Ulrich Grober spricht die Sprache der Zuversicht

Ulrich Grober nimmt in seinem neuen Buch „Die Sprache der Zuversicht“ zwei Setzungen vor: „Die Erde ist der schönste Stern am Firmament. Und: Das Leben ist gut.“ Das ist der Rahmen, den dieses Buch vorschlägt. Es ist – unhintergehbar, nicht zu beweisen – der Nullpunkt, den es fruchtbar machen will. In diesen Grundannahmen und diesem Grundvertrauen, denkt Ulrich Grober, liegen die Quellen aller positiver Energien. Die anderen Fragen schließen sich an: Was macht das Leben nachhaltig, verleiht ihm Bedeutung? Was gibt Zuversicht? Die Überzeugung von der Wirksamkeit des eigenen Tuns ist für Ulrich Grober jedenfalls ein wichtiger Faktor. Eine alte Erfahrung lautet: „Erfolgreich kämpfst du nur für etwas, nicht bloß gegen etwas.“ Den Publizisten und Buchautor Ulrich Grober beschäftigt die Verknüpfung von kulturellem Erbe und Zukunftsvisionen.

Werte und Ideale bilden sich über die Sprache

Zuversicht ist eine Ressource, mit der Menschen in der Gegenwart besonders achtsam umgehen, die sie nähren sollten. Denn sie brauchen sie für das, was kommt. Sie darf nicht illusionär sein. Leere Worte helfen nicht weiter. „Die Zukunft ist ein unbetretener Pfad“, sagt ein tibetisches Sprichwort. Jeder Mensch verfügt über ein Navigationssystem, um sich auf diesem Terrain zu bewegen. Davon handelt dieses Buch. Es erzählt von der orientierenden Kraft der Sprache und der Energie ihrer Wörter.

Die Sphäre der zwischenmenschlichen Beziehungen lebt von der Sprache und vom Erzählen, von den Narrativen, vom Storytelling. Die Werte und Ideale der Menschen bilden sich über die Sprache. Ulrich Grober weiß: „Sprache ist ein offenes System, ein Gemeingut, das Wichtigste, was wir haben. Unser Vokabular lenkt unser Denken.“ Der Autor will mit seinem Buch die Leser dazu einladen, Wörter und Bilder zu Zuversicht auf die Goldwaage zu legen, um ihre Bedeutungsschichten zu erkunden, zu vergegenwärtigen, ihnen neue Kraft zu geben.

In Wörtern sind Wissen und Weisheit gespeichert

Eine Sprache für das 21. Jahrhundert sollte, so der italienische Schriftsteller Italo Calvino, „leicht“ sein. Und das bedeutet: „schnell, genau, anschaulich, vielschichtig und nachhaltig. Ulrich Grober scheint, das wäre eine gute Beschreibung für eine Sprache der Zuversicht. Auch Tagträumen ist ein Tool der Zuversicht. Es ist ein besonderer Bewusstseinszustand, eine Art leichter Trance mitten im Ablauf des Alltags. Für einen Moment, vielleicht auch länger, bekommt das Unbewusste mehr Raum, übernimmt die Regie.

In Wörtern sind Wissen und Weisheit der Vergangenheit gespeichert. Und zwar so, dass es im Heute wieder erscheinen und für die Zukunft fruchtbar gemacht werden kann. „Die Gegenwart ist aufgeladen mit Vergangenheit – und geht schwanger mit der Zukunft.“ (Leibniz) Nichts bleibt wie es ist. War wird, taucht schon auf. Die Zukunft hat schon begonnen. Ulrich Grober fordert: „Einen achtsamen Blick auf das richten, was geschieht, und dann das, was davon wünschenswerte Zukunft enthält, begleiten, fördern, zum Durchbruch verhelfen – ein solches Handeln wäre wirklich nachhaltig.“

Die Sprache der Zuversicht
Inspirationen und Impulse für eine bessere Welt
Ulrich Grober
Verlag: oekom
Gebundene Ausgabe: 248 Seiten, Auflage: 2022
ISBN: 978-3-96238-368-8, 24,00 Euro

Von Hans Klumbies