Es gibt sechs Grundregeln für das Zusammenwohnen

Wenn ein Paar in einen gemeinsame Wohnung zieht, ist das eine der härtesten Prüfungen für die Liebe, die es gibt. Die Partner müssen damit rechnen, dass es sich in naher Zukunft in einige unangenehme Diskussionen verwickeln wird. Bei Umfragen über Paarkonflikte liegt der gemeinsame Haushalt als Anlass für Auseinandersetzungen weit vorn. Christian Thiel nennt zwei Themen, die besonders häufig genannt werden: „Paare streiten gerne und viel über die Ordnung in der gemeinsamen Wohnung. Und Paare streiten über die gerechte Verteilung der Hausarbeit.“ Sicher ist es möglich, auch ohne das Abenteuer Zusammenwohnen ein Paar zu sein. Dauerhaft aber versuchen das die wenigsten Paare. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Nest ist zu groß. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

Jeder braucht seinen Freiraum

Die gemeinsame Wohnung ist auch ein Bekenntnis zueinander, mehr miteinander teilen zu wollen als die gemeinsame Freiheit. Christian Thiel nennt sechs Grundregeln für das Zusammenwohnen, die eine glückliche Zeit in der gemeinsamen Wohnung ermöglichen. Regel eins lautet, dass Schwierigkeiten auftauchen werden. Unrealistisch hohe Erwartungen sind ein Stolperstein für die Liebe. Regel Nummer zwei lautet: „Beide Partner müssen sich wohlfühlen“. Beide Partner haben dazu das gleiche Recht.

Regel Nummer drei heißt: „Schaffen Sie Freiräume“. Man sollte in einer gemeinsamen Wohnung dafür sorgen, dass der Druck, sich einigen zu müssen, nicht zu groß wird. Jeder kann zum Beispiel ein eigenes Zimmer haben, wo er tun und lassen kann, was er will, und sich nicht den gemeinsamen Ordnungsregeln unterwerfen muss. Die vierte Regel lautet: „Verurteilen Sie den anderen nicht“. Man sollte also die Vorstellungen des anderen nicht negativ bewerten, auch nicht, wenn es um die gemeinsame Ordnung geht.

Männer müssen mehr Hausarbeit machen

Die fünfte Regel rät: „Ermöglichen Sie ein Geben und Nehmen“. Die unterschiedlichen Vorstellungen über Ordnung können zum Beispiel in einen florierenden Tauschhandel verwandelt werden. Dabei setzt jeder einen Teil seiner Vorstellungen durch. Regel Nummer sechs betont: „Sorgen Sie für eine gerechte Verteilung der Hausarbeit.“ Denn das Gefühl einer ungerechten Lastenverteilung drückt in zahlreichen Beziehungen auf die Stimmung. Das Gefährliche daran: „Da die Ungerechtigkeit Tag für Tag aufs Neue erlebt wird, wirkt sie schleichend und stetig auf die Beziehung ein. Langfristig kann dieser Druck eine Partnerschaft zerrütten.“

Die Folgen der männlichen Verweigerung gegenüber der Hausarbeit können für eine Beziehung verheerend sein. Wenn ein Mann seinen Anteil an der Hausarbeit nicht erledigt, dann fühlt sich seine Frau nicht respektiert und unterstützt. Das Klima in der Beziehung wird unweigerlich schlecht. Für dieses Problem gibt es nach der Überzeugung von Christian Thiel nur eine Lösung: „Männer müssen mehr Hausarbeit machen.“ Allerdings gibt es keine feste Regel, wie viel Beteiligung an der Hausarbeit eine Frau als gerecht ansieht. Quelle: „Was glückliche Paare richtig machen“ von Christian Thiel

Von Hans Klumbies