Dogmen spielen in verschiedenen Religionen unterschiedliche Rollen

Religionsgemeinschaften sind geprägt durch religiöse Erfahrungen und Dogmen, also Glaubenssätze, die nicht zur Disposition stehen. Julian Nida-Rümelin ergänzt: „Das Verhältnis zwischen diesen beiden Grundelementen ist von Religionsgemeinschaft zu Religionsgemeinschaft sehr unterschiedlich gestaltet. In manchen spielen Dogmen die zentrale Rolle, in anderen kann von einem festen Bestandteil von Dogmen, die die Religionsgemeinschaft bestimmen, keine Rede sein.“ Auch die abrahamitischen Religionen, also Judentum, Christentum und Islam, unterscheiden sich diesbezüglich voneinander. Nicht-monotheistische Religionen verzichten oft ganz oder jedenfalls weitgehend auf Dogmengebäude. Wo immer aber religiöse Dogmen eine Rolle spielen, führt dies zur Unterscheidung zwischen denjenigen, die diese Dogmen nicht infrage stellen, und solchen, die sie anzweifeln oder nicht akzeptieren. Julian Nida-Rümelin gehört zu den renommiertesten deutschen Philosophen und „public intellectuals“.

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