„Der Nutzen ist das große Idol der Zeit“, heißt es bei Friedrich Schiller (1759 – 1805). Rebekka Reinhard stellt fest: „In der Folge von Französischer Revolution und Aufklärung wenden sich die Klassiker und Frühromantiker gegen die aus Vernunft geborene Zweckrationalität: Friedrich Schlegel (1772 – 1829) und Novalis (1772 – 1801) wollten das Leben nicht bilanzieren, sondern romantisieren.“ Kunst muss kein starr umgrenztes Genre sein. Sie kann auch Leben, Ereignis bedeuten, überall und jederzeit sein. In diesem Sinne plädiert Friedrich Schlegel in seinem „116. Athenäums-Fragment“ für eine „progressive Universalpoesie, die alle getrennten Gattungen wieder vereint, die das Leben und die Gesellschaft poetisch machen soll. Rebekka Reinhard ist Chefredakteurin des Magazins „human“ über Mensch und KI. Unter anderem ist sie bekannt durch den Podcast „Was sagen Sie dazu?“ der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft wbg.