Der Neoliberalismus misst das Wohlergehen am Konsum

Francis Fukuyama betont: „Als Standard für das wirtschaftliche Wohlergehen ist das Konsumentenwohl auch deshalb problematisch, weil es die nichtmateriellen Aspekte des Wohlergehens nicht zu erfassen vermag.“ Die großen Internetplattformen mögen heute den Konsumenten freie Dienstleistungen anbieten, erhalten aber dabei auch Zugang zu privaten Nutzerdaten. Und dies geschieht in einem Ausmaß, das vielen Verbrauchern gar nicht bewusst sein dürfte und das sie vielleicht auch nicht gutheißen würden. Dieser politischen Frage liegt ein tieferes philosophisches Problem zugrunde: Sind Menschen einfach nur konsumierende Tiere, deren Wohlergehen daran gemessen wird, wieviel sie konsumieren können, oder sind sie produzierende Tiere, deren Glück von ihrer Fähigkeit abhängt, die Natur zu gestalten und sich kreativ zu betätigen? Francis Fukuyama ist einer der bedeutendsten politischen Theoretiker der Gegenwart.

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