Voraussetzung für den Wohlstand Roms und des Römischen Reiches war der Friede, den Kaiser Augustus nach dem nicht enden wollenden blutigen Bürgerkriegen gebracht hatte. Manfred Lütz betont: „Es gibt wohl keine grausameren Kriege als Bürgerkriege, die nicht nur die Eintracht der Bürger, sondern auch die der Familien und Nachbarn zerstören.“ Deswegen überschüttete man den neuen ersten Mann im Staat mit Ehrungen und Dankesbezeugungen. Doch Augustus war klar, dass dauerhafter Friede nicht nur durch die Abwesenheit von Krieg erreicht werden kann. Das Ende des Wahnsinns allein produziert noch keinen Sinn. Der allgemeine Sittenverfall, den die jahrzehntelange hemmungslose Herrschaft der Gewalt bewirkte, hatte tatsächlich zu einer tiefen Verunsicherung beigetragen. Manfred Lütz hat Medizin, Theologie und Philosophie in Bonn und Rom studiert. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Autor zahlreicher Bestseller.