Seriöse Heiler bringen gelegentlich Erstaunliches zustande

In allen Kulturen der Menschheit gibt es Heiler und Handaufleger, Menschen, die über einen besonderen Blick verfügen. Sie heißen Schamanen, Feng-Shui-Meister, Voodoo-Priester oder Druiden und werden in ihren Gesellschaften geachtet und geehrt. Nicht aber in den heutigen Ländern des Westens. Kurt Langbein nennt einen Grund: „Zunächst hat die christliche Religion alle nicht in ihr Konzept passenden Formen des Okkultismus als Aberglaube und Zauberei, beeinflusst von Satan und Dämonen, definiert und mehr oder minder grausam verfolgt bis hin zur Hexenverbrennung.“   Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein neues Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

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Thomas Rentsch erklärt die Philosophie des 20. Jahrhunderts

Thomas Rentsch erklärt in seinem Buch „Philosophie des 20. Jahrhunderts“ die Höhepunkte der modernen und gegenwärtigen Philosophie wie zum Beispiel die Sprachkritik Ludwig Wittgensteins, die Onotologiekritik Martin Heideggers, die Verdinglichungskritik Theodor W. Adornos sowie die französisch geprägte Postmoderne. Dabei zeigt er, wie sich die auf den ersten Blick gegensätzlichen Philosophierichtungen immer wieder ergänzen und so produktiv fortentwickeln. Die Philosophie des 20. Jahrhunderts ist für Thomas Rentsch ein Höhepunkt der 2500-jährigen Philosophiegeschichte: „Geprägt sowohl durch eine weitreichende Ausdifferenzierung der thematischen Schwerpunkte und Schulbindungen als auch durch eine Radikalisierung der Vernunftkritik auf allen Ebenen – vom Unbewussten über die menschliche Existenz und die Sprache bis zu Gesellschaft und Wissenschaft.“ Thomas Rentsch ist Professor für Philosophie an der TU Dresden. Er arbeitet vor allem zur Hermeneutik, zur Sprachphilosophie und zur praktischen Philosophie.

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Vorschulkinder müssen wesentlich besser gefördert werden

Spitzenforscher in Deutschland, allen voran diejenigen der Nationalakademie Leopoldina warnen, dass in der Bundesrepublik zu wenig getan wird, um die Ein- bis Sechsjährigen zu fördern. Außerdem fehle den Betreuern in den Kitas oft das notwendige Fachwissen. Deshalb muss Deutschland wesentlich mehr Geld in die Bildung der Vorschulkinder investieren. In einem Bericht über „Frühkindliche Sozialisation“, den ein 15-köpfiges Forscherteam, unter Federführung der Leopoldina verfasst hat, steht unter anderem: „Was Kinder bis zur Einschulung erfahren, prägt ihr Leben und lässt sich später kaum noch nachholen. Das gilt sowohl für das Erlernen von Sprache  und Intelligenz als auch für emotionale Stabilität. Das Personal in Kitas muss mehr Wissen über die geistige und emotionale Entwicklung der Kinder und typische Störungen erwerben.“

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Querdenkerei und Mut kommen im „Hotel Mama“ viel zu kurz

Auf den ersten Blick hat das „Hotel Mama“ alle Vorzüge: Vollpension, Bügel- und Putzservice sowie Unterstützung in allen Lebensbereichen. Auch deshalb ist es bei den Jugendlichen begehrt wie nie zuvor. Vor rund 40 Jahren dagegen galt es als oberstes Ziel, möglichst rasch dem Elternhaus zu entfliehen. Zu unterschiedlich waren damals die Meinungen einer Generation, die den Krieg mitgemacht hatte und dem Nachwuchs, der auf der Straße dagegen demonstrierte. Die Kommunikationswissenschaftlerin Beate Großegger, die am Institut für Jugendkulturforschung in Wien arbeitet, glaubt, dass die heutige Elterngeneration verständnisvoller uns smarter als damals sei: „Eltern bemühen sich, Verständnis zu zeigen, ihre Kinder zu verstehen und decken sich dafür mit Ratgeberliteratur ein.“ Es scheint für die Jugendlichen daher attraktiv zu sein, mit ihnen unter einem Dach zu leben.

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Das Wort Freund wird von Menschen im Alltag oft missbraucht

Im Leben eines Menschen gibt es immer wieder Phasen, in denen er sich die Frage stellen sollte, mit welcher Art von Freunden er sich umgibt. Ist man zu einem gewissen Zeitpunkt besonders erfolgreich, wir die Liste derjenigen Personen, die sich stolz auf die gemeinsame Freundschaft berufen, immer länger. Wenn es einem Menschen allerdings schlecht geht, zum Beispiel nach einem Jobverlust oder einer Scheidung, nimmt die Zahl der Freunde meist rapide ab. Das sind dann die Augenblicke der bösen Enttäuschungen. Andreas Salcher rät die Gründe für den Verlust einer Freundschaft zuallererst bei sich selbst zu suchen. Denn es könnte ja sein, dass man von Anfang an eine Bekanntschaft mit einer Freundschaft verwechselt hat. Dr. Andreas Salcher ist Mitbegründer der Sir-Karl-Popper-Schule und initiierte die Waldzell Meetings im Stift Melk. Er ist einer der erfolgreichsten Sachbuchautoren Österreichs. Sein aktuelles Buch heißt: „Erkenne dich selbst und erschrick nicht.“

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Die Gipfel der Berge ziehen viele Menschen fast magisch an

Um einmal ganz oben auf einem Berggipfel gestanden zu sein, quälen sich Menschen, obwohl sie das ansonsten überhaupt nicht gerne tun. Sie steigen hinauf und wieder runter – scheinbar ohne ersichtlichen Grund. Einen Weg, der das Ziel ist, gibt es für sie nicht. Alles was zählt, ist ganz oben gewesen zu sein. Vielleicht besteigen Menschen die Berge auch nur, um einmal zu spüren, wie es sich anfühlt, ganz oben zu stehen und eine herrliche Aussicht zu genießen. Der Aufenthalt auf dem Gipfel währt nie lange und oft will ganz oben nicht einmal ein Glücksgefühl einstellen. Wenn sie es geschafft haben, sind viele Menschen zu erschöpft, um sich zu freuen. Sie rasten sich kurz aus, schauen in die Ferne und steigen dann wieder ins Tal hinab.

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Claude Simon revolutioniert die europäische Romankunst

Der Schriftsteller Claude Simon entwickelt in seinen Geschichten Erzählformen und Satzkonstruktionen, die nach Marcel Proust und James Joyce, dem europäischen Roman eine neue Form geben. Dafür hat Claude Simon im Jahr 1985 den Nobelpreis für Literatur erhalten. In den Romanen „Der Wind“ (1957) und „Das Gras“ (1960) wendet der Autor schon die für ihn typischen langen Sätze an, die alle Konventionen des Satzbaus zertrümmern. In seinem siebten Werk „Die Straße in Flandern“ (1960) löst Claude Simon auch die überkommene Form des Romans ab. Er nimmt Abschied von psychologisch kausaler Schlüssigkeit, Chronologie und Handlung. Stattdessen konfrontiert er seine Leser mit in einen suggestiven Mahlstrom rotierender und immer wieder variierten Bilder, der in die Tiefen des Lebens vordringt, wie es zuvor in der europäischen Literatur nicht dagewesen ist.

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Bei Rudolf Taschner wird Mathematik zum Abenteuer

Wer Zahlen beherrscht hat Macht. Rudolf Taschner entführt den Leser in seinem neuen Buch „Die Zahl die aus der Kälte kam“ in die abenteuerliche Welt der machtvollsten Zahlen. Sein Streifzug führt unter anderem zu Blaise Pascal, der schon im 17. Jahrhundert die Grundlagen für den modernen Computer entwickelte, zu Isaac Newton, der mit der Unendlichkeit rechnen lernte und zu Kurt Gödel, der zugleich an die Allmacht der Zahlen und Gespenster glaubte. Außerdem beantwortet er die Frage, warum sich der britische Geheimdienst an der Zahl 007 die Zähne ausbiss. Rudolf Taschner deckt die Geheimnisse der Mathematik auf so unterhaltsame Weise auf, dass auch Nichteingeweihte ihr Vergnügen daran haben. Rudolf Taschner ist Professor an der Technischen Universität Wien. Im Jahr 2004 wurde er zum Wissenschaftler des Jahres gewählt. Seine Bücher wurden vielfach ausgezeichnet.

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Der Geist des Menschen ist ein vollkommen offenes System

Wolfgang Prinz vertritt in seinem neuen Buch „Die Welt im Spiegel“ die These, dass der Mensch eine Maschine ist, die ihre kollektive Welt erfindet. Er beantwortet in seinem Werk Fragen, die sich auf den Aufbau des menschlichen Geistes beziehen, das menschliche Denken betreffen und sich mit dem umstrittenen freien Willen des Menschen beschäftigen. Wolfgang Prinz stellt in diesem Zusammenhang eine Theorie des Geistes vor, die den traditionellen Rahmen der Kognitionspsychologie entscheidend erweitert. Sein Ansatz bietet Anknüpfungspunkte zur Philosophie, zur Neurowissenschaft und zur Sozialwissenschaft. Wolfgang Prinz ist emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sowie Honorarprofessor an den Universitäten München und Leipzig.

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Die Geschichte der USA hat viele Licht- und Schattenseiten

Das Buch „Geschichte der USA“ von Alexander Emmerich bietet einen Schlüssel zum Verständnis der Supermacht, die trotz ihrer europäischen Wurzeln den Europäern unverständlich erscheint. Der Historiker Alexander Emmerich führt den Leser durch amerikanische Geschichte, angefangen bei den ersten Kolonien bis in die Gegenwart. Der Autor hat keine reine Erfolgsgeschichte der USA geschrieben, sondern setzt sich auch kritisch mit dem Umgang der Amerikanern mit den Indianern und den Anfängen der Sklaverei auseinander. Zum Ende seines Buchs erklärt Alexander Emerich in kurzen Kapiteln, was er für „Typisch Amerikanisch“ hält. Er zählt dazu die Freiheit, den Puritanismus, The American Dream, Frontier, Melting Pot, Feiertage, Mount Rushmore, Hollywood und die Nationalparks der USA. Der Historiker Alexander Emmerich lehrt an der Universität Augsburg am Lehrstuhl für transatlantische Kulturgeschichte.

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Der Sozialstaat betreibt die Abschaffung der Selbstständigkeit

Der Markt ist für Wolfgang Kersting keine Kathedrale des Egoismus, in dem die Selbstsucht als Götze angebetet wird. Er betrachtet den Markt als ein flexibles, dezentrales Verteilungssystem, das notwendig ist, wenn Menschen ein Leben führen wollen, in dem sie für ihre eigenen Entscheidungen verantwortlich sind. Die Menschen brauchen den Markt, wenn sie Lebensprojekte selbstbestimmt angehen und verwirklichen wollen, wenn ihnen gleiche Chancen auf individuelle und moralische Entfaltung eingeräumt werden sollen. Wolfgang Kersting definiert den Markt als hohe Schule der Selbstverantwortlichkeit. Wolfgang Kersting, emeritierter Professor für Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel hat sich vor allem mit den Themen Sozialstaat, Gerechtigkeit und Gesellschaftsordnung beschäftigt. Er veröffentlichte Bücher über Platon, Machiavelli, Thomas Hobbes, John Rawls sowie über Immanuel Kants Rechts- und Staatsphilosophie.

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Unternehmen bauen in ihre Produkte ganz bewusst Fehler ein

Die Dokumentarfilmerin Cosima Dannoritzer, die mit ihrem mehrfach preisgekrönten Film „Kaufen für die Müllhalde“ bekannt wurde, hat bei ihren Recherchen herausgefunden, dass viele Hersteller mit Absicht Produkte produzieren, die nach kurzer Zeit kaputtgehen. Es handelt sich dabei nicht um wenige gierige Firmen, sondern der Verschleiß hat sich zu einem wichtigen Teil der Wachstumsökonomie gemausert. Dabei spielen laut Cosima Dannoritzer vor allem drei Faktoren zusammen: die Werbung, der Kredit und der Verschleiß. Die Werbung redet den Menschen ein, dass sie immer das Neueste brauchen. Der Kredit hilft ihnen dabei, die Sachen zu kaufen, von denen sie die meisten überhaupt nicht brauchen und der Verschleiß steigert den Bedarf. Das funktioniert erstens durch geplante Obsoleszenz, indem die Unternehmen kleine Teile an ihren Produkten kaputtgehen lassen.

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Herbert Marcuse begibt sich auf die Spur des Existentialismus

Das Gefühl der Absurdität, das in der Welt vorherrscht, drückt das Klima aus, in dem der Existentialismus entsteht. Den weltberühmten Schriftsteller Albert Camus zählt Herbert Marcuse zwar nicht zur Schule des Existentialismus, dafür zeichnet er aber die Grunderfahrung, die sein Denken durchzieht, als Wurzel des Existentialismus. Es ist die Zeit des totalitären Terrors, in der der Existentialismus geboren wird. Das Naziregime ist in Deutschland auf dem Höhepunkt seiner Macht, Frankreich von deutschen Truppen besetzt. Die Werte und Normen der Kultur des Abendlandes sind vom System des Faschismus gleichgeschaltet und ersetzt worden. Herbert Marcuse schreibt: „Das Denken ist wieder einmal auf sich selbst zurückgeworfen worden durch eine Wirklichkeit, die allen Versprechungen und Ideen widerspricht, die den Rationalismus so gut wie die Religion, Idealismus so gut wie Materialismus widerlegt.“

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Elternhilfe bei Hausarbeiten bringt nicht den erwünschten Erfolg

Nahezu zwei Drittel aller Eltern erarbeiten den Lehrstoff für die Schule grundsätzlich gemeinsam mit ihren Kindern. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage der Universität Bielefeld. Und über 75 Prozent der Eltern helfen ihrem Nachwuchs bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Referate. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Ganztagsschüler oder Halbtagsschüler handelt. Inzwischen glauben viele gestresste Eltern, dass das eigentliche Lernen fast ausschließlich nur noch zu Hause stattfindet. Ulrich Trautwein, Professor für empirische Bildungsforschung and der Universität Tübingen kennt diese Probleme und erklärt: „Eltern sind sehr emotional – wenn das Kind was nicht kann, verzweifeln sie und empfinden Schulprobleme als Kränkung und eigenes Versagen, vor allem, wenn das Kind ihr einziges und wichtigstes Projekt ist.“

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Der Klimawandel bedroht massiv die menschliche Zivilisation

Manche Staaten halten sich noch immer in der Klimapolitik zurück, obwohl die meisten Länder inzwischen zugeben, dass es den von Menschen mit seinem Ausstoß von Treibhausgasen verursachten Klimawandel gibt. Dieser wird in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts erhebliche Auswirkungen auf die menschliche Zivilisation haben. Laut Ottmar Edenhofer befinden sich die Staaten allerdings in einem tragischen Dilemma. Sie haben die Wahl zwischen den gefährlichen Folgen des Klimawandels und den riskanten Auswirkungen der Reduktion von Emissionen. Außerdem muss man sich klarmachen, dass die Nutzung von fossilen Energieträgern in der Vergangenheit mit der Beseitigung von Armut und dem Erreichen von Wohlstand einherging. Ottmar Edenhofer ist Chefökonom und stellvertretender Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, einer der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe III des Weltklimarats und Lehrstuhlinhaber für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität Berlin.

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Für Peter Scholl-Latour ist die Welt total aus den Fugen geraten

Die Weltpolitik gleicht für den Journalisten und ausgewiesenen Kenner des Nahen Ostens derzeit einem aufziehenden Gewittersturm. Ob in Lateinamerika, Arabien, dem Mittleren Osten oder Schwarzafrika, überall braut sich Unheil zusammen. Auch Europa und die Vereinigten Staaten von Amerika, Orte der Stärke und Stabiliät, werden von Krisen erschüttert wie schon lange nicht mehr. Im ersten Teil seines Buches „Die Welt aus den Fugen“ analysiert Peter Scholl-Latour die aktuelle Weltlage, angefangen von der Mongolei über China, Russland, Libyen, Syrien bis hin zu Deutschland. Der zweite Teil umfasst ältere Artikel und Interviews aus den Jahren 2008 bis 2012. Peter Scholl-Latour arbeitet seit 1950 als Journalist, unter anderem viele Jahre als ARD-Korrespondent in Afrika und Indochina, als ARD-Studioleiter in Paris, als Fernsehdirektor der WDR, als Herausgeber des STERN. Seit 1988 ist er als freier Publizist tätig.

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Die Hersteller von Konsumgütern erzeugen Abhängigkeiten

Eines der großen Anliegen von Wolfgang Schmidbauer ist es, Gefühle von Selbstverantwortung und Eigenmacht der Menschen gegen den erodierenden Einfluss des Konsumismus zu stärken. Er weist darauf hin, dass die Propheten des Konsums ihre Ware neutral nennen, wobei es lediglich darauf ankomme, was der verantwortliche Mensch mit ihr mache. Aber das ausgewogene Verhältnis zur Umwelt ermöglicht laut Wolfgang Schmidbauer nur Werkzeuge, die die menschlichen Fähigkeiten vergrößern und nicht vorgaukeln, es gäbe einen Gewinn an Macht ohne Kosten. Wolfgang Schmidbauer schreibt: „In der Konsumgesellschaft wird Technik systematisch benutzt, um die menschliche Neigung zur Regression auszubeuten. Kommerziell sehr erfolgreiche Waren beruhen darauf, dass nicht ein Kunde ein Produkt in Besitz nimmt, sondern dieses ihn.“ Wolfgang Schmidbauer arbeitet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch als Lehranalytiker und Paartherapeut in München.

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Robert J. Shiller fordert ein menschlicheres Finanzsystem

Mit seinem neuen Buch „Märkte für Menschen“ will Robert J. Shiller seinen Lesern das System des Finanzkapitalismus erklären, mit dem jeder jetzt und möglicherweise noch jahrzehntelang leben muss, ungeachtet welchen Beruf eine Person ausübt. Robert J. Shiller fordert, dass das Finanzsystem erweitert, demokratisiert und humanisiert werden muss, damit die positiven Effekt der Finanzinstitute besser zur Geltung kommen. Er schreibt: „Voraussetzung dafür ist, dass die Menschen gleichberechtigt am Finanzsystem teilhaben können, mit umfassenden Zugang zu Informationen und mit den menschlichen und elektronischen Ressourcen, die sie brauchen, um ihre Chancen aktiv und sinnvoll zu nutzen.“ Robert J. Shiller lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Yale University und zählt zu den einflussreichsten Vordenkern in der globalen Wirtschaft. Seit Jahren wird er als einer der Topanwärter für den Wirtschaftsnobelpreis gehandelt.

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Ray Robertson nennt 15 Gründe am Leben zu bleiben

Den Tod kann man nicht vergessen und auch nicht wegdiskutieren. Ray Robertson rät in seinem Buch „Warum nicht? 15 Gründe doch am Leben zu bleiben, dass man den Tod einfach akzeptieren und dahin gehend nutzen sollte, die menschliche Glückseligkeit zu Lebzeiten zu erhöhen. Wenn man sich schmerzliche Wahrheiten eingesteht, sei es über den eigenen oder den Zustand der Welt, dann ist das laut Ray Robertson nur der erste Schritt beim Aufbau eines glücklichen Lebens, das diesen Namen wirklich verdient. In seinem neuen Buch beschreibt Roy Robertson in fünfzehn Essay die Dinge, die für ihn den Sinn des Lebens ausmachen. Dazu zählt er unter anderem wie nicht anders zu erwarten die Liebe, aber auch unerwartete wie die Einsamkeit und den Rausch. Ray Robertson, geboren 1966 in Ontario, zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Romanciers Kanadas. Er lebt in Toronto.

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Rettung und Gefahr gehen in Europa fließend ineinander über

Konrad Paul Liessmann stellt sich die Frage, ob sich das europäische Projekt durch folgende Formulierung beschreiben ließe: „Eine fließende Grenze zwischen Rettung und Gefahr.“ Seiner Meinung nach lässt sich zurzeit nirgendwo das Wechselspiel zwischen Grenzaufhebung, Grenzüberschreitung und Grenzziehung so gut studieren wie in Europa. Das Projekt der Europäischen Union lebt laut Konrad Paul Ließmann in hohem Maße vom Pathos der gefallenen und fallenden Grenzen, andererseits wird allmählich aber deutlich, dass dieses Projekt nur eine politische Zukunft hat, wenn Grenzen gezogen werden. Er erklärt: „Die Bedeutungslosigkeit alter europäischer Binnengrenzen korrespondiert so nachdrücklich mit der für viele so unüberwindlichen Schranke, die durch die Schengen-Grenze aufgerichtet ist.“ Konrad Paul Liessmann ist Professor für Philosophie der Universität Wien. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen „Die Theorie der Unbildung“ und „Das Universum der Dinge.“

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Für Kinder hat die Zeit etwas Magisches und Spielerisches an sich

Den Begriff der Zeit definiert der deutsche Philosoph Hans Blumenberg wie folgt: „Zeit ist das am meisten Unsrige und doch am wenigsten Verfügbare.“ Der Mensch erfährt die Zeit stets qualitativ, aber er vermag dem Zeitlichen auch selbst Qualitäten zu verleihen. Für Karlheinz A. Geißler ist er deshalb nicht nur Opfer, sondern auch Täter des Zeitlichen. Der Mensch erfährt sich im Netzwerk der Zeit, er ist dabei zugleich Schauspieler und Zuschauer in einem Stück, dass er selbst geschrieben hat und immer weiter fortschreibt. Karlheinz A. Geißler zitiert in diesem Zusammenhang den argentinischen Schriftsteller Luis Borges: „Die Zeit ist ein Strom, der dich mitreißt, aber du bist der Strom; sie ist ein Tiger, der dich zerfleischt, aber du bist der Tiger; sie ist ein Feuer, das dich verzehrt, aber du bis das Feuer.“ Professor Dr. Karlheinz A. Geißler lehrt, lebt und schreibt in München. Eine der amüsantesten Erfindungen der Menschheit, die Zeit, hat er zu seinem Lebensthema gemacht.

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Hanno Beck rät in Gelddingen einen klaren Kopf zu behalten

Hanno Becks Buch „Geld denkt nicht“ handelt von Menschen, die Aktien kaufen und verkaufen und von den Stolpersteinen, die sie sich dabei selbst in den Weg legen. Der Autor beantwortet die Frage, warum es zum Beispiel zu Herdenbewegungen an der Börse kommt. Zudem erklärt er, warum es die meisten nicht schaffen für ihr Alter vorzusorgen oder nicht dazu in der Lage sind, sich von verlustreichen Investments zu trennen. Denn nur wer seine eigenen Fehler erkennt, erhält zumindest die Chance, etwas daran zu ändern. Für das Entstehen von Turbulenzen an Kapitalmärkten gibt es laut Hanno Beck kein einheitliches Drehbuch, aber viele Gemeinsamkeiten. Hanno Beck, der früher in der Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung arbeitete, lehrt heute als Professor für Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspolitik an der Hochschule Pforzheim.

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Der Event ist zum Ritual der Konsumgesellschaft geworden

Wolfgang Schmidbauer meint, dass man die moderne Eventkultur nicht verstehen kann, ohne sich mit ihrem Paradox zu beschäftigen. Die Entwicklung der Kultur ist seit den Anfängen des Ackerbaus, der Gründung von Städten und der Einführung des Rechtsstaats eng mit dem Versuch verknüpft, möglichst wenig aufregende Ereignisse zuzulassen. Das Leben des Jägers und Sammlers während der Altsteinzeit war dagegen geradezu von Aufregungen geprägt. Wolfgang Schmidbauer schreibt: „Die Jagd tastete sich von einem Ereignis zum nächsten, große Beute ist ein großes Ereignis, alle Stammesangehörigen versammeln sich, um zu feiern und zu speisen.“ Der Bauer dagegen ist dankbar, wenn ihn das Wetter verwöhnt und er reiche Ernte einfahren kann. Wolfgang Schmidbauer arbeitet neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch als Lehranalytiker und Paartherapeut in München.

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Hans-Werner Sinn erinnert an die Einführung des Euro

Mit dem Euro verfolgten die Gründungsväter der europäischen Währungsunion nicht nur wirtschaftliche Ziele. Altbundeskanzler Helmut Kohl begründete die Geburt des Euro gegenüber dem Deutschen Bundestag zum Beispiel am 23. April 1998 unter anderem damit, dass der Euro die Europäische Union als Garanten für Frieden und Freiheit stärke. Zudem war sich der CDU-Politiker ganz sicher, dass diejenigen, die heute Nein zum Euro sagen, schon in wenigen Jahren leugnen würden, jemals eine solche Meinung vertreten zu haben. Laut Hans-Werner Sinn hat der Euro diese Erwartungen leider nicht erfüllt, da die ökonomische Not der Krisenländer und die Angst der Kapitalmärkte an den Nerven aller Beteiligten zehren und beginnen, die Eintracht im Euroraum zu zerstören. Hans-Werner Sinn ist seit 1984 Ordinarius in der volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahr 1999 wurde er Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München und Leiter des CESifo-Forscher-Netzwerks, weltweit eines der größten seiner Art.

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Erich Fromm macht sich Gedanken über den Glauben

Wenn keine Hoffnung mehr besteht, ist für Erich Fromm das Leben tatsächlich oder potentiell zu Ende. Denn die Hoffnung ist ein dem Leben selbst innewohnendes Element. Sie ist Ausdruck der Dynamik des menschlichen Geistes. Laut Erich Fromm steht sie in engem Zusammenhang mit einem anderen Element des Lebens, nämlich mit dem Glauben. Erich Fromm definiert den Glauben wie folgt: „Glauben heißt, von etwas noch nicht Bewiesenem überzeugt zu sein, ist ein Wissen um die realen Möglichkeiten, bedeutet sozusagen einer „Schwangerschaft“ gewahr zu werden. Glaube ist dann rational, wenn es sich dabei um das Wissen um das Wirkliche, aber noch Ungeborene handelt. Er gründet sich auf ein Wissen und Verstehen, das unter die Oberfläche dringt und den Kern wahrnimmt.“

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