Naturgärtnern ist ganz einfach

Dave Goulson zeigt in seinem neuen Buch „Wildlife Gardening“, wie man im eigenen Garten das Artensterben stoppen und zu Selbstversorgern werden können. Selbstverständlich ohne den Einsatz von Pestiziden und CO2-neutral. Mit Sonnenbraut, Beinwell und Katzenminze für bedrohte Bienen, mit Brombeer-, Schlehen- und Holundersträuchern für seltene Vögel, mit Blumenkohl, Brokkoli und Bohnen für den Gartenbesitzer selbst. Dave Goulson vertraut dabei auf die britische Kunst des Wildlife Gardening, mit der man reichere Ernten einfährt als mit jeder Monokultur. Die Hauptdarsteller dieses Buches sind die Tiere und Pflanzen direkt vor der Haustür, im eigenen Garten und Parks, in den Ritzen zwischen den Pflastersteinen und im Boden unter den eigenen Füßen. Schon in einem winzigen Garten können viele Hundert wilde Insektenarten, kleine Säugetiere und Pflanzen leben. Dave Goulson ist einer von Europas führenden Hummel- und Wildbienenschützern.

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Essen hat sich zu einer Ersatzreligion entwickelt

Kaum etwas ist den Deutschen so heilig wie ihr Essen, oder besser gesagt wie das, was sie nicht essen. Die Zahl der Menschen, die sich verweigern, wächst ständig: dem Fleisch, dem Fisch, den tierischen Eiweißen, dem Gluten, der Laktose, den Kohlenhydraten. Kaum einer Handlung des Alltags wird inzwischen größere Bedeutung zugemessen als der täglichen Aufnahme der Nahrung. Der Vegetarierbund Deutschland (Vebu) vermeldet stolz die Zahl von 7,8 Millionen Vegetariern und fordert die Nutzer seiner Website zur Unterstützung auf: „Verändern Sie mit uns die Welt! Schaffen Sie einen wertvollen Wandel in der Gesellschaft.“ Starkoch Vincent Klink dagegen meint: „Es müsste ein Missionierungsverbot geben für Religion und Essen.“ Tatsächlich hat sich beim Essen etwas ganz grundsätzlich verschoben. Auf der einen Seite sind so viele, so sichere und so billige Lebensmittel vorhanden wie noch nie.

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Ein halber Liter Cola enthält etwa 54 Gramm Zucker

Die Menschen lieben Süßes. Die Lust darauf ist ihnen angeboren. Denn der Körper ist auf Zucker angewiesen, um gut zu funktionieren. Der Internist und Diabetologe Dr. Erhard Siegel, Chefarzt des St.-Josefs-Krankenhaus in Heidelberg, erklärt: „Wir brauchen Glukose zum Denken, Atmen, Laufen. Und weil das so wichtig ist, stellt der Körper den Zucker aus der Nahrung selbst her.“ Isst man beispielsweise Obst, Gemüse, Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte, werden anschließend die Kohlenhydrate beim Verdauen solange zerlegt, bis daraus Glukose entstanden ist. Das sind Zuckermoleküle, die durch die Wand des Dünndarms in das Blut gelangen. Von dort verteilt sich die Glukose im ganzen Körper und führte den Zellen der Organe Energie zu. Der Energielieferant kann nur dann von einer Zelle aufgenommen werden, wenn die Bauchspeicheldrüse genug Insulin bildet.

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Richtige Ernährung senkt das Krebsrisiko um bis zu 40 Prozent

Für die Ernährungswissenschaftlerin Ingrid Kiefer hat das Essen einen ganz großen Einfluss auf die Gesundheit, aber nicht den alleinigen. Aber natürlich gibt es rein ernährungsabhängige Krankheiten wie Nahrungsmittelallergien oder schweren Vitaminmangel. Bei allen anderen Beschwerden nimmt die Ernährung einen gewissen Anteil ein. Ingrid Kiefer erklärt: „Da spielen die Genetik, der andere Lebensstil et cetera eine Rolle. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und Demenz. Der Ernährungsanteil ist nicht bei jeder Krankheit gleich groß.“ Schätzungen gehen davon aus, dass durch die richtige Ernährung zwischen 29 und 40 Prozent der Krebsneuerkrankungen vermieden werden könnten. Besonders hoch ist der Einfluss des Essens beim Dickdarm-, beim Magen- und beim Speiseröhrenkrebs. Ingrid Kiefer ist Ernährungswissenschaftlerin und Gesundheitspsychologin. Sie leitet den Bereich Risikokommunikation in der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

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Der Homo sapiens nahm als erstes Tier den Hund bei sich auf

Vor der Erfindung der Landwirtschaft haben die allermeisten Menschen in kleinen Gruppen von einigen Dutzend bis wenigen Hundert Personen gelebt. Diesen Gemeinschaften gehörten ausschließlich Menschen an. Letzteres ist keineswegs so offensichtlich, wie es zuerst klingen mag. Denn die meisten Angehörigen von Agrar- und Industriegesellschaften sind nämlich Haustiere. Sie haben zwar nicht dieselben Rechte wie die Menschen, gehören aber zweifellos zu diesen Gesellschaften. Yuval Noah Harari nennt ein Zahlenbeispiel: „Die Bevölkerung von Neuseeland besteht beispielsweise aus 4,5 Millionen Sapiens und 50 Millionen Schafen.“ Von dieser Regel gibt es allerdings eine Ausnahme, den Hund. Er war das erste Tier, das der Homo sapiens bei sich aufnahm und zwar geschah dies lange vor der wirtschaftlichen Revolution. Die ersten sicheren Hinweise auf die Existenz von Haushunden sind rund 15000 Jahre alt.

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Diätwillige können ihr Wunschgewicht nur über den Kopf erreichen

Abnehmen fängt im Kopf an. Der Kampf gegen überschüssige Kilos entscheidet sich mental. Zuerst müssen die Betroffenen den Teufelskreis von Crash-Diäten und Jo-Jo-Effekt durchbrechen, um anschließend durch eine Umstellung des Bewusstseins zu einem schlanken und gesunden Körper zu gelangen. Denn wer er nicht schafft sein Gehirn umzuprogrammieren, dem gelingt beim Abnehmen nur kurzfristig ein Erfolgserlebnis, und schneller als gedacht, hat man die alten Kilos wieder zuviel auf den Rippen. Denn viel zu selten beschäftigen sich die Menschen damit, wie sehr ihre Gefühlswelt und ihre Gewohnheiten das Essverhalten bestimmen. Nicht wenige Ernährungsexperten vertreten die These, dass es nicht das Entscheidende ist, was auf dem Teller liegt, sondern es viel mehr auf den seelischen und mentalen Zustand ankommt, der über den Erfolg einer Diät entscheidet.

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Daniel Goeudevert nennt die Gründe der Hungerkrisen

Die Subventionspolitik im Agrarsektor offenbart laut Daniel Goeudevert ein Höchstmaß an Bigotterie. Mit mehr als 360 Milliarden Dollar pro Jahr fördern die industrialisierten OECD-Staaten, vor allem Europa und Amerika, ihre äußerst produktive High-Tech-Landwirtschaft. Das entspricht etwa dem siebenfachen der weltweit pro Jahr gewährten Entwicklungshilfe und dem 350fachen der von den OECD-Ländern direkt in Afrika geleisteten Agrarhilfe. Daniel Goeudevert ergänzt: „Und der hier dank solcher Förderung produzierte Überfluss landet dann – dem woanders durchgesetzten Handel sei Dank – unter anderem zu Billigpreisen auf den Märkten der Entwicklungsländer.“ So kann man zum Beispiel in Sandaga, dem größten Konsumgütermarkt Westafrikas Obst und Gemüse aus südeuropäischen Ländern kaufen, das bis zur Hälfte billiger ist als die einheimischen Produkte. Auf diese Art und Weise wird die lokale Landwirtschaft zerstört.

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Nur Vitamine in Obst und Gemüse sind gesund

Die deutsche Lebensmittelindustrie verdient gut an den Heilsversprechen, sie seit Jahrzehnten Vitaminpräparaten nachgesagt werden. Die Nationale Verzehrstudie des Max Rubner Instituts hat im Jahr 2008 herausgefunden, dass fast jeder dritte Deutsche Vitaminpillen einnimmt. Die Ausgaben für die Gesundheitspillen betrugen in jenem Jahr 800 Millionen Euro. Inzwischen belegen allerdings immer mehr Gesundheitsstudien, dass die Vitaminpillen die Gesundheit nicht verbessern, sondern meist keine Wirkung zeigen – im Extremfall können sie das Wohlbefinden sogar beeinträchtigen und das Risiko erhöhen, krank zu werden.

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Kreuzallergien zwischen Blütenstaub und Obst

Immer mehr Pollenallergiker reagieren auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. Diesen Trend bestätigt Professor Ludger Klimek vom Zentrum für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden: „Fast jeder fünfte Europäer leidet unter einer Pollenallergie, und die meisten Allergiker gegen Birkenpollen entwickeln mit der Zeit auch eine Allergie gegen Nahrungsmittel.“ Am besten erforscht sind Kreuzallergien zwischen Birkenpollen und Allergien auf Steinobst wie Pfirsich, Kirsche, Haselnuss oder Apfel.

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Terra Preta ist die fruchtbarste Erde der Welt

Der Agraringenieur Haiko Pieplow, der Terra Preta wiederentdeckt hat, ist von der Schwarzerde begeistert. Sie könne Abfälle in wertvolle Rohstoffe umwandeln und eine echte regionale Kreislaufwirtschaft in Gang setzen. Weltweit eingesetzt sei Terra Preta in der Lage, 20 Prozent des Kohlendioxids aus der Luft zu filtern und Böden dauerhaft fruchtbar zu machen. Durch Terra Preta könne auch der Ausstoß von Treibhausgasen deutlich verringert werden. Dank der überdurchschnittlichen Erträge, die durch den Einsatz der Schwarzerde erzielt werden können, sei es sogar möglich, den Hunger in Entwicklungsländern erfolgreiche zu bekämpfen.

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