Liebe ist nicht das, für das die meisten Menschen sie halten. Sie ist kein exklusives und dauerhaftes Gefühl, das an die Beziehung zu einer ganz besonderen Person gebunden ist. Die Liebe besteht aus Sekundenbruchteilen, emotionaler Verbundenheit, die die Psyche, den Körper und das soziale Umfeld positiv beeinflusst. Laut Barbara L. Fredrickson profitiert man sein ganzes Leben lang von diesen kurzen Momenten der Verbindung zu anderen Menschen, die man nicht einmal kennen muss. In ihrem neuen Buch „Die Macht der Liebe“ beschreibt Barbara L. Fredrickson was die Liebe wirklich ist, wie und wann sie entsteht, wie jeder Einzelne sie fördern kann und wieso sie die Macht hat, die Welt zum Guten zu verändern. Barbara Lee Fredrickson ist Professorin an der University of North Carolina und eine der international renommiertesten Psychologinnen.
Die Liebe ist ein Quell der Energie und Gesundheit
Die Vision der Liebe, die Barbara L. Fredrickson in ihrem neuen Buch vorstellt, erfordert eine radikale Abwendung von dem, was die meisten Menschen bislang geglaubt haben. Liebe ist keine Beziehungskategorie. Und sie ist auch nichts, was auf einen draußen warten würde. Sie wird keinem auf magische Weise zuteil. Es führt auch in die Irre, die Liebe als besonderes zwischenmenschliches Band zu definieren. Eine Beziehung zweier Menschen sollte man nicht als Liebe per se auffassen, sondern vielmehr als Produkt der Liebe.
Eine gelungene Beziehung ist das Ergebnis der zahllosen kleinen Augenblicke, in denen die Liebe die beiden Partner erfasst. Die Liebe ist ein wesentlicher Nährstoff, den die menschlichen Zellen unbedingt brauchen. Barbara L. Fredrickson erklärt: „Je mehr Liebe Sie erleben, umso mehr öffnen Sie sich, umso mehr können Sie wachsen, weiser werden und ein besseres Gefühl für ihre Umgebung entwickeln.“ Die Liebe ist wie ein tiefer Atemzug, sie schmeckt nicht nur gut, sondern ist lebensspendend, ein unentbehrlicher Quell der Energie und Gesundheit.
Die Augenblicke der Liebe berühren die Seele nur für kurze Zeit
Zuallererst einmal ist die Liebe für Barbara L. Fredrickson ein Gefühl, ein vorübergehender Zustand, der Körper und Geist gleichermaßen erfüllt. Wie jedes andere Gefühl lässt die Liebe allerdings bald wieder nach. Dabei spiel es keine Rolle, wie wunderbar sie ist. Barbara L. Fredrickson erläutert: „Die Augenblicke der Liebe berühren Ihre Seele nur für kurze Zeit.“ Die Liebe ist die kurzlebige und kostbare Offenheit des menschlichen Herzens. Liebe entsteht, sobald zwei oder mehr Menschen durch ein gemeinsames positives Gefühl eine Verbundenheit zueinander herstellen.
Die Liebe ist das höchste menschliche Gefühl. Sie bestimmt alles, was ein Mensch fühlt, denkt, tut und wird. Die Liebe ist zudem zutiefst persönlich. Barbara L. Fredrickson ergänzt: „Sie entfaltet sich in und durch Ihren Geist und Körper wie eine Welle, gipfelt in jedem neuen Mikromoment der Verbundenheit – in jenem Lächeln, diesem Lachen oder einen wissenden und zustimmenden Blick, den Sie mit anderen teilen.“ Jeder Mensch sollte lernen, die Liebe häufiger zu suchen, denn sie wird nicht nur die eigene Persönlichkeit emporheben, sondern auch das Umfeld und die Welt.
Die Macht der Liebe
Ein neuer Blick auf das grösste Gefühl
Barbara L. Fredrickson
Verlag: Campus
Gebundene Ausgabe: 300 Seiten, Auflage: 2014
ISBN: 978-3-593-50002-7, 22,99 Euro
Von Hans Klumbies