Joachim Starbatty stellt ordnungspolitische Weichensteller vor

Laut Joachim Starbatty beinhalten die theoretischen Konzepte von John Maynard Keynes und Joseph Schumpeter entscheidende ordnungspolitische Weichenstellungen, die bis in die Gegenwart das wirtschaftliche Denken und Handeln prägen. John Maynard Keynes strebte mit seinem Buch „The General Theory of Employment, Interest, and Money (1936) einen ordnungspolitischen Umbruch an. Joachim Starbatty erklärt: „Waren die Ökonomen zuvor überwiegend der Meinung, dass kapitalistische Wirtschaftssysteme zwar krisengeschüttelt seien, aber doch über Anpassungsprozesse bei Preisen, Löhnen und Zinsen selbsttätig wieder zu einem Wachstumspfad zurückfänden, so wollte er nach der großen Depression in den dreißiger Jahren nachweisen, dass reife Volkswirtschaften – sich selbst überlassen – nicht mehr aus einem Wellental herausfänden; permanente Arbeitslosigkeit sei ihr Schicksal.“  Joachim Starbatty ist emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübingen und Vorstandsvorsitzender der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft.

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In Europa konkurrieren viele verschiedene Identitäten miteinander

Andreas Wirsching zweifelt daran, dass sich die Frage nach einer europäischen Identität überhaupt sinnvoll beantworten lässt. Für ihn ist allzu offenkundig, dass es in Europa zumindest viele und miteinander konkurrierende Identitäten gibt und dass sich diese Identitäten seit dem Ende des Kommunismus nachhaltig gewandelt haben. Andreas Wirsching ergänzt: „Überdies scheint auch die kulturelle Identifikation der Bürger in Europa mit ihrem Kontinent noch nicht soweit vorangeschritten zu sein, dass sich ohne weiteres ein Gemeinschaftsgefühl, europäischer Zugehörigkeit, geschweige denn von Öffentlichkeit sprechen ließe.“ Andreas Wirsching ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen „Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert“ und „Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit.“

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Die Wirtschaft braucht mehr Kooperation und Vertrauen

Der ehemalige Topmanager Daniel Goeudevert vertritt die These, dass verantwortliches unternehmerisches Handeln leider bis heute nur das Verhalten einer kleinen Minderheit beschreibt. Seiner Meinung nach sind die Begriffe Verantwortung und Nachhaltigkeit zwar in aller Munde und kommen allen Vorstandssprechern fließend über die Lippen, doch handelt es sich dabei bislang noch ganz überwiegend um Marketing. Denn Unternehmen geht es vor allem darum, die Oberfläche „grün“ herauszuputzen und von den Niederungen des Kerngeschäfts abzulenken. Als Beispiel nennt Daniel Goeudevert die deutsche Automobilindustrie, bei der er trotz vollmundiger Versprechungen einen vorsorgenden Ansatz im Umgang mit Umweltproblemen vermisst. Er erklärt: „Trotz durchaus verbesserter und verbrauchsärmerer Motoren hat der Gesamtausstoß von Kohlendioxid durch die immer schwerer und stärker gewordene PKW-Flotte nicht etwa ab-, sondern weiter zugenommen.“ Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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In Europa wächst die Angst vor einer Kapitalflucht

Viele Griechen haben schon ihre Sparkonten geplündert, entweder weil sie Angst vor der Entwertung ihres Geldes haben oder weil sie es ganz einfach zum Überleben brauchen. Der Sturm auf die Banken hat in Griechenland längst begonnen, auch wenn sich keine Kundenschlangen vor den Bankschaltern bilden. Seit Ausbruch der Finanzkrise haben Privatleute und Unternehmer schon rund 65 Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben, was rund einem Drittel ihrer Sparguthaben entspricht. Die Griechen deponieren dieses Geld unter anderem bei deutschen, rumänischen und bulgarischen Banken. Die Krise in Griechenland wird immer schlimmer, da eine Rezession die Wirtschaft fest im Griff hat. Zudem kommt die Sanierung der maroden Staatsfinanzen nicht voran.

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Daniel Goeudevert schwärmt von der Lokalisierung

Der ehemalige Topmanager Daniel Goeudevert geht davon aus, dass die nächste Phase der Globalisierung durch eine eindeutige Tendenz zur Lokalisierung gekennzeichnet sein wird. Der Bestsellerautor erklärt: „Nachhaltigkeit, eine marktnahe Produktion von Waren sowie dezentrale Selbstversorgungssysteme für Energie, Treibstoff, Nahrungsmittel und Wasser, die den jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst sind, werden die Zukunft prägen.“ Gleichwohl wird diese Zukunft laut Daniel Goeudevert eine durch und durch globalisierte bleiben, und zwar nicht nur, nicht einmal in erster Linie wegen der Kommunikationstechnologie, sondern weil sich die Erkenntnis, dass die weltweit dringendsten Probleme – Energieversorgung, Klimawandel, Nahrungsmittel- und Wasserknappheit, Armut, Fundamentalismus – nicht national gelöst werden können, endlich durchzusetzen beginnt. Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Die Bürger wenden sich mit Grauen von ihren Eliten ab

Ein Großteil der so genannten Eliten hat sich laut Daniel Goeudevert längst aus der Gesellschaft verabschiedet und dabei seine Raffgier und Interessenpolitik mit allerlei Globalisierungsrhetorik nur dürftig kaschiert. Und was die da oben vormachen, animiert seiner Meinung nach geradezu zu sozialem Missbrauch im Kleinen und damit zu einer Entwertung sozialstaatlicher Normen. Daniel Goeudevert schreibt: „Gigantische Managergehälter, Korruptionsskandale, Massenentlassungen, feindliche Übernahmen, Steueraffären, das Versagen von Aufsichtsräten in der Bankenkrise und so weiter treiben auch den zu ihren eigenen Unternehmern degradierten Bürgern jeden Anstand aus.“ Der Topmanager Daniel Goeudevert war Vorsitzender der deutschen Vorstände von Citroën, Renault und Ford sowie Mitglied des Konzernvorstands von VW.

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Der Engländer Thomas Cook erfand den Pauschalurlaub

Der Tourismuskonzern Thomas Cook Group trägt zwar noch immer den Namen seines Gründers, aber 170 Jahre nach der Gründung ist das Unternehmen hoch verschuldet und könnte sogar Pleite gehen. Vor kurzem trat Vorstandschef Manny Fontenla-Novoa zurück, weil der Konzern seit Jahresanfang Dreiviertel seines Börsenwerts verloren hatte und rund 370 Millionen Euro an Verlusten angehäuft hatte. Einst war dieser Konzern die Keimzelle des modernen Massentourismus. Thomas Cook, der von 1808 bis 1892 lebte, war einer der ungewöhnlichsten Unternehmer des 19. Jahrhunderts. Heute ist der Vater des Pauschalurlaubs, der übrigens keine Fremdsprache sprach, fast vergessen, obwohl sein Leben einer einzigen Abenteuerreise glich.

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In der Krise verlor Deutschland weniger Jobs als die USA

In Deutschland stieg die Arbeitslosenquote selbst während der Rezession in den Jahren 2008/2009 nur gemäßigt von 7,5 auf 7,9 Prozent an, um schon vom Frühsommer 2009 an wieder zu sinken. In den USA dagegen verdoppelte sich die Arbeitslosenrate während der Weltwirtschaftskrise von 2007 bis 2009 auf etwa 10 Prozent. Auch andere Indikatoren des Arbeitsmarktes zeigen deutliche Unterschiede zwischen Deutschland und Amerika auf. Während in Deutschland die Beschäftigung nur leicht zurückging, um anschließend fast sofort wieder zu steigen, stürzte sie in den USA um 5,6 Prozent ab. In Deutschland ging die Zahl der Arbeitsstunden während der Krise nur um 3,4 Prozent zurück, in Amerika dagegen betrug das Minus 7,6 Prozent. Die Zahlen sind umso erstaunlicher, da die Rezession Deutschland wesentlich stärker in Mitleidenschaft zog als die USA. Obwohl die Wirtschaftsleistung in Deutschland stark einbrach, hat sich der Arbeitsmarkt anschließend besser entwickelt als in Amerika.

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Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmt

Hilmar Schneider, Direktor für Arbeitsmarktpolitik am Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), hat einen Megatrend entdeckt: Unternehmerische Risiken werden auf die Arbeitnehmer abgewälzt. Früher war die Arbeitswelt durch klare Hierarchien und Arbeitsanweisungen geregelt. Diese Form löst sich seiner Meinung nach auf. Hilmar Schneider erklärt: „Es wird nicht mehr gefragt, was zu tun ist, es wird nur das Ergebnis vorgegeben. Wie das zu erreichen ist, bleibt dem Arbeitnehmer überlassen.“ Für die Beschäftigten bedeutet dies, dass sie das Risiko zu scheitern, mit nach Hause nehmen. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt. Da nicht jeder mit dieser Autonomie umgehen kann, fühlen sich viele Menschen von diesem Trend überfordert, da niemand sieben Tage die Woche auf Dauer arbeiten kann. Aber es gibt auch Personen, die diesen Zustand als Bereicherung empfinden.

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Die Wirtschaft in Deutschland wächst rasend schnell

Im deutschen Frühsommer 2011 gibt es zwischen der Politik und der Wirtschaft einen gewaltigen Unterschied. Während die Politiker von einer Krise nach der anderen durchgeschüttelt werden, machen Unternehmer Rekordgewinne. Allein im ersten Quartal 2011 ist das Bruttoinlandsprodukt um 1,5 Prozent gewachsen. In diesem Zeitraum erwirtschafteten die Deutschen 36 Milliarden Euro mehr als vor einem Jahr. Die Produktion der deutschen Industrie hat inzwischen wieder das Niveau erreicht, wie sie es vor der Weltwirtschaftskrise schon einmal erklommen hatte. Obwohl sich die Regierungskoalition streitet, der Staat immer mehr Schulden anhäuft und sich in Japan ein folgenschweres Erdbeben ereignet hat, die deutsche Wirtschaft scheint davon unberührt zu sein, denn die Konjunktur läuft hierzulande wie geschmiert.

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Wesley Clair Mitchell erforscht den Konjunkturzyklus

Der amerikanische Ökonom Wesley Clair Mitchell, der von 1874 bis 1948 lebte, gehört zu den Vätern der Konjunkturforschung. Er wollte nicht mehr und nicht weniger, als die Ökonomie auf einem durch empirische Forschung gesicherten Fundament neu begründen, oder wie er selbst sagte, „die imaginäre Welt der Ökonomie rekonstruieren.“ 43 Jahre lehrte Wesley Clair Mitchell an amerikanischen Hochschulen. Seine Analysen von Konjunkturzyklen erweitere der Wirtschaftswissenschaftler im Laufe der Zeit zu einer umfassenden Untersuchung der Funktionsweise der kapitalistischen Wirtschaft. 1927 erschien sein Hauptwerk: „Der Konjunkturzyklus. Problem und Problemstellung“. Dieses Buch sowie weitere Forschungen zum Konjunkturproblem machten ihn zum international führenden Ökonomen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts.

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Werner Kieser: "Ein starker Körper stärkt den Geist"

Eine der Lebensweisheiten des Unternehmers Werner Kieser lautet: „Wer Kraft hat, geht leichter durchs Leben.“ Seit mehr als 40 Jahren will er seine Mitmenschen davon überzeugen, dass ein starker Körper auch den Geist stärkt. Der Schweizer hat in seiner Karriere eine Kette von Fitness-Studios aufgebaut, die sich inzwischen über 153 Standorte erstrecken. Mit seinem speziellen Kieser-Training sollen die Menschen nicht nur ihre Muskeln aufbauen, sondern sich auch mit seinen Ideen und Philosophien auseinandersetzen. Werner Kieser ist im wahrsten Worte ein Self-Made-Man, der sich fast alles in seinem Leben selbst beigebracht hat.

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John Stuart Mill philosophiert über die Gesellschaft

John Stuart Mill vertrat die These, dass es die Interessen der Menschen sind, die eine Gesellschaft begründen und nicht ein Vertrag, aus dem soziale Verpflichtungen abzuleiten wären. Durch den Schutz der Gemeinschaft ist jeder einzelne verpflichtet, gewisse Leitlinien den anderen gegenüber zu beachten und seine Interessen nicht zu verletzen. Außerdem muss jeder Mensch seinen Anteil an notwenigen Mühen und Opfern tragen, um die Gesellschaft und ihre Mitglieder vor Unrecht und Unannehmlichkeiten zu bewahren. Indem das Individuum seine Persönlichkeit entfaltet, fördert es laut John Stuart Mill den Fortschritt und das Glück der gesamten menschlichen Gesellschaft.

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Grundeinkommen und Bildung gehören zusammen

Der Soziologe Wolfgang Engler legt in seinem Buch „Die unerhörte Freiheit schlüssig dar, warum er ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle, strikt ablehnt. Ihm gehen die Ansätze unorthodoxer linker Intellektueller oder des Unternehmers Götz Werner nicht weit genug. Er fügt zur Debatte über das Grundeinkommen die Problematik der Bildung hinzu. Der Autor ist seit Oktober 2005 Rektor an der Schauspielschule „Ernst Busch“ in Berlin. Bei allen Wahlmöglichkeiten, die der Bürger in einer demokratischen Gesellschaft hat, ein Recht bleibt ihm verwehrt, das Recht auf Arbeit. Wolfgang Engler meint, dass nichts die Sittenwidrigkeit des Arbeitszwangs auffälliger demonstriert, als der Umstand seiner offiziellen Leugnung.

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Entscheidungshilfen für Manager und Unternehmer

Die „Entscheider Bibel“ von Kai-Jürgen Lietz bietet Managern und Unternehmern ein umfassendes Know-how, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn falsche Entscheidungen bei Investitionen kosten viel Geld und strategische Irrtümer können im schlimmsten Fall zum Bankrott führen. Der Leser dieses Buches gewinnt endlich Klarheit darüber, was er wirklich will, lernt überzeugende Alternativen zu entwickeln und erfährt, wie sich Entscheidungen mit der größtmöglichen Unterstützung umsetzen lassen. Der Autor Kai-Jürgen Lietz ist Spezialist für unternehmerische Entscheidungen und deren Umsetzung. Seine Kunden kommen aus den unterschiedlichsten Branchen wie beispielsweise Werbung, Handel, Chemie und IT.

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So wurde Richard Branson zum Multimilliardär

In seinem Buch „Geht nicht gibt´s nicht!“ verrät Richard Branson dem Leser seine Erfolgsgeheimnisse und seine Ideen. Er möchte damit vielen Menschen helfen, ihre eigenen Ziele zu erreichen. Der Gründer des Unternehmens Virgin hat sich nie von Schablonendenken leiten lassen, sondern hat auf die Hilfe vieler beeindruckender Menschen vertraut. Sie haben ihn beeinflusst und inspiriert. Richard Branson möchte mit seinem Werk auch verdeutlichen, warum jeder Mensch eine Verantwortung für die Umwelt trägt und warum es die Sache großer Unternehmen wie Virgin ist, mit einem ganzheitlichen Geschäftsansatz eine Vorbildrolle einzunehmen.

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Die Versöhnung zwischen Islam und Kapitalismus

Der amerikanische Politologe Vali Nasr lehnt den strikten Konfrontationskurs des Westens gegenüber der muslimischen Welt strikt ab. Auch von den ständigen Appellen an die Muslime, sich zu ändern, hält er nichts. Der einzige Weg zu einer Annäherung, führt seiner Meinung nach über die Wirtschaft. Die westliche Staatengemeinschaft muss es den Muslimen erleichtern, von der globalen Ökonomie zu profitieren. Der Wissenschaftler glaubt, dass eine verbesserte wirtschaftliche Lage der Muslime zu einer Veränderung der Werte und Haltungen im Islam führen wird.

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