In seinem Buch „Die wichtigsten Naturwissenschaftler im Porträt“ stellt Fritz Krafft große Denker vor, die aus einem anderen Blickwinkel das Sehen der nachfolgenden Generationen von Naturwissenschaftlern neu prägten. Die Porträts sind chronologisch erfasst und beginnen bei den milesischen Naturphilosophen Thales von Milet, Anaximandros und Anaximenes. Sie enden bei Paul Ehrlich, Heinrich Rudolf Hertz und Max Planck. Fritz Krafft ist emeritierter Professor für Wissenschaftsgeschichte. Er leitete bis zum Jahr 2000 in Marburg das in Deutschland einzigartige Institut für Geschichte der Pharmazie.
Fritz Krafft hält Aristoteles für den bedeutendsten Denker des Abendlandes
Fritz Krafft beginnt seine Aufzählung der wichtigsten Naturwissenschaftler also mit den vorsokratischen Denkern. Von den einflussreichen Philosophen und Naturforscher der Antike hebt er besonders Aristoteles hervor, den er für den bedeutendsten des Abendlandes hält. Aristoteles hat eine Vielzahl von Schriften zu fast allen Bereichen damaliger Wissenschaft hinterlassen.
In der Aufzählung antiker Forscher fehlt natürlich nicht der griechische Arzt Galenos aus Pergamon, dessen einheitliches medizinisches System der „Humoralpathelogie“ im Mittelalter bis in die Neuzeit hinein höchstes Ansehen bei seinen Nachfolgern genoss. Über die Nominalisten Johannes Buridanus und Nicole Oreseme gelangt der Autor zu Nicolaus Kopernikus, der ein revolutionäres neues Weltbild und eine neue Astronomie schuf. Auf den weltberühmten Astronomen folgen die einem großen Publikum eher unbekannten Väter der Botanik Otto Brunfels, Hieronymus Bock und Leonhard Fuchs.
Johannes Kepler stellt eine neue Ordnung des Kosmos auf
Es folgen unter anderem Kapitel über Galileo Galilei, der als erster das Fernrohr für die Wissenschaft eingesetzt und auf Himmelskörper gerichtet hatte sowie Johannes Kepler, der neue Wege zur inneren Ordnung des Kosmos, der Weltharmonik beschritt. Ein Kapitel hat Fritz Krafft auch den Mikroskopisten wie Marcello Malpighi, Antoni van Leeuwenhoek und Robert Hooke gewidmet, bevor er sich dem genialen Naturforscher Isaac Newton zuwendet, den Albert Einstein mit folgenden Worten charakterisierte: „In einer Person vereinigte er den Experimentator, den Theoretiker, den Mechaniker und – nicht zuletzt – den Meister der Darstellung.“
Es folgen Kapitel über weitere bekannte Forscher wie Benjamin Franklin und Carl von Linné. Auch die Begründer der Gaschemie wie Joseph Black, Henry Cavendish, Joseph Priestley und Carl Wilhelm Scheele hat Fritz Krafft in die Reihe der wichtigsten Naturwissenschaftler eingereiht. Die Leser des Buchs werden in ihm viel Neues entdecken und bekanntes Wissen auffrischen können. Vielleicht hätte es dem Werk gut getan, den einen oder anderen Wissenschaftler wegzulassen und sich dafür anderen ausgiebiger zu widmen. Dennoch ist dem Autor ein gutes Werk gelungen, das einen schnellen Einstieg in die Geschichte der Naturwissenschaften ermöglicht.
Die wichtigsten Naturwissenschaftler im Porträt
Fritz Krafft
Verlag: Marixverlag
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten, Auflage: 2007
ISBN: 9783865399113, 5,00 Euro
Von Hans Klumbies