Das Immunsystem besiegt den Krebs in 30 Prozent aller Fälle

Heilung ist für Kurt Langbein ein ganz natürlicher Vorgang, auch wenn er manchmal wundersam wirken kann, wenn er eintritt. In ein paar Tagen hat die Natur zum Beispiel einfache Erkrankungen wie Durchfall, Schnupfen oder Grippe meist ganz von selbst geheilt. Selbst mit den Teilungsfehlern zu Krebszellen wird ein gesundes Immunsystem fertig. Kurt Langbein erklärt: „Es erkennt sie und schaltet sie aus, ein normaler alltäglicher Vorgang, der sich jeden Tag tausendfach im Körper abspielt.“ Selbstverständlich gibt es aber auch Krankheiten, gegen die der Körper nur über unzureichende Gegenmittel verfügt wie beispielsweise bei Herzinfarkten, Thrombosen oder Schlaganfällen.  Kurt Langbein ist Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“, mit 2,7 Millionen verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten Sachbücher im deutschen Sprachraum. Sein neues Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist beim Ecowin Verlag erschienen.

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Georg Pfau verrät die Erfolgsgeheimnisse des guten Flirtens

Das Hormon Testosteron ist für die Extrovertiertheit zuständig, es spielt bei der Sexualität eine große Rolle und macht sich ganz besonders bei der Anbahnung sexueller Kontakte bemerkbar. Flirten ist für Georg Pfau eine hocherotische Angelegenheit, wenn nicht die erotischste überhaupt, denn meistens sind die Beteiligten sich vorher noch nie begegnet. Georg Pfau erklärt: „Das ist das Terrain des Mannes, der Reiz des Neuen, Jagd pur, der Mann wirft seine Blicke in die Runde, trifft seine Wahl und entscheidet sich dann für die Eine, noch lange bevor sie das überhaupt erahnt.“ Es ist eine Frage von Zehntelsekunden und der Mann weiß, wo seine Chancen liegen, ohne natürlich auch nur die geringste Ahnung davon zu haben, wie ein solcher Flirt dann enden wird. Dr. Georg Pfau ist Arzt und Sexualmediziner. Er ist Mitglied der „Deutschen Akademie für Sexualmedizin“ in Berlin sowie Vorstands- und Gründungsmitglied der „Österreichischen Akademie für Sexualmedizin“ in Salzburg.

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Richtige Strategien führen zu einem langfristigen Gewichtsverlust

Viele Menschen setzten sich im Frühjahr das Ziel, die lästigen Pfunde wieder loszuwerden, die sich in den Wintermonaten im Körper eingelagert haben. Doch die meisten scheitern auf dem Weg zur Strandfigur, weil die in den Medien empfohlenen Diäten nicht zu der erhofften Gewichtsabnahme führen. Denn bei einer Diät entsteht folgendes Problem: Der Körper reagiert auf die reduzierte Zufuhr von Kalorien, indem er den sogenannten Grundumsatz senkt und sozusagen auf Sparflamme unterwegs ist. Wenn die Blitzdiät beendet ist, erhält er wieder mehr Kalorien, die er dann in Form von Fett einlagert. Dadurch tritt der typische Jo-Jo-Effekt ein. Wer auf Dauer abnehmen möchte, kommt nicht um eine längerfristige Änderung seiner Ernährungsgewohnheiten herum. Das kann mitunter ein steiniger und harter Weg sein. Doch mit der richtigen Strategie ist das nicht so schwer, wie die meisten denken.

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Kofi Annan: „Der Klimawandel bedroht die gesamte Menschheit“

Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der Gegenwart. Er bedroht laut Kofi Annan schon heute das Wohlergehen von Hunderten Millionen Menschen, und in Zukunft werden es Milliarden weitere Menschen sein. Kofi Annan erklärt: „Seine Folgen untergraben das Menschenrecht auf Nahrung, Wasser, Gesundheit und Schutz – allesamt Dinge, für die wir unser ganzes Leben lang gekämpft haben.“ Es sind jedoch gerade jene, die keine Stimme haben – weil sie schon heute an den Rand der Gesellschaft gedrängt oder noch nicht geboren wurden – die sich mit den größten Umweltrisiken konfrontiert sehen. Angesichts der überwältigenden wissenschaftlichen Erkenntnisse ist es für Kofi Annan schwer zu begreifen, warum die gemeinsamen Maßnahmen der Weltgemeinschaft, um den Ausstoß von Treibhausgas zu senken, nach wie vor so schleppend vorankommen. Kofi Annan, ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen und Friedensnobelpreisträger, ist Vorsitzender von „The Elders“, einer Gruppe ehemaliger Staatsmänner und -frauen.

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Hermann Detering weiht den Leser in die Kunst der Entsagung ein

Hermann Detering führt in seinem neuen Buch „Die Lust der Welt und die Kunst der Entsagung“ den Leser kenntnisreich und unterhaltsam in die Welt des Verzichts ein. Zuerst beleuchtet er dabei die Ursprünge des asketischen Lebens und seine modernen Ausprägungen, stellt dann frühe und moderne Aussteiger vor, widmet sich anschließend der christlichen Askese und macht auch vor der Mühe mit der Lust und der Lust an der Entsagung nicht Halt. Der Autor beleuchtet auf vielfältige Art und Weise die Möglichkeiten des Verzichts und bietet damit vor allem jenen Menschen Orientierung, die sich noch nicht ganz im Dschungel der heutigen Überflussgesellschaft verloren haben. Dr. Hermann Detering ist ein evangelischer Theologe, der Germanistik, Altphilologie und Theologie studiert hat. Er ist Mitglied des „Committee for the Scientific Examination of Religion“.

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In der Europäischen Union fehlt es an Entwicklungsperspektiven

Die europäische Einigung nach 1945 ist laut Dominik Geppert von einem eigenartigen Spannungsverhältnis geprägt. Einerseits boten die Europäische Gemeinschaft und später die Europäische Union (EU) ihren Mitgliedern praktische Vorteile. Sie erleichterten das Handeln über Grenzen hinweg und ermöglichten die Koordination politischer Pläne. Dominik Geppert erläutert: „Auf diese Weise halfen sie den Nationalstaaten, die ihnen angehörten, sich gegenüber den ökonomischen und politischen Herausforderungen des zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts besser zu behaupten.“ Andererseits beinhaltete die europäische Einigung für Dominik Geppert von Beginn an auch die Perspektive einer Überwindung der Nationalstaaten durch die Integration. Im Vertrag von Maastricht war ausdrücklich vom Ziel einer immer engeren Einheit die Rede. Dominik Geppert ist seit 2010 ordentlicher Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

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Eine Grunderfahrung der Moderne ist das Verstummen der Welt

Eigentlich sollte der technische Fortschritt den Menschen mehr Zeit schenken. Doch eher ist das Gegenteil geschehen. Laut Beschleunigungstheoretiker Hartmut Rosa sind moderne, kapitalistische Gesellschaften durch eine Steigerungslogik gekennzeichnet. Sie müssen wachsen, beschleunigen, Informationen verdichten, um am Leben zu bleiben. Die Menschen sind zwar heute viel mobiler als früher, fahren mit dem Auto, fliegen mit dem Flugzeug, aber dafür werden auch die Wege länger, die sie zurücklegen. Hartmut Rosa erklärt: „Es ist die Steigerungslogik, die das Zeitproblem hervorruft. Und es ist nicht nur der Kapitalismus, der diese Steigerungsraten erzwingt.“ Zu den anderen Strukturen, die ebenfalls für die Rastlosigkeit vieler Menschen verantwortlich sind, zählt die Konkurrenz, über die moderne Gesellschaften funktionieren. Hartmut Rosa ist Professor für Soziologie an der Universität Jena sowie Gastprofessor an der New School University, New York.

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Die Gipfel der Berge ziehen viele Menschen fast magisch an

Um einmal ganz oben auf einem Berggipfel gestanden zu sein, quälen sich Menschen, obwohl sie das ansonsten überhaupt nicht gerne tun. Sie steigen hinauf und wieder runter – scheinbar ohne ersichtlichen Grund. Einen Weg, der das Ziel ist, gibt es für sie nicht. Alles was zählt, ist ganz oben gewesen zu sein. Vielleicht besteigen Menschen die Berge auch nur, um einmal zu spüren, wie es sich anfühlt, ganz oben zu stehen und eine herrliche Aussicht zu genießen. Der Aufenthalt auf dem Gipfel währt nie lange und oft will ganz oben nicht einmal ein Glücksgefühl einstellen. Wenn sie es geschafft haben, sind viele Menschen zu erschöpft, um sich zu freuen. Sie rasten sich kurz aus, schauen in die Ferne und steigen dann wieder ins Tal hinab.

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Michel de Montaigne kritisiert die Zukunftsgläubigkeit

Michel de Montaigne hält es für einen guten Ratschlag, lieber das Gute, das die Gegenwart einem Menschen bietet, zu ergreifen und sich damit zufrieden zu geben, anstatt immer hinter dem herzulaufen, was in der Zukunft kommen soll. Denn in die Zeit, die kommen wird, kann der Mensch doch nicht ergreifen, sogar noch viel weniger als die Vergangenheit. Michel de Montaigne schreibt: „Unglücklich ist, wer sich um die Zukunft sorgt.“ Seiner Meinung ist es ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Natur selbst den Menschen einen gangbaren Weg zeigt, um sie für die Weiterführung ihres Werkes einzuspannen. Sie erzeugt dieses Trugbild, da ihr mehr am menschlichen Handeln als an der richtigen Erkenntnis liegt.

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Ralf Dahrendorf erklärt die Entstehung der Bürgerrechte

Die Bürgerrechte haben ihren Ursprung laut Ralf Dahrendorf in drei Quellen: Erstens in der Burg, zweitens in der aus den ländlichen Feudalstrukturen herausgenommenen mittelalterlichen Stadt und drittens im antiken Stadtstaat. Seiner Meinung nach führten sie am Ende mit innerer Notwendigkeit zur universellen, der Weltbürgergesellschaft. Ihre moderne Ausprägung haben die Bürgerrechte allerdings erst im Nationalstaat gewonnen. Ralf Dahrendorf schreibt: „Es ist kein Zufall, dass Länder, in denen moderne Bürgerrechte sich erst später durchgesetzt haben, meist auch verspätete Nationen waren, während die ersten Nationen zugleich Vorreiter der Bürgerrechte waren.“ Denn der moderne Nationalstaat besitzt im Kern die Form, in dem das nicht-feudale und anti-feudale Bürgertum seinen legitimen Platz finden konnte.

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Markus Gabriel entwickelt den Grundsatz einer neuen Philosophie

Der Philosoph Markus Gabriel behauptet in seinem Buch „Warum es die Welt nicht gibt“, dass es zwar nichts gibt, was es nicht gibt, die Welt aber unvollständig ist. Denn das Allumfassende gibt es nicht auf Erden und kann es auch nicht geben. Selbst die Welt, über die ein Mensch nachdenkt, ist nicht identisch mit derjenigen, in der er nachdenkt. Der Denkprozess selbst ist nur ein winziges Ereignis. Parallel zu diesem geschehen weltweit unzählige weitere Ereignisse, Gegenstände entstehen und vergehen. Die Welt kann laut Markus Gabriel gar nicht existieren, weil sie nicht in der Welt vorkommt. Markus Gabriel hat seit 2009 den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie an der Universität Bonn inne. Er ist Deutschlands jüngster Philosophieprofessor. Außerdem leitet er das Internationale Zentrum für Philosophie in Bonn.

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Wilhelm Schmid philosophiert über den Sinn der modernen Ehe

Der Sinn der Ehe ist für Wilhelm Schmid nicht mehr aus früheren Vorgaben zu beziehen, vielmehr wird es zur Aufgabe der Beteiligten selbst, ihr Sinn zu verleihen und mit ihr wiederum dem eigenen Leben. Der Sinn der modernen Ehe könnte beispielsweise darin liegen, im Anderssein, das einer für den anderen ist, eine größere Spannweite des Lebens zu erfahren, wobei man sich wechselseitig eine immer neue Quelle der Kraft sein kann. Eine Ehe kann auch eine Schutzfunktion erfüllen, indem eine Ehepartner mit seinen Stärken die Schwächen des Anderen abschirmt oder ein Ansporn, um sich weiterzuentwickeln und Dinge gemeinsam zu verwirklichen.  Wilhelm Schmid lebt als freier Autor in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt.

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Der Staat des Neoliberalismus muss ein starker Staat sein

Für den deutschen Liberalismus ist es charakteristisch, den Markt immer aus kulturgeschichtlicher und gesamtgesellschaftlicher Perspektive zu betrachten. Wolfgang Kersting erklärt: „Daher ist seine Analyse der Entwicklung des Kapitalismus und seiner Krisen immer eingebettet in großformatige geistesgeschichtliche Deutungen und umfassende zeitgeschichtliche Analysen.“ Die Gegenwart färbt dabei in den meisten Fällen den Blick auf die Vergangenheit: gegenwartsdiagnostische Interessen und zeitgeschichtliche Wertungen prägen die Darstellungen. Laut Wolfgang Kersting sind die Modernisierungstheorien durchwegs monokausale Krisentheorien der Moderne. Modernisierung ist für den deutschen Neoliberalismus stets Zerfall, Entartung, Zersetzung, Niedergang und Verlust. Wolfgang Kersting, emeritierter Professor für Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hat sich vor allem mit den Themen Sozialstaat, Gerechtigkeit und Gesellschaftsordnung beschäftigt. Er veröffentlichte Bücher über Platon, Machiavelli, Thomas Hobbes, John Rawls sowie über Immanuel Kants Rechts- und Staatsphilosophie.

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Ernst Fraenkel prüft das Verhältnis von Parlament und Bürokratie

Ernst Fraenkel kritisiert, dass in Deutschland die Tradition der großartigen Parlamentsdebatten fehlt, in denen in offener Feldschlacht um Sieg oder Niederlage einer Regierung gefochten wurde. Ebenso wenig gibt es seiner Meinung nach hierzulande die Flexibilität der parlamentarischen Taktik auf sich selbst gestellter Abgeordneter. Auch nicht vorhanden ist ein parlamentarischer Stil, der aus dem esprit de corp von Angehörigen der verschiedenen Parlamentsgruppierungen erwächst, die sich mit Augenzwinkern und Augurenlächeln zusichern, dass sie Bescheid wissen und den Comment parlamentarischer Solidarität nicht verletzen werden. Ernst Fraenkel schreibt: „Der deutsche Parlamentsstil ist von Ehrenmännern entwickelt worden, deren auf Prinzipientreue basierendem Ernst der Gedanke eines politisches Spiels als frivol erschienen wäre.“ Dazu kommt, dass seit den Tagen des Frühparlamentarismus in Deutschland, eine beispiellos hoch entwickelte Bürokratie dem Parlament, seinen Mitgliedern und Parteien, den Weg zur Exekutive versperrt hatte.

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Die Menschen können wieder Begeisterung für ihre Arbeit lernen

Anja Förster und Peter Kreuz glauben nicht, dass die tägliche, schnöde Realität an den meisten Arbeitsplätzen das Richtige für die Menschen ist. Sie fordern in ihrem neuen Buch „Hört auf zu arbeiten!“, dass sich Arbeitnehmer sich ihre Arbeit zurückerobern sollen als lebenswerten Teil ihrer Identität. Sie schreiben: „Wenn wir wieder lieben, was wir tun, erfüllt und aus Überzeugung arbeiten, und wenn wir die Resonanz unseres Handelns spüren – erst dann werden wir das tun, was wirklich zählt. Für uns und für andere.“ Dabei schließen sie bewusst die Wirtschaft und die Gesellschaft mit ein. Das Autorenteam Anja Förster und Peter Kreuz gehören zu einer neuen Generation von Vordenkern in Wirtschaft und Management. Ihr Buch „Alles, außer gewöhnlich“ wurde im Jahr 2007 als Wirtschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet.

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Veränderung gelingt durch praktiziertes Nichteinverstandensein

Der Sozialpsychologe Harald Welzer vertritt die These, dass die Art, wie westliche Industriegesellschaften produzieren und leben, am Ende ist. Diese Gesellschaften müssten sich seiner Meinung nach radikal ändern. Doch kaum etwas passiert. Stattdessen klammern sich alle an die Gegenwart und einen Status quo. Dabei sollte doch jeder halbwegs intelligente Mensch erkennen können, dass der westliche Lebensstil nicht durchgehalten werden kann, wenn die Ressourcen weiter so systematisch übernutzt werden. Harald Welzer benennt ein grundlegendes Problem: „Wir haben keine Vorstellung mehr von einer guten Zukunft. Zukunft wird mit Abstieg gleichgesetzt. Also lieber keine Zukunft.“ Den Kapitalismus hält Harald Welzer für einen der Schuldigen an dieser Misere. Er gibt zwar zu, dass der Kapitalismus historisch einzigartig erfolgreich gewesen ist, aber die an dieses Wirtschaftssystem gekoppelten emanzipatorischen Prozesse sind nicht nur ausgeschöpft, sondern schlagen seiner Meinung nach ins Gegenteil um, weil die Warenproduktion aus dem Ruder läuft.

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Elternhilfe bei Hausarbeiten bringt nicht den erwünschten Erfolg

Nahezu zwei Drittel aller Eltern erarbeiten den Lehrstoff für die Schule grundsätzlich gemeinsam mit ihren Kindern. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage der Universität Bielefeld. Und über 75 Prozent der Eltern helfen ihrem Nachwuchs bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Referate. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Ganztagsschüler oder Halbtagsschüler handelt. Inzwischen glauben viele gestresste Eltern, dass das eigentliche Lernen fast ausschließlich nur noch zu Hause stattfindet. Ulrich Trautwein, Professor für empirische Bildungsforschung and der Universität Tübingen kennt diese Probleme und erklärt: „Eltern sind sehr emotional – wenn das Kind was nicht kann, verzweifeln sie und empfinden Schulprobleme als Kränkung und eigenes Versagen, vor allem, wenn das Kind ihr einziges und wichtigstes Projekt ist.“

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Henning Mankell hält die Armut für ein Grundübel auf der Welt

Der schwedische Schriftsteller Henning Mankell, der weltweit über 40 Millionen Bücher verkauft hat, verrät das Geheimnis von Kurt Wallander, seinem schrulligen Kommissar, der in seinen Kriminalromanen ermittelt: „Er ist wie wir – nicht perfekt, von Zweifeln getrieben, er lernt dazu, macht Fehler, beruflich wie privat. Das bringt ihn dem Leser nahe.“ Kurt Wallander ist ein übergewichtiger Grübler, mit gescheiterter Ehe und erwachsenen Tochter. Durch ihn wurde Henning Mankell in ganz Europa bekannt. Die Wallander-Krimis wurden in 30 Sprachen übersetz und haben sich 25 Millionen Mal verkauft. Die Armut zieht sich wie ein roter Faden durch die Bücher von Henning Mankell. Sie löst oft grausame Verbrechen aus. Armut ist für den weltberühmten Schriftsteller ein Grundübel auf der Welt, die es allerdings überhaupt nicht geben müsste. Denn das Problem ist seiner Meinung nach lösbar, nur gehe es niemand richtig an.

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Der Klimawandel bedroht massiv die menschliche Zivilisation

Manche Staaten halten sich noch immer in der Klimapolitik zurück, obwohl die meisten Länder inzwischen zugeben, dass es den von Menschen mit seinem Ausstoß von Treibhausgasen verursachten Klimawandel gibt. Dieser wird in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Zivilisation haben. Laut Ottmar Edenhofer befinden sich die Staaten allerdings in einem tragischen Dilemma. Sie haben die Wahl zwischen den gefährlichen Folgen des Klimawandels und den riskanten Auswirkungen der Reduktion von Emissionen. Außerdem muss man sich klarmachen, dass die Nutzung von fossilen Energieträgern in der Vergangenheit mit der Beseitigung von Armut und dem Erreichen von Wohlstand einherging. Ottmar Edenhofer ist Chefökonom und stellvertretender Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, einer der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats und Lehrstuhlinhaber für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin.

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Sonia Laszlo begibt sich auf die Suche nach dem Glück

Sonia Laszlo stellt sich in ihrem Buch „Fuck Happiness. Von der Tyrannei des Glücks“ die Frage, warum so viele Menschen ihre kostbare Lebenszeit damit verbringen, nach Geheimrezepten für das Glück zu suchen, statt ihre Energie dazu zu verwenden, ihr Leben mit allen Erfahrungen und Risiken mutig zu leben. Das ständige Streben nach dem Zustand des „glücklich seins“ sowie danach, das Unglück zwanghaft zu vermeiden, stresst die Menschen und macht sie am Ende nur unglücklich. Einer der Hauptschlüssel zum Glück ist für Sonia Laszlo Vertrauen, aber auch etwas Abwechslung gehört ihrer Meinung nach unbedingt dazu. Die Kommunikationswissenschaftlerin und Schauspielerin Sonia Laszlo befasst sich mit dem „Glücklichsein“ und Film in Europa sowie in den USA. Die Journalistin ist in Medien und am Institut für Europäische Glücksforschung tätig, Gastvortragende an Universitäten und schreibt an ihrer Dissertation.

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Hans-Werner Sinn weist auf die Verlockungen niedriger Zinsen hin

Fallende Zinsen bedeuten für Hans-Werner Sinn nicht nur einen direkten rechnerischen Einkommensvorteil für Schuldenländer, sondern haben auch deren Verhalten verändert und sie veranlasst, ihre Sparanstrengungen zu vernachlässigen und noch mehr Schulden zu machen. Ein Problem der Demokratie sieht Hans-Werner Sinn darin, dass irgendeine Regierung Vereinbarungen unterschreibt und sich anstandshalber auch noch selbst daran hält, während sich ihre Nachfolger nicht mehr darum scheren und nur noch die gegenwärtigen Interessen ihrer Wähler bedienen. Sie verpassen dabei, nachkommenden Generationen etwas Gutes zu tun, die Wünsche der Gläubiger zu respektieren oder gar die Angst der Nachbarländer vor einer Schuldenhaftung in die eigenen Überlegungen einzubeziehen. Hans-Werner Sinn ist seit 1984 Ordinarius in der volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahr 1999 wurde er Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München und Leiter des CESifo-Forscher-Netzwerks, weltweit eines der größten seiner Art.

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Hanno Beck rät in Gelddingen einen klaren Kopf zu behalten

Hanno Becks Buch „Geld denkt nicht“ handelt von Menschen, die Aktien kaufen und verkaufen und von den Stolpersteinen, die sie sich dabei selbst in den Weg legen. Der Autor beantwortet die Frage, warum es zum Beispiel zu Herdenbewegungen an der Börse kommt. Zudem erklärt er, warum es die meisten nicht schaffen für ihr Alter vorzusorgen oder nicht dazu in der Lage sind, sich von verlustreichen Investments zu trennen. Denn nur wer seine eigenen Fehler erkennt, erhält zumindest die Chance, etwas daran zu ändern. Für das Entstehen von Turbulenzen an Kapitalmärkten gibt es laut Hanno Beck kein einheitliches Drehbuch, aber viele Gemeinsamkeiten. Hanno Beck, der früher in der Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung arbeitete, lehrt heute als Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Hochschule Pforzheim.

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Hans-Werner Sinn sieht Deutschland in der Target-Falle sitzen

Im Mittelpunkt des neuen Buches „Die Target-Falle“ von Hans-Werner Sinn steht das Thema der Target-Kredite, die im großen Stil von einigen nationalen Notenbanken des Eurosystems in Anspruch genommen wurden und in ihrer Höhe die offiziellen Rettungskredite in den Schatten stellen. Bislang verstehen laut Hans-Werner Sinn nur wenige Ökonomen, um was es hier geht. Nach der Lektüre seines Buches, so verspricht der Autor, wird die Zusammenhänge jeder verstehen. Das muss auch so sein, denn das Vermögen eines jeden einzelnen Bürgers steht bei den Target-Krediten auf dem Spiel. Hans-Werner Sinn beschränkt sich allerdings nicht nur auf das Target-Thema, sondern will das Krisengeschehen dem Leser an sich verständlich machen und Wege zu einem funktionierenden europäischen Wirtschaftssystem aufzeigen. Hans-Werner Sinn ist seit 1984 Ordinarius in der volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahr 1999 wurde er Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München und Leiter des CESifo-Forscher-Netzwerks, weltweit eines der größten seiner Art.

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Großkonzerne bedrohen die Demokratie und die Märkte

Nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers dachten viele Ökonomen, dass der Neoliberalismus tot sein. Für den Soziologen Colin Crouch wird der Neoliberalismus allerdings nur getestet, aber noch lange nicht am Ende. Anders als der Keynesianismus, der in den späten 1970-Jahren tatsächlich sein Leben aushauchte. Heute geschieht nichts Vergleichbares. Colin Crouch nennt den Grund: „Die Ära des Finanzkapitalismus wird nicht infrage gestellt, weil alle so sehr davon abhängen. Nie war der Einfluss der Lobbyisten, der Druck der großen Banken größer. Die Regierungen lassen sich einschüchtern, weil die Wirtschaft ohne Geld nicht funktioniert – jeder braucht Geld.“ Dabei geht es seiner Meinung nach nicht nur um Lobbying. Colin Crouch ist Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied des Max-Plack-Instituts für Gesellschaftsforschung in Köln und emeritierter Professor der Warwick Business School.

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Die Welt ist eine Unendlichkeit von Möglichkeiten

Die meisten Menschen glauben, die Angst sei bloß ein unangenehmes Gefühl, das man verhindern und ausschalten kann. Etwa durch den Kauf von Goldbarren, durch die Einnahme von Ernährungsergänzungsmittel oder durch eine Psychotherapie. Für die Philosophin Rebekka Reinhard ist die Angst aber viel mehr. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Existenz. Durch sie erfährt das Individuum die Unbestimmtheit seines Schicksals. Sie folgt damit den Spuren des großen deutschen Philosophen Martin Heideggers, der die Angst eine Grundbefindlichkeit des Menschen genannt hat. In der Angst ist den Menschen unheimlich, da sie sich in einem Zustand des Nichts und des Nirgends befinden. Die alltägliche Vertrautheit ist verloren gegangen.

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