Johannes Kepler entdeckt die Umlaufbahn des Mars

Mit seinem ersten Gesetz zerstörte Johannes Kepler die alte Überzeugung, wonach die Himmelskörper einer einheitlichen Kreisbewegung folgen. Denn er konnte belegen, dass die Planeten die Sonne mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf Ellipsenbahnen umkreisen. Zudem hatte Johannes Kepler die tatsächliche Umlaufbahn entdeckt, auf der sich der Mars durch den Weltraum bewegt. Maria Popova ergänzt: „Anschließend benutzte er die Mars-Daten, um die Umlaufbahn der Erde zu bestimmen.“ Mit Hilfe der Trigonometrie berechnete er den Abstand zwischen Erde und Mars. Er lokalisierte den Mittelpunkt der Erdumlaufbahn und zeigte, dass sich auch alle anderen Planeten auf elliptischen Bahnen bewegten. Johannes Kepler veröffentlichte diese bahnbrechenden Ergebnisse in seinem Buch „Astronomia Nova“. Die Bulgarin Maria Popova ist eine in den USA wohnhafte Autorin, Intellektuelle und Kritikerin. Sie ist bekannt als Gründerin der Online-Plattform Brain Pickings.

Johannes Kepler hat die Gestalt des Kosmos verändert

Mit seiner neuen Astronomie hatte Johannes Kepler die Gestalt des Kosmos für immer verändert. Und damit auch den Platz der Erde darin. Johannes Kepler definierte die Gravitation als eine Kraft wechselseitiger Anziehung, und erläuterte ihr grundlegendes Gesetz: „Die Kraft dieser Anziehung ist größer bei benachbarten Körpern als bei entfernten. Stärker also widerstehen sie der Trennung des einen vom andern, wenn sie einander noch nahe sind.“

Die Gravitation ist für Johannes Kepler eine universelle Kraft, die Körper auch außerhalb der Erde beeinflusst. Als Beispiel nennt er die Mondgravitation, die für die irdischen Gezeiten verantwortlich ist: „Doch die Ursache für Meeresstürme scheinen die Körper von Sonne und Mond zu sein, welche die Meerwasser mit einer magnetischen Kraft anziehen.“ In den wissenschaftlichen Kreisen, in denen sich Johannes Kepler bewegte, wurde diese Ansicht bei weitem nicht akzeptiert.

Das Schicksal der Geschlechter bestimmt nicht der Himmel

Das kopernikanische Modell war die erste Theorie, die der anthropozentrischen Selbstherrlichkeit der Menschheit einen gehörigen Dämpfer versetzte. Seitdem wurden die Gewissheiten der Menschen immer wieder in ihren Grundfesten erschüttert. Sei es durch die Evolutionslehre, die Bürgerrechte oder die Ehe für alle. Wobei große Teile der Gesellschaft auf Letztere mit einer ähnlichen Ablehnung reagierten wie die Einwohner von Johannes Keplers Heimatstad auf das kopernikanische Weltbild.

Maria Popova erläutert: „Was im Zentrum steht – sei es das Universum oder unserer Machtstrukturen –, muss im Zentrum bleiben, selbst wenn es auf Kosten der Wahrheit geht.“ Die unterschiedlichen Schicksale der Geschlechter, deutet Johannes Kepler in seiner „Weltharmonik“ an, bestimmt nicht der Himmel. Sondern die irdische Konstruktion des Geschlechts als kulturelle Funktion. Nicht die Natur seiner Mutter mache sie unwissend, sondern die Folgen ihres sozialen Status in einer Gesellschaft, die in der Ermöglichung intellektueller Erleuchtung und Selbstverwirklichung so unflexibel sei wie die Fixsterne. Quelle: „Findungen“ von Maria Popova

Von Hans Klumbies