Das Titelthema des neuen Philosophie Magazins 06/2024 spürt der Frage nach, woher der Trumpismus in Amerika kommt. Donald Trump lügt, pöbelt und bricht Recht. Trotzdem wird er von seinen Anhängern gefeiert und hat Chancen, im November wieder zum Präsidenten gewählt zu werden. Wie ist das möglich? Drei US-amerikanische Denkströmungen, der Konservatismus, ziviler Ungehorsam und der Pragmatismus haben dem Trumpismus den Boden bereitet. So gibt es in der US-amerikanischen Historie konservative Geister, die den Eliten und Institutionen misstrauen und empfahlen, Ordnungen zu zerstören und neue zu errichten. Daneben existiert eine vielschichtige Theorie zivilen Ungehorsams, die bestimmte Rechtsbrüche als progressiv begreift. Und zur US-amerikanischen Philosophiegeschichte zählt auch der Pragmatismus, der Wahrheit nicht als etwas Objektives begreift, sondern als das, was nützlich ist. Chefredakteurin Svenja Flaßpöhler schreibt: „Wer den Trumpismus wirksam bekämpfen will, muss zuerst seine philosophische Schattenseite begreifen.“