Benjamin Franklin ist die beispielhafte Verkörperung, der Prototyp und Urahn der amerikanischen Vorstellung vom erfolgreichen Leben. Bereits als Zwanzigjähriger war Benjamin Franklin von der Notwendigkeit überzeugt, sein Leben nach den Prinzipien von Sparsamkeit und Fleiß führen zu müssen, wollte er den gewünschten Erfolg erreichen. Zu Wohlstand gekommen, er hatte Anteile an einer Druckerei, an mehreren Zeitungen und anderen profitablen Unternehmungen, konnte er sich mit 42 Jahren aus dem aktiven Geschäftsleben zu zurückziehen und sich ganz seinen physikalischen Versuchen widmen. Die Erfindung des Blitzableiters machte ihn weltberühmt.
Bejamin Franklin wird Politiker
In die Politik tritt er ein, als er 1751 zum Abgeordneten der Pennsylvania Assembly gewählt wird. 1753 wird er zum stellvertretenden Generalpostmeister für das britischen Nordamerika ernannt. Als Vertreter Pennsylvanias und drei weiterer Kolonien verbringt er 10 Jahre in London, um deren Interessen zu vertreten. In seinen Bemühungen um Ausgleich zwischen England und den Kolonien war Benjamin Franklin nicht erfolgreich.
Er verlor 1774 seinen Posten als Generalpostmeister und kehrte nach Amerika zurück, um von nun an für die Unabhängigkeit des Landes einzutreten. Bejamin Franklin wirkte nicht nur bei der Ausarbeitung der Verfassung von Pennsylvania und der Unabhängigkeitserklärung mit, sondern konnte auch während seiner achtjährigen Zeit als Gesandter in Paris, Frankreich für eine offizielle Unterstützung der um die Unabhängigkeit kämpfenden vereinigten Staaten gewinnen.
Bejamin Franklin prägt das gesellschaftspolitische Denken in Amerika
Als er nach Amerika zurückkehrte, wurde er 1785 an die Spitze der Regierung von Pennsylvania gewählt. Er übte das Amt drei Jahre lang aus. 1787 nahm er am Bundeskonvent zur Ausarbeitung einer neuen Unionsverfassung teil. Benjamin Franklin predigte immer wieder den Wert der Arbeit, die allein den Menschen zufrieden mache. Nur sie sei das geeignete Mittel, der Armut entgegenzuwirken.
Er weigerte sich Rang- oder Klassenunterschiede anzuerkennen und propagierte stattdessen den Aufstieg aus eigener Kraft als sozioökonomisches Allheilmittel. Mit dieser Auffassung hat er in nachhaltiger Weise das gesellschaftspolitische Denken der Vereinigten Staaten von Amerika bis ins 20. Jahrhundert hinein geprägt.
Kurzbiographie: Benjamin Franklin
Benjamin Franklin wurde am 17. Januar 1706 in Boston geboren. Nach kurzem Schulbesuch machte er eine Lehre als Buchdrucker und ging 1724 nach London, um seine berufliche Ausbildung abzuschließen. Nach seiner Rückkehr nach Amerika stieg er rasch zum bedeutendsten Buchdrucker und Zeitungsverleger Nordamerikas auf. Angesichts seines wirtschaftlichen Erfolgs konnte er sich seinen wissenschaftlichen Experimenten widmen und sich schließlich der Politik zuwenden.
In drei diplomatischen Missionen in London und Paris fiel er durch organisatorisches wie politisches Geschick auf. Nach 1765 setzte er sich tatkräftig für die Unabhängigkeit der amerikanischen Kolonien ein. Franklin durfte 1776 die Unabhängigkeitserklärung und 1787 die Bundesverfassung mit unterzeichnen, außerdem 1783 den Friedensvertrag mit England aushandeln. Von 1785 bis 1788 war er Präsident von Pennsylvania. Franklin starb am 17. April 1790 in Philadelphia.
Von Hans Klumbies