Ziele sind eine bedeutende Antriebskraft im Leben eines Menschen. Der Wert eines Ziels liegt dabei gar nicht unbedingt darin, dass man es auch erreicht. Ein stures „Das muss ich unbedingt schaffen!“ ist niemals hilfreich. Christian Thiel erläutert: „Wenn es um Ziele geht, gilt vielmehr die asiatische Weisheit: Der Weg ist das Ziel. Wer weiß, wohin er will, der strengt sich an, um sein Ziel zu erreichen.“ Die Richtung dorthin darf sich aber ruhig noch ändern. Zwischen Menschen, die ihre Ziele erreichen, und denen, die das nicht tun, findet sich in Bezug auf die Zufriedenheit kein großer Unterschied. Beide Gruppen sind in etwa gleich glücklich. Diejenigen aber, die sich ein Vorhaben erst gar nicht zutrauen, sind deutlich unzufriedener mit ihrem Leben. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.
Fernsehen macht das Gehirn träge und schlaff
Ziele zu haben – das macht einen Menschen aktiv und lebendig. Es macht ihn resistent gegen die Verheißungen der modernen Medienwelt, die das Nichtstun propagieren: „Sei passiv! Erhole dich! Lass dich unterhalten!“ Drei bis vier Stunden verbringen die meisten Menschen im Durchschnitt vor dem Fernseher. Das macht das Gehirn träge und schlaff, und es drückt auf die Stimmung. Christian Thiel erklärt: „Aus der Psychologie ist bekannt, dass ein hoher Fernsehkonsum mit einer geringen Lebenszufriedenheit einhergeht.“
Ziele zu haben, verlockt einen Menschen dagegen zu Aktivitäten. Und wenn ein Mensch aktiv ist, wenn er sich anstrengt und bemüht, dann fühlt er sich glücklich und zufrieden. Ein Ziel zu haben und etwas zu seiner Verwirklichung zu tun, beeinflusst das Selbstwertgefühl positiv. Ist das Selbstwertgefühl gut, dann läuft in der Regel auch eine Beziehung besser. Sinkt es aber, dann sinkt auch die Zufriedenheit mit dem Partner. Am unzufriedensten mit ihrer Partnerschaft sind Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl.
Die Welt des Wissens steht allen Menschen offen
Wer konkrete Schritte unternimmt, um zum Beispiel seine berufliche Situation zu verbessern, stärkt damit gleichzeitig sein Ego. Christan Thiel betont: „Das gilt allerdings nur dann, wenn Sie bei Ihren Entscheidungen für oder gegen bestimmte Ziele auch wirklich von dem Gedanken an die eigene Zufriedenheit leiten lassen. Mehr Zufriedenheit mit der Arbeit selbst, eine neue berufliche Herausforderung – all das trägt zu einem besseren Selbstwertgefühl bei.“ Wenn das noch mit einem höheren Einkommen verbunden ist – wunderbar. Notwendig ist das aber nicht.
Ein höherer Verdienst alleine hebt das Selbstwertgefühl nicht. Ein größerer Dienstwagen ebenso wenig. Das gleiche gilt für mehr Macht und Einfluss – all das beeinflusst zwar für kurze Zeit die Stimmung eines Menschen, eine dauerhafte Verbesserung des Lebensgefühls ist aber nicht damit verbunden. Auch abseits des Berufes gibt es lohnende Ziele. So stärkt es zum Beispiel das Selbstwertgefühl, wenn ein Mensch sein Wissen vergrößert. Und das Gute darin ist: Die Welt des Wissens steht allen Menschen offen. Quelle: „Was glückliche Paare richtig machen“ von Christian Thiel
Von Hans Klumbies