Die Menschheit kann eine nachhaltige Welt schaffen

Hannah Ritchie stellt in ihrem Buch „Hoffnung für Verzweifelte“ unter anderem die These auf, dass die Menschheit die nie dagewesene Chance hat, eine nachhaltige Welt zu schaffen. Dabei hält sie vorläufig fest, dass der absolute Untergang des Planeten Erde eine Übertreibung ist. Aus verschiedenen Gründen denkt Hannah Ritchie, dass die Weltuntergangsszenarien mehr schaden als nützen. Denn erstens sind diese Narrative oftmals inhaltlich falsch. Die Autorin möchte ihre Leser mit ihrem Buch davon überzeugen, dass diese Probleme zwar groß und dringlich sind, dass es aber auch eine Lösung für sie gibt. Die Menschheit wird eine Zukunft haben. Der zweite Grund, warum Hannah Ritchie glaubt, dass diese Weltuntergangsszenarien mehr Schaden verursachen als Nutzen, ist, dass die Wissenschaftler dadurch ziemlich doof dastehen. Dr. Hannah Ritchie ist Senior Researcher im Programm für globale Entwicklung an der Universität Oxford.

Der Klimawandel wird die Menschheit nicht auslöschen

Hannah Ritchie schreibt: „Der dritte und vielleicht wichtigste Grund ist, dass der drohende Untergang uns vollkommen lähmt. Wenn wir sowieso geliefert sind, warum sich dann noch groß anstrengen? Das führt in keiner Weise dazu, dass wir effektiver nach Lösungen suchen.“ Unter Optimismus versteht Hannah Ritchie keinen naiven, sondern einen, bei dem Herausforderungen als Chance für Fortschritt gesehen werden. Es geht dabei um die Zuversicht, dass die Menschheit etwas tun kann, um die Dinge zum Positiven zu wenden.

Die Herausforderungen beim Thema Umwelt sind riesig. Wenn die Menschheit sie nicht angeht, wird das furchtbare Konsequenzen haben und zu grausamer Ungleichheit führen. Hannah Ritchie fordert: „Wir müssen handeln, und zwar umfassend und viel schneller als bisher.“ Die Autorin glaubt nicht, dass der Klimawandel oder irgendein anderes Umweltproblem die gesamte Spezies Mensch auslöschen wird. Viel wahrscheinlicher wird die Menschheit beispielsweise durch einen Atomkrieg, eine Pandemie oder künstliche Intelligenz bedroht.

Es kann eine bessere Zukunft für alle geben

Im letzten Jahrhundert hat die Welt beispiellose Fortschritte bei der Verbesserung des Lebensstandards gemacht. Mancherorts ging es langsamer vonstatten, aber jedes Land hat sich in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Ernährung und bei anderen wichtigen Indikatoren für das Wohlergehen verbessert. In dem Buch „Hoffnung für Verzweifelte“ geht es auch darum, dass die heute lebenden Menschen die Umwelt in einem viel besseren Zustand hinterlassen, als sie sie vorgefunden haben.

Hannah Ritchie weiß: „Eine nachhaltige Zukunft kommt nicht von allein – wenn wir sie wollen, müssen wir sie schaffen. Wir haben die Chance, die erste nachhaltige Generation zu sein, aber das geschieht nicht automatisch.“ Was die Autorin optimistisch stimmt, ist, dass ihr so viele Menschen begegnet sind, die sich alle dafür einsetzen. Sie rät, diejenigen zu ignorieren, die behaupten, die Menschheit sei dem Untergang geweiht. Das ist sie nicht. Die Menschheit kann eine bessere Zukunft für alle schaffen.

Hoffnung für Verzweifelte
Wie wir als erste Generation die Erde zu einem besseren Ort machen
Hannah Ritchie
Verlag: Piper
Gebundene Ausgabe: 383 Seiten, Auflage: 2024
ISBN: 978-3-492-07209-0, 22,00 Euro

Von Hans Klumbies