Im Hochmut steckt das Wort Mut. Das ist die positive Seite. Wer sich nicht einschüchtern lässt, sich etwas zutraut, wer neu denkt und dabei viel aufs Spiel setzt, der kann stolz auf sich sein und die Gesellschaft mit neuen Ideen und Lösungen beflügeln. Es gibt aber leider auch die negative Seite. Richtig gefährlich kann der Hochmut in der Gestalt von egomanischen Menschen sein. Aber am furchtbarsten wütet er in seiner kollektiven Form, wenn andere Länder überfallen und Genozide begangen werden. Lässt sich Hochmut sinnvoll eingrenzen, und wie kann man ihn in seinen diversen Steigerungsformen eingrenzen? Ulla Steuernagel erklärt: „Es gibt ihn von harmlos bis extrem gefährlich, von lächerlich bis Furcht einflößend.“ Im modernen Sprachgebrauch würde man überheblich, arrogant, eitel sagen. Hochmütig eher nicht. Ulla Steuernagel studierte Empirische Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte und Pädagogik.