Weltweit gibt es sechs Prozent Vegetarier

Der Frage, warum und ob man überhaupt andere Tiere essen sollte, kann man sich aus ethischer und naturwissenschaftlicher Sicht nähern. Malte Rubach stellt fest: „Zum jetzigen Stand ist nahezu die gesamte Menschheit in der Lage, andere Tiere zu essen und diese Tatsache besteht schon seit Jahrmillionen.“ Der Anteil der Menschheit, der aus ethischen Gründen dazu nicht in der Lage ist, die vegan lebenden Menschen, beläuft sich weltweit im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Den Anteil der Vegetarier, die nur keine Tiere töten, aber von lebendigen Tieren stammende Lebensmittel genießen wollen, schätzt die Marktforschungsagentur Euromonitor auf weltweit sechs Prozent. In Propagandafilmen des Veganismus wie „The Game Changers“ wird es so dargestellt, als wäre der Mensch als Pflanzenfresser geboren. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

In Deutschland sind 70 Prozent der Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs

Aber selbstverständlich war und ist der überwiegende Anteil der Ernährung weltweit von Pflanzen dominiert, wenn man von wenigen Ausnahmen absieht. Malte Rubach ergänzt: „Sogar in Deutschland sind 70 Prozent der Lebensmittelmenge, die wir täglich essen, pflanzlichen Ursprungs. Der wichtigste Kalorienlieferant in Deutschland ist Brot.“ Vor allem in Asien, Europa und Südamerika ist in den letzten 60 Jahren der Anteil des Pflanzenproteins an der Nahrung stark gesunken.

Dass in Afrika besonders viel Pflanzenprotein konsumiert wird, liegt nicht an dessen gesundheitlichen Wert, sondern schlichtweg an der mangelnden Verfügbarkeit tierischer Lebensmittel. Und insgesamt ist Afrika bei der täglichen Proteingesamtversorgung das Schlusslicht. Malte Rubach weiß: „Sobald die Verfügbarkeit von Fleisch und Milch steigt, sinkt der Anteil des Pflanzenproteins, wie am Beispiel von Asien zu erkennen ist. Das ist eine natürlicher Prozess.“

Alle Tiere verdienen ein würdiges Dasein

Ein Mythos dreht sich auch um das Gebiss des Menschen, das für einen Pflanzenfresser typisch sein soll. Malte Rubach erklärt: „Auch wenn wir Menschen offensichtlich keine Reißzähne mehr benötigen, bedeutet dies nicht automatisch, dass wir geborene Pflanzenfresser sind.“ Kochtechniken haben zu einer besseren Verdaulichkeit vieler Nahrungsquellen geführt, das weiß man bereits, aber damit ging es erst vor 500.000 Jahren los. Unabhängig vom Gebiss hat die Intelligenz der Menschen dazu geführt, dass sie sich alle Nahrungsmittel verfügbar gemacht haben, die sie auch verdauen können.

In Deutschland sind Tierrechte noch nicht in der Verfassung verankert. Es gibt jedoch ein Tierschutzgesetz, dessen Grundregel lautet: „Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“ Allen Unkenrufen zum Trotz bescheinigen internationale Tierrechtler Deutschland einen im weltweiten Vergleich sehr guten Tierschutz. Malte Rubach blickt zurück: „Dass Tiere, und selbstverständlich auch Nutztiere, ein würdiges Dasein verdienen, darin waren sich schon die bekannten Philosophen von Aristoteles bis Plutarch einig. Quelle: „Die Ökobilanz auf dem Teller“ von Malte Rubach

Von Hans Klumbies