Max Frisch reflektiert über den Beruf des Schauspielers

Für Max Frisch ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Schauspieler, im Gegensatz zu jedem anderen Künstler, kein anderes Instrument hat als sich selbst, seine eigene leibliche Persönlichkeit. Auch die Maler, die Bildhauer, die Schriftsteller und die Musiker sind eitel. Aber in einer Gesellschaft treten sie immer ohne ihre Werkzeuge auf, das heißt sie kommen ohne Palette, ohne Meißel, ohne Computer und ohne Kontrabass. Der Schauspieler dagegen, ob er will oder nicht, kann sein Instrument nicht zu Hause lassen. Max Frisch schreibt: „So kommt der Schauspieler, wenn nicht gerade ein Haus einstürzt, nie ganz aus seiner Begabung heraus; das ist sein Fluch, sein Gehäuse, seine besondere Wirkung, die verblüfft und später langweilt, je mehr er nämlich, kraft seiner immer gegenwärtigen Mittel, die Gesellschaft dominiert.“

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Aus der Sicht der Genetik gibt es keine Menschenrassen

Laut Markus Hengstschläger gibt es aus der Sicht der Genetik keine Rassen des Menschen und auch keinen Durchschnitt. Der Universitätsprofessor für Medizinische Genetik erklärt: „Genetisch gesehen gibt es eigentlich nur Individualität. Genetisch gesehen können zwei weiße Menschen weniger verwandt sein als ein weißer und ein schwarzer. Genetisch gesehen gibt es daher so viele Rassen auf der Welt, wie es Menschen auf der Welt gibt. Jeder ist individuell!“ Daraus folgt, dass die Annahme, ganze Volksgruppen seien aus genetischen Gründen dümmer als andere, schlichtweg falsch ist. Markus Hengstschläger gibt allerdings zu, dass die Intelligenz natürlich über eine genetische Komponente verfügt. Der genetische Anteil an der Intelligenz soll bei rund 50 Prozent liegen. Mit 16 Jahren war Markus Hengstschläger als Punk unterwegs. Mit 24 Jahren promovierte er zum Doktor der Genetik und 35-jährig zum jüngsten Universitätsprofessor für Medizinische Genetik berufen.

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Nathan Wolfe sucht im Dschungel nach Killerviren

Den wesentlichsten Grund, warum er viel im Dschungel unterwegs ist, beschreibt der Virologe Nathan Wolfe wie folgt: „Da draußen leben endlos viele unbekannte Viren. Sie bedrohen die Menschheit stärker als die heftigsten Vulkanausbrüche, Wirbelstürme oder Erdbeben, die wir uns vorstellen können.“ Seiner Meinung nach ist es ein großer Fehler, dass Infektionskrankheiten vor allem in der westlichen Welt überwacht werden, denn die Killerviren kommen tatsächlich aus der Wildnis. Nathan Wolfe arbeitet vor allem deshalb im Dschungel, weil er die Viren möglichst in dem Moment erkennen möchte, in dem sie auf den Menschen überspringen. Der Wissenschaftler sagt: „Ich möchte sie entdecken, bevor sie uns Menschen finden. Dazu muss man sie gut beobachten.“ Der Virologe Nathan Wolfe hat im Jahr 2007 die Global Viral Forecasting Initiative gegründet, mit der er versucht, neuartige Infektionskrankheiten aufzuspüren. Sein neues Buch „Virus – Wiederkehr der Seuchen“ ist im Rowohlt-Verlag erschienen.

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Ein faszinierender Blick in die Zukunft der Menschheit

Auf der Basis von aktuellen Trends, Erkenntnisse aus der Geschichte, neuester Daten verschiedener Forschungsdisziplinen und intelligenter Modellrechnungen beschreibt der amerikanische Geowissenschaftler Laurence C.  Smith in seinem neuen Buch „Die Welt im Jahr 2050. Die Zukunft unserer Zivilisation“, wie die Menschen in knapp vier Jahrzehnten auf der Erde leben werden. Er prognostiziert, dass die Länder der nördlichen Randzone, zu denen er die acht Staaten Russland, USA, Kanada, Island, Norwegen, Finnland, Dänemark und Schweden zählt, wirtschaftlich an Macht gewinnen werden. In diesem „neuen Norden“ sieht er eine Region mit großem Potential. Der Autor ist Professor für Geographie sowie Earth and Space Sciences an der University of California in Los Angeles (UCLA).

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Kenneth Rogoff erwartet in Europa einige Staatspleiten

Für den amerikanische Ökonomen Kenneth Rogoff war die aktuelle Finanzkrise nicht die schlimmste Verschuldungskrise aller Zeiten. Seiner Meinung nach war die Große Depression in den dreißiger Jahren viel schlimmer. Kenneth Rogoff erklärt: „Die Finanzkrise war zwar global, doch das Erstaunliche an ihr war ihre Normalität: Zusammenbruch des Immobilienmarkts, Einbruch der Aktienkurse, steigende Arbeitslosigkeit, starke Zunahme der Verschuldung. Typisch war auch, dass vorher jeder sagte, dieses Mal gebe es keine Probleme.“ Kenneth Rogoff hatte schon im Jahr 2007 festgestellt, dass alle Indikatoren auf eine große Krise hinweisen, und davor auch gewarnt. Kenneth Rogoff ist Ökonomieprofessor in Harvard und hat zusammen mit seiner Kollegin Carmen Reinhart den 2009 veröffentlichten Bestseller „This Time is Different“, der erstmals systematisch die Schuldenkrisen der letzten 800 Jahre untersuchte.

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Tim Jackson fordert eine andere Makroökonomie

Tim Jackson, Professor für Nachhaltige Entwicklung am Zentrum für Umweltstrategien der Universität Surrey, glaubt, dass die Konsumgesellschaft wild entschlossen zu sein scheint, auf die Klimakatastrophe zuzusteuern. Das System lässt sich seiner Meinung nach allerdings auch nicht so einfach umbauen. Eine komplette Kehrtwende könnte die Menschheit sogar noch schneller ins Verderben führen. Änderungen in kleinen Schritten reichen aber mit Sicherheit auch nicht. Gar nichts bringt es, sich in eine Art Fatalismus zu flüchten, das heißt, hinzunehmen, dass der Klimawandel unausweichlich, die Welt ungleich ist, sich vielleicht sogar mit dem kommenden gesellschaftlichen Zusammenbruch abzufinden. Der Nachhaltigkeitsexperte hält diese Reaktion zwar für verständlich, auf keinen Fall für konstruktiv, da sie nicht unausweichlich ist. Es gibt immer Alternativen, auch wenn manche Politiker das Gegenteil behaupten.

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Für Cicero liegt das Ziel des Menschen im Jenseits

Die Menschennatur ist laut Cicero Geist, der auf die Gemeinschaft ausgerichtet ist. Geht diese Geistnatur einer Gesellschaft verloren, so löst sich auch die Menschennatur des Menschen auf. Die richtige Vernunft ist für Cicero das wahre Gesetz. Sie stimmt mit der Natur überein, ist auf alle Menschen verteilt, hat festen Bestand und gilt für die Ewigkeit. Es gibt nur einen einigen Lehrer und Herrscher aller Menschen, nämlich Gott. Er hat dieses ewige Gesetz erfunden und wer seinen Befehlen nicht gehorcht, verleugnet sich selbst, da er auf diese Weise die Natur des Menschen verachtet. Cicero vertritt die These, dass das eigentliche Ziel des Menschen im Jenseits liegt.

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Das Grundeinkommen ist keine bequeme Hängematte

Der Unternehmer Götz Werner hat vor 39 Jahren seinen ersten dm-Drogeriemarkt gegründet. Heute kämpft er für eine fairere Einkommensverteilung. Er propagiert das bedingungslose Grundeinkommen für alle Bürger. Eine Folge davon wäre, dass die Löhne für schwere, unattraktive Jobs deutlich steigen würden. Das Grundeinkommen in einer Höhe von 1.500 Euro im Monat wäre der Ersatz für alle anderen Sozialleistungen und an keine Bedingungen und keinen Arbeitswillen verknüpft. Hartz VI würde abgeschafft. Finanzieren will Götz Werner das bedingungslose Grundeinkommen über höhere Konsumsteuern. Die Idee ist nicht neu und hat viele prominente Anhänger. Einer von ihnen ist der amerikanische Ökonom Milton Friedman, der durch das Grundeinkommen die Bürokratie in seiner Heimat abbauen und den Markt entfesseln wollte.

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Philipp Bloms Plädoyer für die radikale Aufklärung

Philipp Blom entführt seine Leser in den Salon des Barons d`Holbach, wo sich wenige Jahre vor dem Ausbruch der Französischen Revolution einige der intelligentesten Denker Europas treffen. Zur illustren Runde gehören unter anderen Denis Diderot, David Hume, Laurence Sterne und Jean-Jacques Rousseau, die über eine zeitgemäße Philosophie diskutieren, die mit den Tabus der Vergangenheit bricht. Ihr Denken will die Religion hinter sich lassen, sich rein auf die Kraft des Verstandes stützen und zugleich den Leidenschaften einen angemessenen Raum zugestehen. Diese radikale Variante der Aufklärung konnte sich bis heute noch nicht in größeren Kreisen der Gesellschaft durchsetzen. Philipp Blom plädiert dafür, diesen aufklärerischen Ansatz der besten Köpfe Europas wieder aufzugreifen, denn er liefert Argumente zu einem vernunftgemäßen Umgang mit der Religion, setzt sich mit den Rollen der Geschlechter auseinander und propagiert die Idee einer wirklich menschlichen Gesellschaft.

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José Ortega Y Gasset erklärt den Rationalismus

Der Relativismus ist für José Ortega Y Gasset ein zweifellos anerkennenswerter Versuch, die wundervolle Schrankenlosigkeit alles Lebendigen zu respektieren. Aber er ist ein Unterfangen, das gescheitert ist. Jeder talentierte Anfänger – sagte Johann Friedrich Herbart – ist ein Skeptiker, aber jeder Skeptiker ist nur ein Novize. Seit der Renaissance ist allerdings in der europäischen Seele eine gegenteilige Tendenz verwurzelt: der Rationalismus. Der Rationalismus verzichtet auf das Leben, um die Wahrheit zu retten. Da die Wahrheit absolut und unveränderlich ist, kann sie nicht einzelnen Menschen zukommen, da diese wankelmütig und bestechlich sind.

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Richard David Precht denkt über die Intelligenz nach

Der Bestsellerautor und Philosoph Richard David Precht erklärt, was die menschliche Intelligenz von der eines klugen Tieres unterscheidet. Er sagt: „Die Reflexionen, zu denen Menschen in der Lage sind, erreichen ein Niveau, das es im Tierreich nicht annähernd gibt.“ Bei den Tieren gibt es seiner Meinung nach zwar Ansätze zur Moralfähigkeit, zu Lug und Trug und List und Taktik, aber es gibt keine Tiere, die eine Rechtssprechung entwickelt haben oder ethische Maxime aufstellen können. Die Möglichkeit, sich zu sich selbst in ein Verhältnis zu setzen ist mit der Sprache und der Fähigkeit zur Abstraktion verbunden. Der Mensch kann über Dinge sprechen, die es nicht gibt, während ein Tier niemals die Zukunft in Worten vorwegnehmen kann.

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Rüdiger Safranskis Liebe zu Arthur Schopenhauer

Mit seiner Biographie über Arthur Schopenhauer erklärt Rüdiger Safranski gleichzeitig seine Liebe zur Philosophie. Philosophie bedeutet für ihn mit heißem Herzen über Gott und die Welt nachzudenken. Kombiniert mit dem großen Staunen darüber, dass die Existenz der Dinge und der Menschen über das Nichts gesiegt haben. Im Untertitel nennt Rüdiger Safranski die Zeit in der Arthur Schopenhauer lebte, die wilden Jahre der Philosophie. Zu ihren prägenden Denkern zählt er Immanuel Kant, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Ludwig Feuerbach und den jungen Karl Marx. Rüdiger Safranski, geboren 1945, lebte als Autor und Privatgelehrter in Berlin. Er wurde mit dem Friedrich-Märker-Preis, dem Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik, dem Friedrich-Nietzsche-Preis sowie dem Premio Internazionale Federico Nietzsche ausgezeichnet.

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Die neuen Spielregeln für die Arbeitswelt von morgen

Das Autorenteam Imke Keicher und Kirsten Brühl vertritt die These, dass in der Arbeitswelt gerade ein massiver Umbruch stattfindet, der dennoch vergleichsweise unspektakulär verläuft. Die Menschen können aber die neuen Chancen nutzen, die dieser fundamentale Wandel mit sich bringt, wenn sie ihn verstehen und sich darauf einlassen. Laut Imke Keicher und Kirsten Brühl passiert in der Wirtschaft im Moment folgendes: die Unternehmen stehen unter Innovationszwang, es herrscht ein globaler Wettbewerb um Talente und das Tempo der Veränderungen nimmt stetig zu. Imke Keicher ist Zukunfts- und Trendforscherin des Zukunftsinstituts Kelkheim und selbständige Unternehmensberaterin. Kirsten Brühl arbeitet als Autorin für das Zukunftsinstitut. Die Diplom-Volkswirtin ist daneben selbstständig als Coach und Beraterin tätig.

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Immer mehr Kinder gehen auf Elite-Grundschulen

Zu den Elite-Grundschulen, die sich immer mehr in Deutschland etablieren, zählen auch die „BIP Kreativitätsschulen“. BIP ist die Abkürzung für Begabung, Intelligenz, Persönlichkeit. Die Schulen werben damit, dass 90 Prozent ihrer Schüler den Übergang ins Gymnasium schaffen. Eltern, die ihre Kinder auf Eliteschulen schicken, wollen ihren Nachwuchs vor allem vor der Willkür des staatlichen Schulsystems schützen. Kindertagesstätten, in denen zweisprachig gelehrt wird und die Betreuer Mentoren heißen, haben lange Wartelisten. Ihre Mission lautet, aus den Kindern erfolgreiche, selbstbewusste Menschen zu formen. Privatschulen, die zwei Drittel ihres Unterrichts in Englisch abhalten und die Kinder Schuluniformen tragen, sind auf Jahre ausgebucht.

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Anja Förster & Peter Kreuz plädieren für Veränderung

Anja Förster und Peter Kreuz behaupten in ihrem neuen Buch „Nur Tote bleiben liegen“, dass es für fast jeden Menschen eine Chance gibt sein privates und berufliches Leben in eine Richtung zu entwickeln, die ihn erfüllt. Das Autorenteam schreibt: „Die Veränderung zum Besseren beginnt damit, dass Sie verstehen, wie sich die Spielregeln unserer Wirtschaft grundsätzlich ändern. Und dann diese Veränderung für sich nutzen.“ Was für den einzelnen Menschen gültig ist, gilt laut Anja Förster und Peter Kreuz genauso für Unternehmen und für die Gesellschaft als Ganzes. Aber ohne bedingungslosen Einsatz funktioniert das nicht. Vor allem wer in der Wirtschaft eine führende Position einnehmen möchte, muss Verantwortung übernehmen.

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Die Essayistin und Schriftstellerin Susan Sontag

Susan Sontag war in Amerika ein Star, die Frau mit dem berühmtesten Intellekt ihrer Zeit. In ihrem Werk spiegelt sich ihre Leidenschaft für die europäische Kultur. Obwohl viele ihrer Essays genial waren, gab sie sich nicht mit dem Erfolg in dieser literarischen Gattung zufrieden, sondern wollte immer auch eine erfolgreiche Romanschriftstellerin werden. In ihren Schriften drückt sich der Konflikt der modernen Kunst und des modernen Denkens in größter Genialität aus. Es ist scheinbare Unvereinbarkeit zwischen Ästhetizismus und Moralismus. Manchmal betrachtete Susan Sontag in ihren Essays selbstbezogen die Welt, in den meisten Werken aber kämpfte sie gegen ihre Ungerechtigkeiten und Leiden.

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Der Schlüssel zur Intelligenz ist noch nicht gefunden

Je nach dem Design eines IQ-Tests kann die gemessene Intelligenz völlig unterschiedlich ausfallen. Das ist das große Dilemma der Intelligenzforschung. Fragt man fünf Wissenschaftler, die auf diesem Gebiet forschen, nach einer Definition von Intelligenz, so bekommt man fünf verschiedene Antworten. Für die einen ist Intelligenz die Fähigkeit, komplizierte Aufgaben rasch zu lösen, andere definieren Intelligenz über die Stärke des Abstraktionsvermögens. Wieder andere Forscher legen bei der Intelligenz Wert auf soziale und emotionale Fähigkeiten. Das sind alles Teilwahrheiten, das Rätsel der Intelligenz ist noch nicht vollständig gelöst. Weder Psychologen, Soziologen noch Hirnforscher haben bis heute schlüssig beweisen können, warum der eine Mensch einen besonders hohen IQ besitzt, während der andere immer ein Normalgeist bleibt.

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Tiere empfinden Mitgefühl und spenden Trost

Der Kognitionsbiologe Thomas Bugnyar von der Universität Wien beobachtete zwei Jahre lang, wie Raben nach einem Streit mit dem Unterlegenen umgehen. Seine Forschungsergebnisse veröffentlichte er vor kurzem in der Wissenschaftszeitschrift PlosOne. Er schrieb, dass sich dritte, nicht am Kampf beteiligte Raben, um den besiegten Vogel kümmerten. Mit dem Phänomen der tröstenden Tiere haben sich im vergangen Jahrzehnt immer mehr Forscher beschäftigt. Nicht nur Rabenvögel und Primaten zeigen Mitgefühl mit den Verlierern, sondern auch Hunde, Wölfe und Bärenmakaken. Die Wolfsexpertin Elisabetta Palagi vom Naturgeschichtlichen Museum in Pisa sagt: „Dass unterschiedliche Tiere ein derart ähnliches Konfliktlösungsmuster zeigen, ist erstaunlich und faszinierend.“

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Ingeborg Bachmann war eine literarische Kultfigur

Ingeborg Bachmann war ein Superstar in der Literaturszene in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Ihr mysteriöser Feuertod hat ihren Mythos nur noch verstärkt. Darin ähnelt sie James Dean, der nach seinem Unfalltod zu einem Heros der Filmgeschichte aufstieg. Für Heinrich Böll war die tragische Dichterin nichts weiter als ein Mädchen, für die Feministinnen ein Vermächtnis der Literatur der Frauen. Inzwischen ist die Legende der Ingeborg Bachmann bei der weiblichen Ästhetik und Identität angelangt. Bei den Meinungen, die über Ingeborg Bachmann kursieren, ist nur eine von Dauer – wer früh stirbt, bleibt ewig jung.

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Der amerikanische Schriftsteller James Ellroy

James Ellroy, der amerikanische Thrillerautor, behauptet, dass den größten Einfluss auf sein literarisches Werk nicht die Literatur ausgeübt hat, sondern das unergründlichste Genie, das die Zivilisation oder Gott je hervorgebracht hat, der Komponist Ludwig van Beethoven. Der Autor liebt die symphonische Musik des neunzehnten und auch des frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Lange Romane und Filme schätzt er mehr als kurze. Es gibt ein Buch, das er immer wieder liest, „Verdammt in alle Ewigkeit“, den Roman von James Jones über das Leben der Soldaten in Hawaii vor dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor.

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Cicero stellt die Gemeinschaft über das Individuum

Cicero preist den Menschen als Gemeinschaftswesen. Der Mensch bildet mit anderen Menschen eine Gesellschaft, nicht deswegen, weil er sich als einzelner schwach fühlt, sondern weil ihm eine natürliche Geselligkeit angeboren ist. Das Menschengeschlecht ist einfach nicht einzeln lebend oder einzelgängerisch. Die rationale Natur des Menschen verbindet die Individuen untereinander zur Gemeinschaft in der Sprache und der Gestaltung des Lebens. Über das Lebensnotwendige hinaus will der Mensch laut Cicero sein Glück mehren und nach der Wahrheit und dem Sinn des Lebens fragen.

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Die Eigenschaften eines guten Journalisten

Die Medien werden oft als die vierte Macht im Staat beschrieben. Das  ist nicht falsch. Denn eine Demokratie ist auf gute Journalisten angewiesen, die sich großes Können und ein umfassendes Wissen erworben haben. Nur sie sind in der Lage, aus der Informationslawine das Wichtige für den Leser herauszufiltern und die Mächtigen in der Politik zu beobachten und Fehlentwicklungen und politische Affären aufzudecken. Die Arbeit des Journalisten ist kein reiner Begabungsberuf, aber wenn eine gewisse Begabung für das Schreiben vorhanden ist, umso besser.

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Richard David Precht: "Das Wichtigste ist die Liebe"

Romantik bedeutet für Richard David Precht die Gefühle von Leidenschaft und Geborgenheit zusammenzubringen und sie auf einen einzigen Partner zu projizieren. Nach Möglichkeit sollte dieser Zustand bis ans Ende des Lebens anhalten. Romantische Gefühle gab es schon bei Ovid. Allerdings ist Richard David Precht der Ansicht, dass die Vorstellungswelt, die der Mensch des 21. Jahrhunderts mit der Romantik verbindet, ihren Ursprung eher in den Herzschmerz-Romanen des 18. Jahrhunderts findet. Der Einfluss der deutschen Frühromantik wird seiner Meinung nach überschätzt. Der heutige Mensch liebt nicht nach dem Vorbild eines Novalis.

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Die Regeln fürs Investment gelten auch fürs Leben

Das Buch „Investmentregeln fürs Leben“ von Jim Rogers ist die Quintessenz seiner Lebenserfahrung. Für ihn sind finanzieller Erfolg und materielle Sicherheit die Basis für ein gelungenes, glückliches und zufriedenes Leben. Die Grundlagen für alles was in seinem Leben folgen sollte, legten die Ratschläge seines Vaters – arbeite fleißig, denke selbst nach und tue anderen nicht Unrecht. Jim Rogers hofft, dass Eltern dieses Buch ihren Kindern schenken und umgekehrt, denn viele der Lektionen, die er gelernt hat, gelten nicht nur für junge Leute, sondern auch für jeden Erwachsenen. Ein Beispiel lautet: „Hinterfrage alles, folge niemals der breiten Masse und hüte dich vor Jungs.“

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