Der Einfluss des Menschen auf das Klima ist gewaltig

Lebensmittel sind der wichtigste Reproduktionsfaktor der Menschheit. Sämtliche technologische Errungenschaften haben in erster Linie dazu beigetragen, mehr Lebensmittel in kürzerer Zeit und mit weniger menschlicher Arbeitskraft zu produzieren. Das hat wiederum zu einer Steigerung der menschlichen Vermehrungsrate geführt. Malte Rubach schaut sich kurz an, welchen Einfluss der Mensch auf Klima hat. Weltweit und hier in Deutschland: „Doch da ist schon das erste Problem, es geht wieder um Zahlen. Sicher, es gibt eine relativ zuverlässige Quelle für den aktuellen Ausstoß von Treibhausgasen, den Weltklimarat.“ Der Energiesektor macht 75 Prozent aller weltweiten Treibhausgase aus. Die Landwirtschaft folgt mit 12 Prozent. Industrie- und Baugewerbe sind für 9 Prozent verantwortlich. Der Referent und Buchautor Dr. Malte Rubach hat Ernährungswissenschaften in Deutschland, der Türkei und den USA studiert.

Die Emissionen in der Landwirtschaft sind gesunken

Die Abfallentsorgung ist ökologischer geworden und liegt deshalb nur noch bei 4 Prozent. Alle anderen Wirtschaftssektoren machen weniger als ein Prozent aus. Malte Rubach hält fest: „Der Anteil der Landwirtschaft an den weltweiten Emissionen ist trotz eines beispiellosen Bevölkerungswachstums und Anstieg des Nahrungsmittelbedarfs in den letzten 160 Jahren um 80 Prozent gesunken.“ Mehr Lebensmittel für mehr Menschen haben also anteilig zu weniger Treibhausgasen geführt.

Mehr Energie für mehr Menschen verursacht dagegen anteilig mehr Treibhausgase. Deutschland hatte schon immer geschäftige Bauern. Im Jahr 1851 lag deshalb der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgasen bereits bei 27 Prozent. Aber auch der Energiebedarf wuchs mit der aufkommenden Industrialisierung. Vor alldem durch den Betrieb von Dampfmaschinen und machte schon einen Anteil von 55 Prozent aus. Die Abfallentsorgung lag bei 17 Prozent. Das gute alte Feuer hinter dem Haus lässt grüßen und ist heute zum Glück verboten.

Die Herausforderungen des Klimawandels sind enorm

Industrie- und Baugewerbe machten ein Prozent aus. Bis 2016 stieg der Energiesektor auf 84 Prozent an. Die Landwirtschaft reduzierte die Treibhausgase anteilig auf 7 Prozent. Ebenso ging der Anteil der Abfallentsorgung stark zurück und macht nur noch ein Prozent der Treibhausgase aus. Industrie- und Baugewerbe haben dagegen einen Anstieg auf anteilig 8 Prozent erfahren, eine Verachtfachung! Zusammenfassend hält Malte Rubach für die Landwirtschaft fest: „Der Beitrag zu den deutschen Treibhausgasen hat relativ um 75 Prozent abgenommen.“

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gibt an, dass die Anzahl der Menschen, die in Deutschland von einem Landwirt ernährt werden, seit 1960 bis heute von 17 auf 140 verachtfacht hat. Aus der Sicht von Malte Rubach ist das keine schlechte Nachricht, wenn dabei auch die Treibhausgase gesunken sind. Oder gibt es dabei einen Haken? Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Heutzutage muss man sich natürlich vor Augen führen, dass die Herausforderungen des Klimawandels ja real sind. Dabei hilft es nichts, nur mit Prozentzahlen um sich zu werfen, um der Landwirtschaft ein vorbildliches Verhalten zu attestieren. Quelle: „Die Ökobilanz auf dem Teller“ von Malte Rubach

Von Hans Klumbies