Der Klimawandel verursacht weltweit Umeltkatastrophen

Wer über die Zukunft nachdenken will, muss einen Satz aus seinem Wortschatz streichen. Dieser Satz lautet: „Das kann nie passieren.“ Denn so vieles ist in den letzten Jahren geschehen, was kluge, datengefütterte oder intuitive, persönliche oder akademische Analysen für unmöglich erklärt hatten. Eines dieser Ereignisse ist der Klimawandel, der weltweit immer größere Umweltkatastrophen verursacht. Die zu erwartenden Folgen der Erderwärmung sind gut erforscht. Philipp Blom erklärt: „Zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, und die Ozeane enthalten mehr als 95 Prozent des gesamten auf der Erde vorhandenen Wassers. Durch die Erwärmung dehnt sich das Wasser in den Ozeanen aus und führt zu einem Anstieg des Wasserspiegels, der die Küstenregionen bedroht.“ Die Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford und lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.

Weiterlesen

Markus Gabriel befasst sich mit der Erklärung von Handlungen

Jeder kennt von sich selbst und seinen Begegnungen mit anderen Menschen den Eindruck, dass man sich manchmal nicht sicher ist, was wirklich die Motive des eigenen Handelns sind. Deswegen suchen Menschen nach Handlungserklärungen, also nach Erklärungen, die sie verstehen lassen, warum jemand etwas Bestimmtes tut. Markus Gabriel erklärt: „Dabei können wir entweder Wohlwollen oder Hintergedanken vermuten.“ Ersteres verbirgt sich hinter den freundlichen Listen: Man unterstellt jemandem Freiheit, was eine wohlwollende Deutung eines allem Anschein nach erfreulichen Ereignisses ist. Fiese Listen ersetzen den Anschein des Wohlwollens entweder durch Hintergedanken oder durch Erklärungen, die es erlauben, eine Person von den Zumutungen der Freiheit zu entlasten. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

Weiterlesen

Die Kultur hat ihren Ausgangspunkt in den Gefühlen

Antonio Damasio möchte in seinem neuen Buch „Im Anfang war das Gefühl“ folgende Frage klären: „Wie ist all das entstanden, was wir Kultur nennen?“ Seine scheinbar verblüffende Antwort lautet, dass dabei nicht Verstand und Intellekt, sondern die Gefühle dabei die entscheidende Rolle gespielt haben. Zudem war es seiner Meinung nach das ständige Wechselspiel zwischen Körper und Geist, das die Evolution des Menschen geprägt hat. Dabei spannt der Autor einen großen Bogen von den evolutionären Anfängen des Lebens bis hin zur Hirnforschung der Gegenwart und eröffnet seinen Lesern dabei einen neuen, aufregenden Blick auf den biologischen Ursprung der menschlichen Zivilisation. Antonio Damasio ist Professor für Neurowissenschaften, Neurologie und Psychologie an der University of Southern California und Direktor des dortigen Brain and Creative Institute.

Weiterlesen

Der bewusste Geist gliedert sich in Denken und Fühlen

Der Geist schützt einen Menschen vor dem beängstigenden Inhalt von Träumen mit dem einzigen Mittel, das ihm zur Verfügung steht: Er lässt ihn vergessen. Etwas anderes kann er nicht tun. David Gelernter fügt hinzu: „Andererseits kann der Geist aber die Zeit zurückdrehen, die Unwirklichkeit ungeschehen machen und unter enggefassten, aber wichtigen Voraussetzungen die Zukunft vorhersagen.“ Insgesamt folgt der Geist seiner Meinung nach einer großen Gezeitenbewegung. An seinem höchsten logischen Punkt sind Realität und Selbst zwei getrennte Dinge. Das reflexive Selbst ist etwas anderes als die Realität, über die es reflektiert. Aber desto mehr man sich dem Schlaf und dem Traum nähert, verschwimmen die Grenzen immer stärker. Am Ende ist das reale Selbst in der Realität des Traums aufgegangen. David Gelernter ist Professor für Computerwissenschaften an der Yale University.

Weiterlesen

Im frühen 21. Jahrhundert war die Zukunft ausgesperrt

Was würde sich ein Historiker, der im 22. Jahrhundert fragen, wenn er über das frühe 21. Jahrhundert forscht? Er würde wahrscheinlich zwei Dinge nicht verstehen. Philipp Blom spekuliert: „Einerseits würde er sehen, dass die beginnende Erderwärmung längst wissenschaftlich erfasst war und beobachtet wurde, dass die damaligen Gesellschaften aber nur sehr langsam und zögerlich auf diese enorme Transformation reagieren.“ Anderseits würde er sehen, dass die Digitalisierung bereits angefangen hatte, tief in wirtschaftliche Zusammenhänge, soziale Strukturen und politische Machtgefüge einzugreifen und sie neu zu formen, aber dass auch diese Entwicklung nur kleinteilige und häufig rein symbolische Reaktionen nach sich zog. In den damaligen Gesellschaften, so könnte er schließen, drehte sich aus schwer erklärlichen Gründen alles um die Verwaltung von Erwartungshaltungen und um die Verteidigung von Privilegien. Die Zukunft war im Grunde ausgesperrt worden. Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford und lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.

Weiterlesen

Otfried Höffe weist auf die Selbstgefährdung der Freiheit hin

Frei ist, wer sich von Verantwortung und den damit verbundenen Zwängen löst, unfrei, wer das Lösen nicht freiwillig, aus der eigenen Person selbst heraus vornimmt, sondern es von außen aufgezwungen findet. Otfried Höffe erklärt: „Und spätestens dort, wo man von allen Verantwortungen, zusätzlich von allen Bindungen und allen Ressourcen frei wird, verliert die emanzipatorische Freiheit jeden positiven Wert: Wer alles verloren hat, besitzt, weil er nichts mehr zu verlieren hat, fraglos keine beneidenswerte Freiheit.“ Verständlicherweise neigen Menschen, die diesen Radikalverlust erleiden, zur Verzweiflung. Das Gefühl, nichts mehr verlieren zu können, kann die Freiheit allerdings auch steigern. In der Epoche der Aufklärung dominiert die Freiheit im Zuge einer Universalisierung als die mächtige Vision, dass in Zukunft alles reicher, besser, schöner wird. Otfried Höffe ist Professor für Philosophie und lehrte in Fribourg, Zürich und Tübingen, wo er die Forschungsstelle Politische Philosophie leitet.

Weiterlesen

Die Existenz der menschlichen Zivilisation steht auf dem Spiel

In seinem neuen Buch „Was auf dem Spiel steht“ beschreibt Philipp Blom die Gefahren, die Deutschland und der Menschheit heutzutage drohen. Wenn die Spezies Mensch den Klimawandel und die Automatisierung in allen Teilen der Gesellschaft nicht als globale Zäsuren versteht, die ihm Veränderungen in sämtlichen Lebensbereichen abfordern wird, entscheidet der Mensch nicht mehr selbst darüber, wie er leben will. Philipp Blom hält daher eine neue Aufklärung unter den Prämissen des 21. Jahrhunderts für absolut nötig. Denn der größte Teil der Menschheit lebt in Gesellschaften, in denen die Zukunft keine Verheißung mehr ist, sondern eine reale Bedrohung darstellt. Die globalen Auswirkungen des Klimawandels und der allumfassenden Digitalisierung begreifen vielen Menschen noch nicht und haben Angst vor der Zukunft. Philipp Blom studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und Oxford und lebt als Schriftsteller und Historiker in Wien.

Weiterlesen

Der Cyborg ist die Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft

Die westlichen Gesellschaften der Moderne sind von Technik durchdrungen. Das prominenteste Beispiel dafür ist das Internet. Sascha Dickel stellt fest: „ES hat den Cyberspace verlassen und wuchert immer stärker in die materielle Welt hinein.“ Keiner weiß, wohin dieser Prozess der Technisierung führen wird. Jede Aussage über die Zukunft ist grundsätzlich mit dem Makel der Gegenwart behaftet, aus dem sich der Mensch nicht befreien kann. Daher braucht man Metaphern und Bilder, die als Wegweiser in das unbekannte Land des Übermorgen dienen. Ein solcher Wegweiser ist der Cyborg. Er ist der technisierte „Neue Mensch“ par excellence. Er ist eine Brücke zwischen Gegenwart und Zukunft. Er verbindet visionäre Spekulation und erfahrbare Wirklichkeit. Er verwischt die Grenzen zwischen Mensch und Technik. Dr. Sascha Dickel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich Schiedel-Stiftungslehrstuhl für Wissenschaftssoziologie an der Technischen Universität München.

Weiterlesen

Leid kann sich in ein dennoch gelungenes Leben verwandeln

Wer resilient ist, vermag trotz tiefster Wunden – oder gerade durch sie – ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich auf die Zukunft hin zu entwerfen, anstatt an der Vergangenheit zu kleben. In Friedrich Nietzsches „Ecce Homo“ heißt es: „Der wohlgeratene Mensch errät Heilmittel gegen Schädigungen, er nützt schlimme Zufälle zu seinem Vorteil aus; was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker.“ „Resilienz“ stammt von dem lateinischen Verb resilire ab, was zurückspringen, abprallen bedeutet. Svenja Flaßpöhler erklärt: „Allgemein bezeichnet es die Widerstandsfähigkeit eines Systems gegenüber Störungen und findet in verschiedenen Bereichen Anwendung, zum Beispiel im Katastrophenschutz und in der Ökologie. In der Psychologie bezeichnet Resilienz die Fähigkeit eines Menschen, Krisen für die eigene Entwicklung nutzbar machen zu können.“ Dr. Svenja Flaßpöhler ist seit Dezember 2016 leitende Redakteurin im Ressort Literatur und Geisteswissenschaften beim Sender „Deutschlandradio Kultur“.

Weiterlesen

Der Mensch beherrscht die Erde wie keine ander Spezies

Alles was die Menschen tun und sind, ist in der einen oder anderen Weise das Resultat der evolutionären Prägungen, die sie zu der Spezies gemacht hat, die den Planeten Erde beherrscht wie keine andere. Matthias Horx ergänzt: „Was uns von allen anderen Tierarten unterscheidet, ist die extreme Empfindlichkeit und Hilfsbedürftigkeit unserer Brut. Keine andere Spezies muss einen derart komplexen Aufwand treiben, damit ihre Babys überleben.“ Dazu zählen unter anderem Zuneigung, Ernährung, Schutz, Wärme, Erkennen, Berühren, Wickeln, Spielen, Erziehen, Ermahnen. Zwar gibt es auch im Tierreich Fürsorge – Ratten, Katzen, Hunde lecken und „groomen“ ihre Brut, Vögel bauen Nester, die sie auskleiden und warten geduldig, bis ihre Kinder flügge sind. Aber der Aufwand für den menschlichen Nachwuchs ist so gigantisch, dass er das ganze Leben fordert. Matthias Horx ist der profilierteste Zukunftsdenker im deutschsprachigen Raum.

Weiterlesen

Viele junge Menschen ziehen sich in ihr Privatleben zurück

Die schwache Wahlbeteiligung der jungen Generation in Großbritannien, der unter anderem zum Austritt des Landes aus der Europäischen Union (EU) führte, ließ eine alte Debatte büer die sogenannte „Generation Y“ wieder aufleben: Die zwischen 1985 und 2000 geborenen seien angepasst, verwöhnt, spießig, mutlos und vor allem unpolitisch. Während ihre Groß- und Elterngeneration Ende der Sechzigerjahre regelmäßig auf die Straße ging und gegen bestehende Konventionen rebellierte, machen es sich junge Erwachsene heute lieber in ihrem privaten Schneckenhaus bequem. Der Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier beschäftigt sich seit Jahren mit den Wünschen und Sorgen von Heranwachsenden. In den Umfragen von 2016 mit mehr als tausend österreichischen jungen Menschen stach eine Zahl hervor: 75 Prozent sehnen sich nach einem Halt im Leben – nach einem verlässlichen Lebensentwurf, einer planbaren Zukunft.

Weiterlesen

Alle Menschen wollen eigentlich irgendwie glücklich sein

Die Philosophin Ina Schmidt bringt ihre Leser auf den Weg, um das Glück in der Suche danach auch zu finden. In ihrem neuen Buch „Das Ziel ist im Weg“ stellt die Autorin eine Alltagsphilosophie der Suche vor und beantwortet die Frage, was Menschen überhaupt finden können. Das zweite Kapitel beschreibt den Weg vom Suchen zum Aussuchen und die Kraft, die in jeder Entscheidung liegt. Im nächsten Abschnitt geht es um die Energie, die ein besonnener Mensch ausstrahlt und um das leise Glück der kleinen Dinge. Zudem macht Ina Schmidt plausibel, warum jeder nach dem sogenannten Guten streben sollte. Ina Schmidt gründete 2005 die „denkraeume“, eine Initiative, in der sie in Vorträgen, Workshops und Seminaren philosophische Themen und Begriffe für die heutige Lebenswelt verständlich macht.

Weiterlesen

Reinhard K. Sprenger empfiehlt ein Leben im Hier und Jetzt

Ganz wichtig für ein gelingendes Leben ist die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit willentlich auf eine gegenwärtige Aufgabe, auf die jetzige Erfahrung zu richten und sich dabei nicht ablenken zu lassen. Die Reise des Lebens zu genießen, auch wenn man das Ziel nicht kennt – gar nicht kennen sollte. Reinhard K. Sprenger erklärt: „Wer Glück und Zufriedenheit nur bei etwaiger Zielerreichung erlebt, wer zwanghaft ein Ziel verfolgt – der ist nicht mit aller Energie hier und jetzt bei der Sache, sondern immer mit einem Teil seiner Energie woanders, im Morgen.“ Ein solcher Mensch erfährt das Hier und Jetzt als „Noch nicht“-Zustand, mithin als mangelhaft – und genau das ist der Grund für halbherzige Aktionen, suboptimale Ergebnisse und letztlich – Verfehlung der Ziele. Reinhard K. Sprenger ist promovierter Philosoph und gilt als einer der profiliertesten Managementberater und Führungsexperte Deutschlands.

Weiterlesen

Matthias Horx stellt die die Zukunft von Liebe vor

Matthias Horx hat mit „Future Love“ das erste Buch vor, dass sich aus Sicht der Trend- und Zukunftsforschung dem Thema Liebe widmet. Er untersucht die Prozesse der Wandlung in Liebe, Partnerschaft und Familie und entwickelt ein Panorama der kommenden Liebeskultur, das von der totalen Digitalisierung der Leidenschaft bis zur „Liquid Love“ reicht. Zuvor erklärt Matthias Horx auf der Basis neuer Erkenntnisse von Psychologen, Neurologen und Sozialwissenschaftlern, welche Macht die Liebe über einen Menschen ausübt und was genau geschieht, wenn zwei Menschen ineinander verliebt sind. Der Zukunftsforscher hat sein Buch in drei große Abschnitte gegliedert. Teil 1: Vergangenheit: Wie die Liebe in die Welt kam. Teil 2: Gegenwart: Liebe in Zeiten der radikalen Individualisierung. Teil 3: Zukunft: Drei Szenarien der futuristischen Liebe. Matthias Horx ist der profilierteste Zukunftsdenker im deutschsprachigen Raum.

Weiterlesen

Die Werte einer Beziehung sind durch den Zorn stark bedroht

Häufig heißt es, der Zorn – sei er bisweilen auch übermäßig und unangebracht – stellt in vertrauten und persönlichen Beziehungen einen wertvollen Ausdruck von Selbstachtung dar, der kultiviert werden soll, vor allem von Menschen mit leicht angreifbarem Selbstwertgefühl – Frauen werden oft als Beispiel angeführt. Martha Nussbaum wendet sich gegen diese Argumentation und behauptet, dass die für die persönliche Vertrautheit charakteristischen Werte auf den Zorn verzichten können und durch ihn sogar stark bedroht sind. Natürlich kommen Verletzungen und Vertrauensbrüche vor und sie sind oftmals Anlass für kurzeitigen Zorn oder langjährige Trauer. Dennoch ist die Trauer über einen Verlust besser als das sture Festhalten dran, den Verlust jemand anderem zuzuschieben. Martha Nussbaum ist Philosophin und Professorin für Rechtswissenschaften und Ethik an der University of Chicago. Sie ist eine der einflussreichsten Philosophinnen der Gegenwart.

Weiterlesen

Die Deutschen sind von einer kollektiven Verunsicherung ergriffen

Menschen mit einer anhaltenden Angst, die nicht auf bestimmte Auslöser in der unmittelbaren Umgebung beschränkt und durch deine große Anzahl von Sorgen und Vorahnungen bestimmt ist, leiden an einer generalisierten Angststörung. Georg Pieper vertritt die Ansicht, dass die Deutschen von einer kollektiven Verunsicherung ergriffen sind, die sich über die vergangenen Jahre aufgebaut und im Jahr 2016 ein alarmierend hohes Niveau erreicht hat. Die Ursachen für dieses Unsicherheitsgefühl sind vielfältig. Georg Pieper erklärt: „Ein wichtiger Aspekt aus psychologischer Sicht ist das Gefühl, nicht mehr Herr über das eigene Schicksal zu sein und sich immer weniger als selbstwirksam zu erleben.“ Außerdem leben die Menschen heutzutage in einer globalisierten Welt, in der die wirtschaftlichen Zusammenhänge für viele undurchschaubar geworden sind. Dr. Georg Pieper arbeitet als Traumapsychologe und ist Experte für Krisenintervention.

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz hat nichts mit Science Fiction zu tun

Die Künstliche Intelligenz, abgekürzt KI, wird die vierte industrielle Revolution erheblich beschleunigen. Maschinen werden sich in nicht ferner Zukunft erinnern können, sie werden Muster erkennen und „vernünftig“ reagieren. Als vierte industrielle Revolution, auch Industrie 4.0 genannt, bezeichnet man die digitale Vernetzung der Produktion und ganzer Wertschöpfungsketten vom Rohstofflieferanten über Zwischenverarbeiter bis zum Verbraucher. Der gesamte Prozess wird digital begleitet und optimiert. Davon gibt es einiges schon heute: Die Rückverfolgbarkeit von Produkten bis zum Lieferanten gibt eine Ahnung davon. Künftig soll aber jedes Produkt seine eigene Identität in einem Chip mit sich tragen. Dieser Chip enthält alle produktrelevanten Daten des Werkstücks, von seiner Herkunft über seine Bearbeitung bis zu seinem Endeinsatz und eventuell seiner Wiederverwertung. Als Gegenstück werden auch alle Anlagen der industriellen Produktion ihre Produktionsdaten über auslesbare Chips preisgeben.

Weiterlesen

In Deutschland herrscht ein Klima der Angst

Im Zuge von Terror und Gewalt werden zunehmend immer mehr Menschen von ihren Ängsten beherrscht. Der Traumapsychologe und Experte für Krisenintervention Dr. Georg Pieper zeigt in seinem Buch „Die neuen Ängste“, was sie auslöst, welche Wirkung sie haben und vor allem, welche Gegenstrategien man als Einzelner oder Gesellschaft gegen die neuen Ängste entwickeln kann. Besonders treffen die neuen Ängste vor dem Terror, den Folgen der gewaltigen Migrationsbewegungen und vor politischem Extremismus vor allem Menschen, die ohnehin schon ängstlich sind. Zusammen mit den Sorgen um die Zukunft, der Furcht vor dem sozialen Abstieg, entsteht eine gefährliche Mischung aus Bedrohung, Lähmung und Stress. Wir alle müssen zwar lernen, die Unsicherheit als unvermeidlichen Teil der Gegenwart zu akzeptieren, doch trotzdem kann man seine Ängste besiegen und dabei persönliche Stärke gewinnen.

Weiterlesen

Das Ende einer Liebe hat viel mit Hoffnungslosigkeit zu tun

Psychologen ergründen, ob es möglich ist, eine Liebe im Guten zu beenden oder ob ein Rosenkrieg unumgänglich ist. Das Ende einer Liebe hat einen geradezu brutalen Charakter. Mindestens einer sagt: Ich kann nicht mehr mit dir leben, du genügst nicht mehr meinen Ansprüchen. Das Ende einer Liebe hat auch viel mit Hoffnungslosigkeit zu tun denn es bedeutet das Aus von allem, das einmal das Wertvollste im Leben war. Selbst die Stärksten fühlen sich wie ein Häufchen Elend. Sie weinen, rasen und fluchen. Fast nichts kann einen Menschen so zertrümmern wie das Ende einer Liebe. Psychologen wissen, dass eine Trennung einen Menschen so erschüttern kann wie der Tod eines Angehörigen. Alles fällt auseinander. Sie stellt alles in Frage, das eigene Ich und die persönliche Zukunft.

Weiterlesen

Jedes Land hat seine eigenen Klassiker

Was „Klassik“ in der Literatur eigentlich ist, lässt sich nicht eindeutig festlegen. Zum einen ist sie verstanden worden als ein von Ausnahmekünstlern, von Genies geschaffenes überzeitliches Kunst- und Lebensideal, als Norm und Vorbild schlechthin, aus entschwundener Vergangenheit leuchtend und in die Zukunft weisend. So etwa begriffen von der Renaissance bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Humanisten das Klassische und hatten dabei als historische Ausformung stets nur einen Kulturraum vor Augen: die Antike – besonders die perikleische Glanzzeit Griechenlands im 5. Jahrhundert v. Chr. und die augusteische Blütezeit Roms um Christi Geburt. Die Tatsache jedoch, dass darüber hinaus die Italiener schon frühzeitig das 15. Jahrhundert (Leonardo da Vinci, Raffael), die Engländer und Spanier das 16. Jahrhundert (Shakespeare, Cervantes), die Franzosen das 17. Jahrhundert (Corneille, Molière, Racine) und schließlich die Deutschen die Goethezeit als die Epoche ihrer Klassik bezeichneten, zeigt ein verändertes Klassikverständnis an, das auch im Zusammenhang mit der Herausbildung moderner Nationalstaaten gesehen werden muss.

Weiterlesen

Im Traum nähert man sich dem Zustand des reinen Seins an

Jede Nacht erlebt man in Träumen so intensive Empfindungen oder Gefühle, dass sie den Geist beinahe vollständig ausfüllen und wenig oder keinen Raum für Selbstwahrnehmung, Reflexion oder die Bildung von Erinnerungen lassen. Es gibt viele Formen der Halluzinationen. Manche sind Symptome psychischer Erkrankungen. Wenn Menschen halluzinieren, rufen sie nicht einfach nur eine Erinnerung ab, sondern sie durchleben sie noch einmal. David Gelernter fügt hinzu: „Wir betrachten das Erlebnis nicht nur von außen, sondern treten noch einmal in es ein. Eine halluzinierte Erinnerung ist mitreißender, umfassender und aufmerksamkeitserregender als eine gewöhnliche Erinnerung.“ In der Regel überwältigt die Halluzination den Halluzinierenden. In der Regel lässt man sich in Halluzinationen hineinziehen. Halluzinieren ist in der Regel gleichbedeutend mit Träumen. David Gelernter ist Professor für Computerwissenschaften an der Yale University.

Weiterlesen

Ernst-Dieter Lanterman analysiert den Typ des Fremdenhassers

Mit seinem Hass auf Fremde kompensiert der Fanatiker Defizite, die ihn in der Vergangenheit bedrückten und an seinem Selbstwertgefühl nagten. Ernst-Dieter Lantermann erläutert: „Sein Fanatismus stillt sein lange unerfülltes Bedürfnis nach Klarheit, Einfachheit und festen Wahrheiten. Er gewährt ihm ein Sicherheits- und Verankerungssystem, das ihn gegen alle Zweifel und Unsicherheiten abschottet.“ Sein Fanatismus verschafft ihm eine unerschütterliche Identität, da er sich in seinen Gleichgesinnten wiedererkennt, sich mit ihnen zutiefst verbunden, von ihnen anerkannt und wertgeschätzt erlebt und gleichzeitig in den Ausländern das abstoßende Zerrbild eines anständigen Menschen sieht. Sein Hass gibt seinem Leben endlich wieder eine Bedeutung, einen tiefen Sinn und eine klare, selbstgewisse Orientierung des eigenen Weges. Ernst-Dieter Lantermann war von 1979 bis 2013 Professor für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Universität Kassel.

Weiterlesen

Unsicherheit und Gefahr sind für Fremdenfeinde allgegenwärtig

So hoch auch der zeitweilige persönliche Sicherheitsgewinn sein mag – ein Garantie von Sicherheit kann selbst eine entschlossene Fremdenfeindlichkeit auf Dauer nicht bieten. So mögen die Verbitterten zwar zu ihrer inneren Sicherheit zurückfinden, wenn sie auf alle Muslime und ihre Kultur verächtlich herabblicken, aber die eigentlichen Gründe für ihre Verbitterung werden dadurch nicht gänzlich außer Kraft gesetzt. Ernst-Dieter Lantermann erklärt: „Gleiches gilt für die Beleidigten, Verhärteten oder die grollende Elite. Was diese fremdenfeindlichen Menschen eint, ist ihr tiefes Misstrauen gegenüber der Politik und der politischen Elite, von denen sie sich im Stich gelassen, nicht angemessen wertgeschätzt und nicht ausreichend vor den Gefahren dieser Welt geschützt fühlen.“ Ernst-Dieter Lantermann war von 1979 bis 2013 Professor für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Universität Kassel.

Weiterlesen

„Verhärtete Selbstgerechte“ wollen mit Ausländern nichts zu tun haben

Ernst-Dieter Lantermann und sein Forscherteam haben im Rahmen einer bundesweiten Studie mehrere Bevölkerungsgruppen ausfindig gemacht, die besonders anfällig für fremdenfeindliche Haltungen sind. Die Mitglieder einer ersten fremdenfeindlichen Gruppe, die die Wissenschaftler die „verhärteten Selbstgerechten“ genannt haben, befinden sich in einer ökonomisch und beruflich gefestigten, wenn auch nicht üppigen Lage, verfügen über eine mittlere Bildung und empfinden sich als Gewinner der ökonomischen Entwicklung, sozial eingebunden und wertgeschätzt. Auf dieser Grundlage entwickeln sie ein recht robustes Selbstbewusstsein. Allerdings blicken sie pessimistisch in die Zukunft. Sie haben den Eindruck, dass sich die Gesellschaft zum Schlechteren hin entwickelt, und misstrauen dem Staat und seinen Institutionen, von denen sie sich für die Zukunft wenig Unterstützung und Verständnis erwarten. Ernst-Dieter Lantermann war von 1979 bis 2013 Professor für Persönlichkeits- und Sozialpsychologie an der Universität Kassel.

Weiterlesen

Die Menschheit muss für das Überleben des Planten Erde kämpfen

Mit „Homo Progressivus – Der energische Aufstand“ haben Eckhard Fahlbusch und Silke Koglin ein Buch darüber geschrieben, wie es die Menschheit schaffen könnte, gemeinsam das Ende der Welt zu verhindern. Ihre Themen sind die großen Probleme der Gegenwart: der Klimawandel, die Verschwendung der Ressourcen, die Kriege und die dadurch verursachten Migrationsbewegungen, die Menschenrechte, die Raffgier und der Missbrauch der Religion. Vor allem aber geht es dem Autorenduo darum, zu zeigen, wie die Menschheit sich doch noch eine lebenswerte Zukunft sichern könnte. Das Buch „Homo Progressivus – Der energische Aufstand“ ist geprägt von der Idee der Autoren, die Welt zu verbessern. Und das ist dringend nötiger denn je, denn die Welt ist aus den Fugen geraten. In zehn Szenarien verdeutlichen sie, welchen epochalen Wandel die Menschheit dringend benötigt, um ihren wunderschönen Planeten Erde noch vor dem Untergang zu retten.

Weiterlesen