenzin um fast 30 Prozent erhöht. Das entspricht einem Preisanstieg von über 8 Prozent pro Jahr. Immer mehr Autofahrer werden deshalb zu Wutbürgern und schimpfen über die Abzockermentalität der Mineralölkonzerne und über die Unfähigkeit der Politiker, etwas dagegen zu unternehmen. Automobilverbände wie der ADAC unterstützen die Klagen der Autofahrer. Nicht nur die Ölmultis, auch der Staat verdient kräftig an den steigenden Spritpreisen mit. Beträgt sein Anteil beim Diesel knapp unter 50 Prozent des Literpreises, sind es beim Benzin nahezu 60 Prozent.
Die hohen Sprit- und Energiekosten gefährden das Wirtschaftswachstum in Deutschland
Da die Energie- und die Ökosteuer seit 2003 und der Mehrwertsteuersatz seit 2007 unverändert geblieben sind, sinkt allerdings mit steigenden Benzin- und Dieselpreisen der Anteil, den der Staat kassiert. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag vertritt sogar die These, dass die hohen Spritkosten das Wirtschaftswachstum in Deutschland gefährden könnten. Außerdem fordert er die Regierung auf, die Energiesteuer zu begrenzen, um die Wirtschaft und die Verbraucher zu unterstützen. Aber eines muss allen Betroffen klar sein: die Preise für Diesel und Benzin werden auch in Zukunft weiter steigen – und zwar kräftig. Deshalb ist es umso verwunderlicher, das der Start der Elektroautos in Deutschland so schleppend anläuft. So wurden zum Beispiel im vergangenen Jahr nur 2.154 Elektroautos zugelassen. Mehr Informationen zum Thema gibt es unter folgendem Link: http://www.t-online.de/auto/service/id_62745734/benzinpreise-die-entwicklung-seit-1950.html
Von Hans Klumbies