Die Wahrnehmung stellt den Kontakt mit dem Wirklichen her

Die Wahrnehmung nimmt nicht nur Informationen auf, indem die Sinnesorgane eines Menschen Teil der Natur sind, die er wahrnimmt. Markus Gabriel erklärt: „Das liegt daran, dass die Wahrnehmung intern strukturiert ist und Unterschiede erschließt, etwa den Unterschied zwischen rot und blau oder süß und sauer.“ Wenn ein Mensch etwas wahrnimmt, schaut er nicht auf eine sinnliche Wirklichkeit, von der er ausgeschlossen ist. Er blickt nicht von außen in die Wirklichkeit hinein oder hört mal kurz ins Universum. Das bedeutet, ein Mensch muss sich nicht mittels der Wahrnehmung einer fremden Außenwelt annähern, sondern ist dank ihr bereits mit dem Wirklichen in Kontakt. Seit 2009 hat Markus Gabriel den Lehrstuhl für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuzeit an der Universität Bonn inne und ist dort Direktor des Internationalen Zentrums für Philosophie.

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Das menschliche Gehirn wird von Erfahrungen programmiert

Kurt Langbein bezeichnet das menschliche Gehirn als den selbstständigen, eigenwilligen Apotheker des Körpers. Es reguliert die Körperfunktionen und das Immunsystem. Auf seine Signale hin werden zum Beispiel Muskeln in Gang gesetzt, Hormone ausgeschüttet und Milliarden Zellen in jeweils andere, einer neuen Situation besser angepassten Zustände versetzt. Die Kommunikation funktioniert dabei in beide Richtungen. Auch die einzelnen Organe melden über die Nervenbahnen ständig ihre aktuelle Verfassung an das Gehirn. Die moderne Hirnforschung hat herausgefunden, dass sich im Gehirn ein Leben lang neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen und damit auch neue Muster bilden, wie Menschen zum Beispiel mit einem Problem umgehen. Kurt Langbein studierte in Wien Soziologie und ist seit 1992 geschäftsführender Gesellschafter der Produktionsfirma Langbein & Partner Media. Er ist unter anderem Autor des Bestsellers „Bittere Pillen“. Sein neues Buch heißt „Weissbuch Heilung“ und ist im Ecowin Verlag erschienen.

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Bertrand Russell philosophiert über die Materie

Bertrand Russell hält es für vernünftig, auch ohne schlüssigen Beweis zu glauben, dass die Sinnesdaten des Menschen wirklich Zeichen für die Existenz von Dingen sind, die von seinen Wahrnehmungen unabhängig sind. Die Physik hat seiner Meinung nach mehr oder weniger unbewusst zu der Ansicht geführt, dass alle Naturphänomene auf Bewegungen zurückgeführt werden müssen. Schall, Wärme und Licht werden danach durch Schwingungen verursacht, die sich von einem Körper ausbreiten, bis sie auf eine Person treffen, die den Schall hört, die Wärme fühlt und das Licht sieht. Bertrand Russell erklärt die Sichtweise der Philosophen: „Was schwingt, ist entweder der Äther oder grobe Materie, auf alle Fälle etwas, was die Philosophen Materie zu nennen pflegen.“

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Die Farbenlehre des Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethes naturwissenschaftliches Hauptwerk „Die Farbenlehre“ erschien 1810 in zwei Bänden in Tübingen. Der Autor erforscht, was der Vielzahl der Farbwahrnehmungen zugrunde liegt und stellt fest, dass der Mensch ohne Licht keine Farben wahrnehmen kann. Das Licht war für ihn daher die Grundlage jeder Wahrnehmung von Farbe. Johann Wolfgang von Goethe stellte die These auf, dass Farben Modifikationen des Lichts sind. Das Modifizierende liegt in der lichtlosen Materie, der Finsternis. Goethe untersucht erstens Farben, insofern sie dem Auge angehören und auf einer Wirkung und Gegenwirkung desselben beruhen, die so genannten flüchtig physiologischen Farben.

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