Maren Urner: „Alles beginnt in unserem Kopf!“

Wie können sich Menschen aus der Endlosschleife von Krisen befreien? Antworten auf diese Frage gibt Maren Urner in ihrem neuen Buch „Raus aus der ewigen Dauerkrise“. Dabei muss man lernen, die gewohnten Denkmuster hinter sich zu lassen. Die Autorin stellt dazu die neuesten Erkenntnisse der neurowissenschaftlichen und psychologischen Forschung vor. Maren Urner zeigt, wie man sein Gehirn besser verstehen und nutzen kann, um den Krisenmodus zu überwinden. Ihr Credo lautet: „Alles beginnt in unserem Kopf!“ Außerdem beschreibt sie die Denkfallen, die Menschen gerade in Krisenzeiten das Leben schwer machen und sie von einem Missverständnis zum nächsten stolpern lässt. Deshalb stellt Maren Urner das Konzept eines neuen, dynamischen Denkens vor, das den Weg aus der Endlosschleife des vermeintlich alternativlosen Denkens weist. Dr. Maren Urner ist Professorin für Medienpsychologie an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln.

Jeder Mensch kann seine Gedanken beeinflussen

Dabei geht es darum, ein System des Wollens in den persönlichen Gehirnstrukturen zu verankern, das die Neugier zur Triebfeder des Denkens macht. Dynamisches Denken lässt einen lässt einen Menschen erkennen, dass alle Anfänge in seinen Gedanken liegen. Egal, ob diese Anfänge das eigene Selbst, die Beziehungen zu anderen oder Politik und Gesellschaft betreffen. Maren Urner betont „Und wenn wir eins ändern und beeinflussen können, dann sind es unsere Gedanken.“

Die Unterscheidung zwischen „statischem“ und „dynamischen“ Denken durchzieht das Buch „Raus aus der ewigen Dauerkrise“ wie ein roter Faden. Im ersten Teil des Buches zeigt Maren Urner, wie das statische Denken Menschen auf allen Ebenen – persönlich, wissenschaftlich und gesellschaftlich – in den Krisenmodus versetzt hat. Der zweite Teil beschreibt die Funktionsweisen des menschlichen Gehirns, die für diese Malaise verantwortlich sind. Im dritten Teil stellt sie das Gegenmittel vor: das dynamische Denken, das die Möglichkeiten schafft, diesen Modus hinter sich zu lassen.

Jeden Morgen entscheidet die innere Einstellung über den Tag

Das dynamische Denken beginnt immer mit der Frage: Welche Rolle spiele ich gerade? Damit meint Maren Urner keine Theaterrolle, sondern die viele Gruppen, zu denen man häufig ganz automatisch und manchmal auch durch bewusste Entscheidungen, dazugehört – oder eben nicht. Die meisten Menschen kategorisieren und ordnen zu, schließen ein und aus, ziehen Grenzen und meiden Veränderungen. Maren Urner stellt fest: „Genau wie alles andere sind auch diese Grenzen, Zuordnungen und Aufteilungen nur in unserem Kopf.“

Mut ist für Maren Urner mehr als Hoffen, weil er aktiv statt passiv ist. Wer mutig ist, ist neugierig auf sich selbst und ist bereit, Zusammenhänge kritisch zu hinterfragen. Mut ist auch mehr als die Abwesenheit von Angst. Es ist mutig, Verantwortung für sich selbst und als Teil der Gesellschaft zu übernehmen. Man kann jeden Morgen, wenn man aufsteht, genau eine Sache entscheiden: die innere Einstellung. Denn diese ist grundlegend dafür, wie man die vielen Tausend Entscheidungen trifft, die im Verlauf eines Tages vor einem liegen. Maren Urner versucht, so viele Tage wie möglich mit der Einstellung zu beginnen: „Was, wenn ich es wirklich will?“

Raus aus der ewigen Dauerkrise
Mit dem Denken von morgen Probleme von heute lösen
Maren Urner
Verlag: Droemer
Broschierte Ausgabe: 281 Seiten, Auflage: 2021
ISBN: 978-3-426-27841-3, 16,99 Euro

Von Hans Klumbies