Veränderungen der politischen Welt weisen bestimmte Muster auf

In der Retrospektive werden die Veränderungen des 5. und 6. Jahrhunderts als ein Wandel der politischen Welt Westeuropas beschrieben, der von einer unipolaren zu einer multipolaren Ordnung führte. Herfried Münkler ergänzt: „Diese multipolare Ordnung veränderte sich schneller als zuvor das unipolare System, wies dabei jedoch strukturbildende Dynamiken und Muster auf und kann insofern durchaus als politische Ordnung beschrieben werden.“ Die politischen Großräume kontrollierenden Reiche befanden sich entweder an den Schnittstellen der Wirtschaftskreisläufe, von deren Überlappungen sie profitierten, wie etwa das Osmanische Reich, oder sie lagen, wie Spanien, Frankreich und England, am geographischen Rand der von ihnen in Gang gesetzten Wirtschaftskreisläufe. Herfried Münkler ist emeritierter Professor für Politikwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität. Viele seiner Bücher gelten als Standardwerke, etwa „Imperien“ oder „Die Deutschen und ihre Mythen“.

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