Emanuele Coccia weiß: „Die Metamorphose ist nicht nur ein Vorgang, der die Körpergestalt insgesamt betrifft. Sie ist auch das Verhältnis, das zwischen den Körperteilen untereinander entsteht und diese jeweils befähigt, einer Lebenslinie zu folgen und sich im Lauf ihrer Entwicklung zu entfalten.“ Sie ist auch das Äquivalenzprinzip aller Teile im Inneren eines Körpers. In Wirklichkeit ist der ganze Körper eines Menschen das Ergebnis der Verwandlung einer extrem reduzierten Portion Materie, die schritt- und etappenweise die unterschiedlichen Formen hervorbringen musste, die er entfalten kann. Die Metamorphose ist demnach nicht nur ein historischer Prozess, der die Konstitution des Lebendigen auf einer Linie differenzierter Stadien vorbestimmt. Emanuele Coccia ist Professor für Philosophiegeschichte an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris.