Das Leben selbst wird als Problemlösen betrachtet

Tücken der Dinge gehören wohl der Vergangenheit an. Menschen werden nicht mehr von den Dingen traktiert. Byung-Chul Han ergänzt: „Sie verhalten sich nicht destruktiv und widerstrebend. Sie verlieren ihre Stacheln. Wir nehmen sie nicht in ihrer Andersheit und Fremdheit wahr. Dadurch schwächt sich das Wirklichkeitsgefühl ab.“ Vor allem die Digitalisierung verschärft die Entwirklichung der Welt. Befremdlich klingt Jacques Derridas Bemerkung, dass das Ding das „ganz Andere“ sei, dass es uns sein „Gesetz“ diktiere, dem sich die Menschen zu unterwerfen hätten. Die Dinge sind heute ganz unterwürfig. Sie werden en menschlichen Bedürfnissen unterworfen. Die Dinge verlieren plötzlich ihr Eigenleben und werden willfährige Werkzeuge zur Problemlösung. Das Leben selbst wird als Problemlösen betrachtet. Die Bücher des Philosophen Byung-Chul Han wurden in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

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