Seit jeher waren Gold und Silber bevorzugte Tauschmittel

Wie von Adam Smith beschrieben, bevorzugten die Menschen seit jeher überwiegend Metalle vor anderen Gütern als Tauschmittel. Vor allem Edelmetalle wie Gold und Silber hatten es ihnen angetan. Thomas Mayer blickt zurück: „Schon König Krösus, seit antiken Zeiten Sinnbild für Reichtum und Macht, ließ 650 vor Christus Münzen in Gold prägen. Die Römer verwendeten Kupfer, Silber und Gold zur Münzprägung, in China gab es Eisengeld, und in Schweden schlug sich Johan Palmstruch mit schwerem Kupfergeld herum.“ Die Ergiebigkeit der Bergwerke bestimmte laut Adam Smith das Verhältnis des Wertes der Metalle zueinander. Vor der Entdeckung der amerikanischen Bergwerke habe man in Europa Münzen aus Gold und Silber im Verhältnis von eins zu zehn oder eins zu zwölf getauscht, meinte Smith. Thomas Mayer ist promovierter Ökonom und ausgewiesener Finanzexperte. Seit 2014 ist er Leiter der Denkfabrik Flossbach von Storch Research Institute.

Isaac Newton gilt als der größte Physiker vor Albert Einstein

Isaac Newton beschrieb in seinem Werk „Philosophiae Naturalis Principia Mathematica“ die universelle Gravitation und legte mit seinen Gravitations- und Bewegungsgesetzen den Grundstein für die klassische Mechanik. Thomas Mayer ergänzt: „Fast gleichzeitig mit Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelte Newton die Infinitesimalrechnung und fand die Erklärung für das Lichtspektrum. Er gilt als einer der größten Physiker vor Albert Einstein.“ Weniger bekannt ist, dass sich Isaac Newton in seiner Jugend für Metallurgie und während einer Krise in seiner akademischen Laufbahn auch für Alchemie interessierte.

Nach einem Ausflug in die Politik – er war von 1689 bis 1690 Abgeordneter im Unterhaus – verbrachte er die Jahre bis 1696 mit der Suche nach dem Stein der Weisen. Von diesem versprach man sich unter anderem, Quecksilber und andere unedle Metalle in Gold umzuwandeln. Thomas Mayer stellt fest: „Er hatte mit seiner wissenschaftlichen Laufbahn abgeschlossen, fühlte sich nicht genug wertgeschätzt und verfiel in Depressionen.“ Schließlich wendete sich sein Schicksal.

Die Preise von Gold und Silber bestimmten die Marktkräfte

Ein alter Freund aus Studienzeiten, Charles Montagu, der Schatzkanzler und der Mitbegründer der Bank von England war, verhalf ihm zum Amt des Aufsehers über die königliche Münzanstalt. Thomas Mayer weiß: „In England herrscht zu dieser Zeit ein bimetallisches Geldsystem mit Silbermünzen von geringem und Goldmünzen von höherem Wert, der sich in den jeweiligen Nennwerten ausdrückte.“ Die Preise von Gold und Silber bestimmten die Marktkräfte.

Da das Austauschverhältnis der Münzen jedoch die Verwaltung festlegte, musste die Münzstätte im „Tower of London“ ein heikles Gleichgewicht zwischen den Marktkursen der beiden Metalle und dem offiziellen Wechselkurs herstellen. Thomas Mayer erläutert: „Wurden die Abweichungen zwischen Marktkursen und offiziellen Wechselkursen zu groß, entstand ein Anreiz, Münzen mit einem höheren Metallwert als dem Nennwert unter Wert einzukaufen, sie einzuschmelzen und das Rohmetall zu einem höheren Wert als dem Einkaufspreis wieder zu verkaufen.“ Quelle: „Das Inflationsgespenst“ von Thomas Mayer

Von Hans Klumbies

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