Gute Gespräche verbessern die Partnerschaft

Viele Paare wenden sich einander nur zu, um über Probleme zu reden, die sie miteinander haben. Dadurch bestätigen sie sich unentwegt in ihrer Unterschiedlichkeit. Christian Thiel erklärt: „Das ist auch der Grund, warum der oft erteilte Ratschlag „Reden Sie darüber“ Paaren nicht weiterhilft, ja ihre Probleme sogar noch vergrößert. Denn das Gefühl der positiven Bestätigung entsteht bei Problemgesprächen naturgemäß nicht.“ Wer viel über seine Probleme als Paar redet, kann damit sogar seine Partnerschaft zerstören. Daher sollte man Problemgespräche meiden, aber dennoch viel miteinander reden. Paare sind glücklicher, wenn sie sich über Positives unterhalten. Sprechen Paare viel über die schönen Seiten ihrer Beziehung, dann wird die Beziehung stabiler. Eine Partnerschaft lässt sich durch gute Gespräche verbessern. Christian Thiel ist freier Autor und Single- und Paarberater.

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Unwetter lassen sich nicht langfristig vorhersagen

Unwetterereignisse lassen sich grundsätzlich nur wenige Stunden im Voraus vorhersehen. Das liegt schlicht in der Natur der Dinge, da die Vorgänge in Gewitterwolken und Wetterfronten chaotisch sind. Rund sechs Stunden im Voraus lässt sich absehen, dass mit einem heftigen Gewitter zu rechnen ist. Und diese Warnungen werden über die bekannten Infokanäle auch verbreitet. Bestimmte Schäden ließen sich auch nicht vermeiden, wenn die Warnung zwölf oder 24 Stunden im Voraus möglich wäre. Dann würden am Ende doch die gleichen großen Wassermassen durch einen Ort rauschen, Autos und Geröll mit sich reißen und Keller überfluten. Allenfalls hätten Hausbesitzer mehr Zeit, die Möbel in gefährdeten Räumlichkeiten in höhere, wassersichere Stockwerke zu tragen. Doch weil jede Wetterprognose noch mit einer Unsicherheit verbunden ist, wird in der Praxis kaum jemand von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

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Versöhnungen gehören zu einer Partnerschaft

Angemessen mit dem Partner zu kommunizieren, ist nicht immer leicht. Trotz Bemühungen kann das Gespräch entgleiten, werden die Regeln für eine angemessene Kommunikation nicht beachtet. Dazu zählen: Keine Vorwürfe oder Du-Botschaften, sondern Ich-Botschaften, keine Verallgemeinerungen, sondern konkrete Situationen und Verhaltensweisen beschreiben, Gefühlsausdruck etc. Denn dann verhärtet sich die Kommunikation wie gewohnt und das Gespräch eskaliert. Die häufige Folge davon sind emotionale Verletzungen. Guy Bodenmann erklärt: „Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihre Bestrebungen nicht in jedem Fall Früchte tragen. Es ist ein Erfolg, wenn Sie in der Mehrzahl der Gespräche konstruktiv kommunizieren.“ Wenn es nicht gelingt, ist es allerdings wichtig, dass die Partner den Schaden zu einem späteren Zeitpunkt wiedergutmachen. Guy Bodenmann ist Professor für Klinische Psychologie an der Universität Zürich.

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Die Schichtarbeit ist ein extremer Raubbau an der Gesundheit

Der Wissenschaftsjournalist und Neurobiologe Peter Stork erwähnt es in seinem Buch „Wake up!“ immer wieder: „Chronischer Schlafmangel sowie Nacht- und Schichtarbeit gehören zu den größten Gesundheitsrisiken unserer Zeit. Wer regelmäßig nachts oder in wechselnden Schichten arbeiten muss, verringert seine Lebenserwartung.“ Außerdem riskiert er Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes oder Fettsucht, Herz-Kreislauf-Leiden, Schlaf- und Verdauungsstörungen, psychische Leiden aller Art und Krebs. Das Wochenmagazin „Der Spiegel“ schrieb schon im Jahr 1978, Schichtarbeit sei „Raubbau an der Gesundheit.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert. Der Berliner Chronobiologe Dieter Kunz bestätigt dies: „Schichtarbeiter haben ein erhöhtes Risiko für nahezu jede Erkrankung.“ Die britische Biologin Josephine Arendt urteilt: „Die Wechselschicht ist ein Killer.“ Sie hat schon viele Schichtarbeiter untersucht, unter anderem Menschen, die auf Ölbohrplattformen arbeiten und besonders stark rotierende, lange Schichten erdulden müssen.

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Das psychische Immunsystem vermindert Stress

Das psychische Immunsystem erzeugt ein Sicherheitsnetz, das ein Individuum vor den Auswirkungen von chronischem Stress schützt. Zudem stärkt es Menschen, damit sie plötzliche Schicksalsschläge besser bewältigen können. Während das biologische Immunsystem einen Menschen am Leben hält, indem es ihn vor Krankheiten schützt, vermindert das psychische Immunsystem den erlebten Stress und hilft dabei, einer Depression vorzubeugen. Walter Mischel erklärt: „Das psychische Immunsystem findet Mittel und Wege, damit wir unsere guten Ergebnisse als Verdienst anrechnen und uns für schlechte nicht hassen.“ Das psychische Immunsystem hält die innere Überzeugung aufrecht, gut, klug und geschätzt zu sein. Sofern Menschen nicht an einer schweren Depression oder einer anderen psychischen Störung leiden, sind sie imstande, von sich selbst zu glauben, dass sie mehr positive und weniger negative Eigenschaften als die meisten ihrer Zeitgenossen haben. Walter Mischel gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Psychologen der Gegenwart.

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Rudolf Eucken beantwortet Fragen zu Ewigkeit und Zeit

Der Mensch untersteht laut Rudolf Eucken als reines Naturwesen zunächst ganz und gar der Zeit und ihrer Veränderung, wie ein regelloser Strom fließt ihm das Leben dahin. Sobald es aber irgendeine Selbstständigkeit gewinnt, möchte es der bloßen Zeit überlegen werden, da es die Bindung an sie als einen Schaden und Schmerz empfindet. Und da entwickelt sich ein Verlangen nach einem dauerhaften Bestehen, ja nach Ewigkeit, wie Platon es in seinem Gastmahl in den herrlichsten Farben geschildert hat. Rudolf Eucken ergänzt: „So sucht der Einzelne, da er selbst bald vom Schauplatz abtreten muss, irgendwelche Spuren seines Daseins zu hinterlassen, große Könige errichten Denkmäler ihrer Taten und schreiben ihre Namen in Felswände ein.“ Im Jahr 1908 erhielt Rudolf Eucken den Nobelpreis für Literatur.

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Niemand kann sich bei Burnout aus der Verantwortung stehlen

Eine Gesellschaft, in der die Ethik ein Schattendasein führt, wendet emotionalen Druck an, um schwache Menschen zu eliminieren. Alexander Goebel erklärt: „Diese unausgesprochene Vereinbarung ist ein Wesensmerkmal kollektiver Verdrängung.“ Burnout hat eine perfekte Assistentin, nämlich die Scham. Betroffene wollen weder sich noch irgendjemand anderem gegenüber und schon gar nicht ihren Vorgesetzten eingestehen, dass sie überhaupt ein Problem haben. Sie wollen nicht darüber sprechen, geschweige denn Veränderungen einfordern, nicht bei sich und nicht beim Unternehmen. Alexander Goebel stellt fest: „Aber wer unter Burnout leidet, ist in den Augen vieler nicht mehr belastbar, persönlich abgewirtschaftet, kein Asset mehr, ein Fall für gesellschaftlichen Sondermüll.“ Die Umgebung bewegt sich auch nicht, da die Angst um die eigene Position schwerer wiegt als das Mitgefühl. Alexander Goebel ist seit 40 Jahren erfolgreich im Emotionsgeschäft unterwegs.

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Die Selbstbehauptung der inneren Wahrheit zeugt von Ehre

Zur ultimativen Aufklärung zählt Rotraud A. Perner nicht nur das Nachforschen, wer aus bestimmten Aktionen und Konstellationen welchen Gewinn ziehen will und wird, sondern auch, welche Werte damit verwirklicht werden. Manche Berufe verlangen von ihren Angehörigen Eide, mit denen sie sich darauf verpflichten, darauf zu achten, keinen Schaden anzurichten, Verschwiegenheit zu bewahren oder auch sich ihren Erziehungs- oder Fürsorgeunterworfnenen nicht sexuell zu nähern. Man spricht in diesen Fällen von Ethikrichtlinien oder auch von Standesehre. Ehre oder auch Würde sind heute aber vielfach als Werte verloren gegangen. Unter Ehre versteht Rotraud A. Perner nicht bloß als Anspruch auf Ehrerbietung oder Ehrungen, sondern als Kern der Selbstachtung und Selbstbehauptung der inneren Wahrheit. Rotraud A. Perner ist Juristin, Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin und absolvierte postgraduale Studien in Soziologie und evangelischer Theologie. Eines ihrer aktuellen Bücher heißt „Die reuelose Gesellschaft“ und ist im Residenz Verlag erschienen.

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Online wird die Verdrahtung des sozialen Gehirns nicht trainiert

Das menschliche Gehirn ist plastisch. Während die Menschen durch ihren Alltag gehen, gestaltet es seine Schaltkreise ständig um. Was jemand auch tut, es trägt dazu bei, dass das Gehirn manche Schaltkreise stärkt, andere aber nicht. Im persönlichen Gegenüber nehmen die sozialen Schaltkreise vielfältige Anhaltspunkte und Signale auf, die bei der Herstellung zwischenmenschlicher Verbindungen helfen, und entsprechend werden die beteiligten Neuronen gemeinsam verdrahtet. Wenn ein Mensch aber tausende von Stunden online verbringt, wird die Verdrahtung des sozialen Gehirns praktisch nie trainiert. Marc Smith, Mitbegründer der Social Media Research Foundation, behauptet: „Unsere Sozialisation läuft zum größten Teil über Maschinen, und damit eröffnen sich sowohl großartige Möglichkeiten als auch viele Bedenken.“ Daniel Goleman erwidert: „>Zum größten Teil< dürfte zwar eine Übertreibung sein, aber sowohl um die Möglichkeiten als auch um die Bedenken toben heftige Debatten, und im Mittelpunkt stehen dabei die Videospiele.“

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Daniel Zimmer stellt verschiedene Formen der Gerechtigkeit vor

 

In der griechischen Antike wurde die Gerechtigkeit zu den Tugenden gerechnet. Der Philosoph Platon zählte sie neben der Weisheit, Tapferkeit und Besonnenheit zu den Kardinaltugenden. Sein Schüler Aristoteles entwickelt in seiner „Nikomachischen Ethik“ das Konzept der Gerechtigkeit weiter, indem er zwischen ausgleichender und austeilender Gerechtigkeit unterschied. Erstere beschrieb die Bereitschaft, anderen das ihnen Zustehende zu gewähren. Daniel Zimmer erklärt: „Hierher zählt das Prinzip der Tauschgerechtigkeit bei Verträgen wie dem Kauf, bei denen Leistung und Gegenleistung gerechterweise im Wert entsprechen.“ Zur ausgleichenden Gerechtigkeit gehört auch die korrigierende Form, insbesondere der Grundsatz des vollwertigen Ausgleichs eines Schadens durch den Schädiger. Professor Dr. Daniel Zimmer ist Vorsitzender der Monopolkommission und Direktor des Center for Advanced Studies in Law and Economics der Universität Bonn.

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Ein halber Liter Cola enthält etwa 54 Gramm Zucker

Die Menschen lieben Süßes. Die Lust darauf ist ihnen angeboren. Denn der Körper ist auf Zucker angewiesen, um gut zu funktionieren. Der Internist und Diabetologe Dr. Erhard Siegel, Chefarzt des St.-Josefs-Krankenhaus in Heidelberg, erklärt: „Wir brauchen Glukose zum Denken, Atmen, Laufen. Und weil das so wichtig ist, stellt der Körper den Zucker aus der Nahrung selbst her.“ Isst man beispielsweise Obst, Gemüse, Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte, werden anschließend die Kohlenhydrate beim Verdauen solange zerlegt, bis daraus Glukose entstanden ist. Das sind Zuckermoleküle, die durch die Wand des Dünndarms in das Blut gelangen. Von dort verteilt sich die Glukose im ganzen Körper und führte den Zellen der Organe Energie zu. Der Energielieferant kann nur dann von einer Zelle aufgenommen werden, wenn die Bauchspeicheldrüse genug Insulin bildet.

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John Stuart Mill plädiert für die Freiheit des Menschen

John Stuart Mill plädiert in seinem Essay „Über die Freiheit“ in zweifacher Hinsicht für die individuelle Freiheit des Menschen. Erstens geht ihm in seiner Schrift darum, die Autonomie von persönlichen Handlungen und Meinungsäußerungen gegenüber Einschränkungen des Staates zu verteidigen. Zweitens möchte er den Entfaltungsspielraum eines Menschen gegenüber dem Druck der öffentlichen Meinung sichern. John Stuart Mill kämpft nicht nur für eine größtmögliche politische Freiheit des Menschen, sondern plädiert darüber hinaus auch für die Notwenigkeit, starke und selbstbewusste Persönlichkeiten zu entwickeln, die innerlich so frei sind, dass sie dem Anpassungsdruck der Öffentlichkeit standhalten können.

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Seneca singt ein Loblied auf die Freundschaft

Für den Philosophen Seneca gibt es keinen reineren und feineren Genuss als eine treue, herzliche Freundschaft. Wir gut und befriedigend ist es für einen Menschen, gleichgestimmte Herzen zu kennen, denen man jedes Geheimnis sicher anvertrauen kann, deren Mitwissen weniger zu fürchten ist als das eigene. Seneca schreibt: „Ihre Gespräche beruhigen uns, ihre Ratschläge helfen uns weiter, ihre Munterkeit vertreibt unsere trüben Gedanken, ihr bloßer Anblick macht uns Freude.“ Er rät allerdings, sich nur für solche Freunde zu entscheiden, die von lasterhaften Leidenschaften frei sind, denn diese schleichen sich unvermutet ein, greifen ganz leicht auf die nächste Umgebung über und richten gerade im persönlichen Umgang viel Schaden und Unheil an.

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Die Machtwirtschaft dient nicht mehr den Menschen

Gerhard Schick stellt sich der Frage, was das denn für eine Wirtschaft sei, in der den Menschen reihenweise Produkte angeboten werden, die ihnen schaden. Er hat bei seinen Recherchen festgestellt, dass im Wettstreit großer Unternehmen die Leistung für den Kunden eine geringere Rolle spielt als die Finanzkraft und die Marktmacht. Gerhard Schick ergänzt: „Vor allem aber passt eine Wirtschaft, in der es nur um Macht und Geld geht, nicht zum Menschen.“ Denn sie zerstört die Lebensgrundlagen. Ein größerer staatlicher Einfluss gegenüber den Mächten des Marktes und des Finanzkapitalismus wären für Gerhard Schick das Gebot der Stunde. Der Autor fordert auch eine progressive Bewegung in ganz Europa, wobei sich die Rolle der Bürger ändern muss. Der grüne Politiker Gerhard Schick gilt als einer der versiertesten Ökonomen im Deutschen Bundestag.

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In der direkten Demokratie ist das oberste Organ immer das Volk

Christoph P. Gloor, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Privatbanken, ist ein Anhänger der in der Schweiz vorgelebten direkten Demokratie: „Die direkte Demokratie sorgt dafür, dass die Politiker nicht abheben und nicht tun und lassen können, was sie wollen! Sie stellt auch das Verhältnis zwischen Bürgern und Regierung klar: Oberstes Organ ist immer das Volk. Die Regierung hat in dessen Interesse zu handeln.“ Es ist nicht vertretbar, dass der Steuerzahler klammen Banken aus der Bredouille hilft. Viel mehr sind laut Christoph P. Gloor diejenigen in die Pflicht zu nehmen, die für diese Misswirtschaft verantwortlich sind. Es ist nicht die Aufgabe des Staates Pleite-Banken zu retten, die nicht systemrelevant sind. Bei Privatbanken in der Schweiz tragen zum Beispiel die Bankiers die volle Konsequenz für ihr Handeln, gerade auch im Konkursfall.

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In Deutschland herrscht eigentlich keine echte Demokratie mehr

Thomas Rietzschel vertritt in seinem neuen Buch „Die Geschäfte des politischen Kartells“ die provokative These, dass die Demokratie zum Kuhhandel verkomme. Die Parteien haben seiner Meinung nach das demokratische System ausgehöhlt und die Bürger ihre politischen Rechte gegen haltlose Wahlversprechungen eingetauscht. Thomas Rietzschel schreibt: „Abgehoben agiert eine politische Kaste, der es nur mehr um den Selbsterhalt geht. Keiner braucht dafür mehr Verantwortung zu übernehmen. Das Volk darf nur noch zuschauen und für den eventuellen Schaden aufkommen, den ahnungslose Politiker verursacht haben. Munter wird mit der Demokratie im freien Europa Schindluder getrieben. Viele Bürger beschleicht inzwischen die ungute Ahnung, sie könnten womöglich als Untertanen missbraucht werden. Dr. phil. Thomas Rietzschel war eineinhalb Jahrzehnte Kulturkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und lebt heute als freier Autor in der Nähe von Frankfurt.

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Die Unsicherheit im Internet nimmt bedrohliche Ausmaße an

Die Affäre um Edward Snowden und zahlreiche Diebstähle von Daten bei Internet-Unternehmen haben das Vertrauen vieler Bundesbürger in die neuen Technologien nachhaltig zerstört. Über zwei Drittel der Deutschen trauen weder dem Staat noch der Wirtschaft beim Umgang mit ihren persönlichen Daten über den Weg. Viele Menschen verzichten deshalb sogar darauf, Dienstleistungen im Internet in Anspruch zu nehmen, so dass der Netzwirtschaft mittlerweile ein enormer finanzieller Schaden droht. Zudem häufen sich die Warnungen vor der Verlust der Kontrolle im Word Wide Web. Laut einer amerikanischen Studie sind 41 Prozent der Jugendlichen süchtig nach Chatten und Posten. Die meiste Angst haben die Webuser vor Schadprogrammen auf ihren Rechnern (61 Prozent) und vor einer Ausspähung durch Organisationen des Staates (49 Prozent), wie eine Studie belegt.

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Das Geschehen an den Finanmärkten bestimmt den Alltag

Wolfgang Hetzer vertritt die These, dass der Lauf der Dinge heutzutage maßgeblich durch das Geschehen an den Finanzmärkten bestimmt wird. Umso denkwürdiger ist seiner Meinung nach, dass die Logik der Ereignisse in diesem Bereich zum Teil höchst umstritten ist. Dies gipfelt in der Frage, ob sich auf den Schauplätzen der internationalen Finanzwirtschaft ein effizientes Zusammenspiel vernünftiger Akteure oder ein Spektakel reiner Unvernunft vollzieht. Wolfgang Hetzer fügt hinzu: „Es gilt jedenfalls nicht als ausgemacht, ob der beschworene kapitalistische Geist verlässlich und rational oder schlicht verrückt operiert.“ Selbst die Wirtschaftswissenschaft hilft auch nicht immer weiter, da sie völlig verschiedene und widersprüchliche Interpretationen bereithält, um die Stürme der Ereignisse im gegenwärtigen Finanzgeschäft zu erklären. Wolfgang Hetzer, Dr. der Rechts- und Staatswissenschaft, leitete von 2002 bis 2011 die Abteilung „Intelligence: Strategic Assessment & Analysis“ im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) in Brüssel.

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Wolfgang Hetzer untersucht das Verhalten der Kapitalisten

Um die aktuelle Weltwirtschaftskrise zu verstehen wird man wohl auf die Geschichte des Kapitalismus als System zurückblicken müssen. Wolfgang Hetzer gibt durchaus zu, dass sich dessen Geschichte möglicherweise nicht wiederholen wird. Allerdings gilt dies für die Verhaltensweisen der kapitalistischen Akteure augenscheinlich nicht. Wolfgang Hetzer schreibt: „Die demonstrative Überraschung angesichts des Ausbruchs einer Krise offenbart eine Eigenschaft, die in der kapitalistischen Wirtschaftsordnung offensichtlich kultiviert wird.“ Die amerikanische Historikerin Joyce Appleby hat herausgefunden, dass es sich dabei um einen Geist von Optimismus handelt, der die Realität verneint. Zum Geist des Kapitalismus wird jeher der Verkäufer gezählt, der Vertrauen und Zuversicht verströmt. Wolfgang Hetzer, Dr. der Rechts- und Staatswissenschaft, leitete von 2002 bis 2011 die Abteilung „Intelligence: Strategic Assessment & Analysis“ im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) in Brüssel.

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Joseph Stiglitz benennt die wesentlichen Kernaufgaben des Staates

Es gehört für den amerikanischen Ökonomen Joseph Stiglitz, der 2001 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet wurde, zu den Kernaufgaben des Staates, das effiziente Funktionieren der Märkte zu gewährleisten, denn die offenkundigsten Manifestationen von Marktversagen sind die regelmäßig wiederkehrenden Episoden von Arbeitslosigkeit und unzureichender Auslastung der Produktionskapazitäten, der Rezessionen und Depressionen, die den Kapitalismus kennzeichnen. Allerdings besteht Streit darüber, wie sich dieses Ziel am besten erreichen lässt. Joseph Stiglitz erklärt: „Konservative haben versucht, den staatlichen Einfluss möglichst zu begrenzen.“ Zudem plante der Monetarismus Milton Friedmans die Zentralbanken auf eine starre Regel festzulegen, nämlich die Ausweitung der Geldmenge um eine feste Quote. Joseph Stiglitz ergänzt: „Als das nicht den erwünschten Erfolg brachte, verfielen Konservative auf eine andere einfache Regel – die Geldpolitik sollte an einem Zielkorridor der Inflationsrate ausgerichtet werden.

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Wolfgang Hetzer ruft einen drastischen Notstand für Europa aus

Europa befindet sich nicht nur in einer finanziellen Schieflage. Der Kontinent hat auch ein moralisches Problem. Selbst bei einer gelingenden Rettung des Euro wäre für Wolfgang Hetzer eine Stärkung der Europäischen Union (EU) keineswegs garantiert. Dem Wunschbild von Sonntagsrednern unter den Politikern steht nicht nur eine gigantische Summe umverteilter Schulden gegenüber. Zur Schadensbilanz gehört auch eine gedemütigte und abgewertete Demokratie, die in der Eile der Rettungsmanöver überall mit Füßen getreten wurde. Es geht dabei vor allem um die Erfahrung der Ohnmacht der Volksvertretung vor den Gesetzen der Wirtschaft. Wolfgang Hetzer fügt hinzu: „Noch ohnmächtiger scheinen die angeblichen Volksvertreter gegenüber der Unverantwortlichkeit und Unbelangbarkeit der Wirtschaftsführer zu sein.“ Wolfgang Hetzer, Dr. der Rechts- und Staatswissenschaft, leitete von 2002 bis 2011 die Abteilung „Intelligence: Strategic Assessment & Analysis“ im Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) in Brüssel.

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Wilhelm Schmid stellt philosophische Ideen der Ehe vor

Familie ist, wo mehr als einer ist, wenigstens zwei, die ihr Leben gemeinsam bestreiten wollen, wobei es nicht darauf ankommt, welchen Geschlechts sie sind und aus welchen Gründen sie zusammenleben wollen. Wilhelm Schmid erklärt: „Sie fühlen sich zueinander hingezogen, wollen nicht einsam sein, suchen den gedanklichen Austausch, den körperlichen Verkehr, die materielle Absicherung: Nur sie selbst entscheiden, was den Ausschlag gibt.“ Und nicht nur Paare können Familien sein, egal ob sie Kinder haben oder nicht, sondern ebenso Alleinerziehende und alle, die eine Wohngemeinschaft bilden oder auf irgendeine andere Art zusammenleben. Bei einem Paar, das eine gemeinsame Zukunft plant, kann von einer Ehe gesprochen werden, wobei es nicht darauf ankommt, ob ein Trauschein vorhanden ist oder nicht. Wilhelm Schmid lebt als freier Autor in Berlin und lehrt Philosophie als außerplanmäßiger Professor an der Universität Erfurt.

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Elternhilfe bei Hausarbeiten bringt nicht den erwünschten Erfolg

Nahezu zwei Drittel aller Eltern erarbeiten den Lehrstoff für die Schule grundsätzlich gemeinsam mit ihren Kindern. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage der Universität Bielefeld. Und über 75 Prozent der Eltern helfen ihrem Nachwuchs bei der Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Referate. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Ganztagsschüler oder Halbtagsschüler handelt. Inzwischen glauben viele gestresste Eltern, dass das eigentliche Lernen fast ausschließlich nur noch zu Hause stattfindet. Ulrich Trautwein, Professor für empirische Bildungsforschung and der Universität Tübingen kennt diese Probleme und erklärt: „Eltern sind sehr emotional – wenn das Kind was nicht kann, verzweifeln sie und empfinden Schulprobleme als Kränkung und eigenes Versagen, vor allem, wenn das Kind ihr einziges und wichtigstes Projekt ist.“

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Karlheinz A. Geißler kritisiert die Fortschrittsgläubigkeit

Seit seinem Auftauchen vor rund 250 Jahren treibt der Fortschritt die Menschen mit dem Slogan „Vorwärts immer – rückwärts nimmer“ an. Karlheinz A. Geißler glaubt, dass er dies auch in Zukunft tun wird, da er keine Spur von Ermüdungserscheinungen an ihm erkennen kann, selbst wenn der Glaube an die Einlösung seiner Versprechungen in letzter Zeit abgenommen hat. Damit es mit dem Fortschritt weiter und immer weiter geht, dafür sorgen vor allem der Kapitalismus und jene Personen, Gruppen und Institutionen, die von ihm profitieren. Karlheinz A. Geißler nennt sie beim Namen: „Dazu zählen an erster Stelle Techniker, Ingenieure, Architekten, Mediziner, Politiker, aber auch Lehrer und Lehrerinnen, Berater und Beraterinnen sind dabei.“ Professor Dr. Karlheinz A. Geißler lehrt, lebt und schreibt in München. Eine der amüsantesten Erfindungen der Menschheit, die Zeit, hat er zu seinem Lebensthema gemacht.

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Hans-Werner Sinn betrachtet Deutschland nicht als Eurogewinner

Im Gegensatz zu anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union geht es Deutschland heute vergleichsweise gut. Die Arbeitslosigkeit ist nicht so hoch wie in den meisten europäischen Ländern und Deutschland kam am besten unter allen großen Staaten Europas aus der Rezession des Jahres 2009 heraus. Hans-Werner Sinn fügt hinzu: „Es hatte in den Jahren 2010 und 2011 unter den größten Ländern die höchsten Wachstumsraten. Das suggeriert vielen, dass Deutschland der große Eurogewinner war.“ Die reinen Fakten bestätigen diese Meinung allerdings nicht. Seit dem Gipfel von Madrid im Jahr 1995, auf dem der Euro endgültig beschlossen wurde, wuchs Deutschland in 16 Jahren um insgesamt 24 Prozent, während der Durchschnitt der Eurozone bei 30 Prozent lag. Hans-Werner Sinn ist seit 1984 Ordinarius in der volkswirtschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Im Jahr 1999 wurde er Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung in München und Leiter des CESifo-Forscher-Netzwerks, weltweit eines der größten seiner Art.

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