Die Machtzentren der Welt haben sich nicht verlagert

Die politische Ökonomie ist laut Emmanuel Todd nicht in der Lage, die gewaltigen Umwälzungen in der Welt zu erfassen. Um dies zu erkennen hält sich der französische Soziologe an die am weitesten entwickelten Länder. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten Brasiliens und Chinas räumen mit der Illusion auf, die Geschichte werde fortan maßgeblich durch die Schwellenländer geprägt. Emmanuel Todd schreibt: „Die Spielregeln der wirtschaftlichen Globalisierung wurden in den Vereinigten Staaten, Europa und Japan festgelegt. Diese „Triade“ hat seit 1980 die jüngst alphabetisierten Erwerbsbevölkerungen der Dritten Welt in Arbeit gebracht, dadurch die inländischen Arbeitseinkommen gewaltig unter Druck gesetzt und – wie man sagen muss – auf diese Art weltweit die Profitraten erhöht.“ Wohl noch besser drückt sich die Vorherrschaft der alternden entwickelten Welt in einer anderen Fähigkeit aus. Emmanuel Todd ist einer der prominentesten Soziologen Frankreichs.

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Gedanken sind in Wahrnehmungen oder Ideen verankert

„Denken“ wird nur selten als Fachterminus oder philosophischer Begriff benutzt. Intuitiv hat er laut David Gelernter aber eine klare Bedeutung: „Wir meinen damit die bewusste, absichtliche Handhabung mentaler Zustände, mit der wir, von den gegebenen Rohmaterialien ausgehend, ein Ziel erreichen wollen. Das Musterbeispiel ist die Vernunft.“ Man geht von bestimmten Voraussetzungen aus und hat ein Ziel. Darauf begibt man sich auf einen logischen Weg, der einen von den Voraussetzungen zum Ziel führt; es ist ein mentaler Weg, ein Gedankenweg. Damit dieser Gedankengang in eine Handlung umgesetzt wird, ist unter Umständen eine weitere Runde des vernünftigen Denkens notwendig. Das it mentale Manipulation, mentales Tun, die Anwendung des Geistes auf die Realität. David Gelernter ist Professor für Computerwissenschaften an der Yale University.

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Franz von Assisi predigt Demut vor der Schönheit der Schöpfung

„Alle Geschöpfe auf Erden fühlen wie wir, alle Geschöpfe streben nach Glück wie wir. Alle Geschöpfe der Erde lieben, leiden und sterben wie wir, also sind sie uns gleichgestellte Werke des allmächtigen Schöpfers – unsere Brüder.“ Dies ist zweifellos eines der berühmtesten Zitate des heiligen Franz von Assisi, der von 1182 bis 1226 lebte. Geboren wurde der heilige Franziskus im Jahr 1181 oder 1182 als Giovanni Francesco Bernardone im hübschen Ort Assisi in Mittelitalien. Da sein Vater ein reicher Tuchhändler ist, gehört auch Francesco zur begüterten Oberschicht. In seiner Jugend führt er einen ausschweifenden Lebensstil. Unterhaltung  jeder Art und pompöse Feste gehörten zu den Hauptbeschäftigungen im Leben des Jünglings. Doch dann kommt es zur radikalen Umkehr im Leben des späteren heiligen Franz von Assisi.

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Ulrich Schnabel beschreibt das Glück des Müßiggangs

Ulrich Schnabel zeigt in seinem Buch „Muße. Vom Glück des Nichtstuns“, wo Menschen in der hektischen Gegenwart noch Inseln der Muße finden können. Er gibt denjenigen Tipps, die nicht länger im Hamsterrad der Gier und der Geschwindigkeit mitrennen möchten. Die Wissenschaft weiß schon lange, wie wichtig Zeiten der Ruhe und der Muße für die Menschen sind. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass diese nicht nur die Regeneration fördert und das Gedächtnis stärkt, sondern auch die Vorrausetzung für Einfallsreichtum und Kreativität ist. Der Autor Ulrich Schnabel arbeitet als Wissenschaftsredakteur bei der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“. Sein Buch „Die Vermessung das Glaubens – Forscher ergründen, wie der Glaube entsteht und warum er Berge versetzt“, ebenfalls im Blessing Verlag erschienen, erhielt 2008 die Auszeichnung „Wirtschaftsbuch des Jahres“.

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Thomas Müntzer vertritt die Theologie der Revolution

Thomas Müntzer gehört in der historischen Literatur zu den am meisten umstrittenen Menschen. Erst die moderne Forschung hat ihn als einen der originellsten und einflussreichsten Denker entdeckt. Auf die Empfehlung des Reformators Martin Luthers, dessen leidenschaftlicher Anhänger er war, erhielt Thomas Müntzer einer Predigerstelle an der St. – Marienkirche in Zwickau. Nach Thomas Müntzer durfte sich die Reformation der Kirche nicht nur auf den religiösen Bereich beschränken, sondern sollte sich vielmehr auf die Gerechtigkeit in der Gesellschaft auswirken. Thomas Mützer ist nicht mit einer kirchlichen Reform zufrieden, wie sie Martin Luther vorschwebt.

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