„Die Natur verabscheut die Alten“, schrieb Ralph Waldo Emerson, als das Industriezeitalter noch in den Kinderschuhen steckte. Nouriel Roubini ergänzt: „Moderne Beobachter kommen zu demselben Schluss, wenn auch aus Gründen, von denen der Denker noch nichts ahnte.“ In den Industrienationen, vor allem in Japan und Europa, aber auch in den Vereinigten Staaten, nähern sich viele Arbeitnehmer dem Rentenalter. Nouriel Roubini hat nichts gegen das Alter. Kein Mensch entgeht ihm. Aber in Volkswirtschaften, die den Höhepunkt des Wachstums überschritten haben, kann eine alternde Arbeitnehmerschaft eine Verkettung von Problemen mit sich bringen. Mit der Alterung geht die Zahl der nachrückenden Arbeitnehmer zurück, die Investitionen in neue Maschinen sinken und mit ihnen die Produktion. Nouriel Roubini ist einer der gefragtesten Wirtschaftsexperten der Gegenwart. Er leitet Roubini Global Economics, ein Unternehmen für Kapitalmarkt- und Wirtschaftsanalysen.
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Die Weltwirtschaftskrise verursachte eine lange Liste von Problemen
Während der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre hatte die industrialisierte Welt eine lange Liste von Problemen. Nouriel Roubini blickt zurück: „Der Handel kam nahezu zum Erliegen. Rechnungen blieben unbezahlt. Banken kollabierten. Die Arbeitslosigkeit stieg auf über 25 Prozent. Bankrotte Bauern und Hauseigentümer verkauften ihr Hab und Gut.“ Überall herrschte Ungewissheit. In einem Klima der Hoffnungslosigkeit kamen in Deutschland, Italien, Spanien und Japan totalitäre und militaristische Regimes an die Macht, die eine Rückkehr zu alter Größe versprachen und politische sowie Menschenrechte mit den Füßen traten. Unternehmen liehen sich Geld, um im Geschäft zu bleiben und Staaten taten es ihnen gleich, um die wirtschaftliche Aktivität anzukurbeln. Nouriel Roubini ist einer der gefragtesten Wirtschaftsexperten der Gegenwart. Er leitet Roubini Global Economics, ein Unternehmen für Kapitalmarkt- und Wirtschaftsanalysen.