Der Vorwurf der Lüge ist weit verbreitet und oft berechtigt

Das Titelthema des neuen Philosophiemagazins 04/2025 handelt diesmal von Wahrheit und Lüge. Chefredakteurin Svenja Flaßpöhler schreibt: „Der Vorwurf der Lüge ist weit verbreitet und oft berechtigt. Doch wird er auch als rhetorisches Mittel eingesetzt, um Gesprächspartner aus dem Diskursfeld zu kicken. Wer lügt, disqualifiziert sich schließlich selbst.“ Wenn unklar bleibt, was Lügen, Tatsachen oder Meinungen genau sind, und auch mit dem Begriff „Wahrheit“ am Ende alles und nichts gemeint ist, wird es schwierig bis unmöglich, noch die Basis zu definieren, auf der Debatten stattfinden können. Der Philosoph Slavoj Žižek erklärt in seinem Beitrag das sogenannte Lügenparadox. Aussagen wie „Alles was ich sage, ist falsch“ wurde vom antiken Griechenland und Indien bis hin zur Philosophie des 20. Jahrhunderts endlos diskutiert. Das Problem ist, dass, wenn diese Aussage wahr ist, sie falsch ist – nicht alles, was ich sage, ist falsch – und umgekehrt.

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