Vaclav Smil schreibt: „Während der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts – angesichts eines sich verlangsamenden globalen Bevölkerungswachstum und stagnierender oder sogar abnehmender Einwohnerzahlen in vielen wohlhabenden Ländern – dürfte es den Volkswirtschaften nicht schwer fallen, die Nachfrage nach Stahl, Zement, Ammoniak und Kunststoffen zu bewältigen, namentlich wenn man die Recyclingquoten erhöhen kann.“ Sehr unwahrscheinlich ist jedoch, dass sich alle diese Branchen bis 2050 aus ihrer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen befreien und aufhören werden, einen beträchtlichen Beitrag zu den globalen CO2-Emisssionen zu leisten. Die geringste Wahrscheinlichkeit dafür besteht in den einkommensschwachen, auf dem Weg der Modernisierung befindlichen Ländern, deren enormer Nachholbedarf an Infrastrukturen und Konsumgütern starke Steigerungen bei der Versorgung mit den genannten Stoffgruppen nach sich ziehen wird. Vaclav Smil ist Professor Emeritus für Umweltwissenschaften an der University of Manitoba. Er hat unter anderem das Grundlagenwerk „Energy and Civilization“ geschrieben.