Die Jagd auf Meeresbewohner zeichnet höchste Intensität aus

Eine Folge der hohen agrarischen Produktivität in modernen Gesellschaften ist, dass das Jagen von Landtieren – die saisonale Erlegung bestimmter Wildvögel und wild lebender Säugetiere – in allen Überflussgesellschaften zu einer nur noch randständigen Ernährungsquelle geworden ist. Vaclav Smil ergänzt: „Im südlich der Sahara gelegenen Afrika wird noch mehr Wildbret gegessen, das meist aus illegaler Jagd stammt, aber angesichts einer rasch zunehmenden Bevölkerung ist die Jagd auch dort nicht mehr die Hauptquelle für tierisches Protein.“ Ganz anders bei der Jagd nach Meeresbewohnern: Sie ist nie zuvor auf breiterer Front und mit höherer Intensität betrieben worden als heute: Riesige Fischereiflotten – das Spektrum reicht von schwimmenden Fischfabriken bis zu morschen Kleinbooten – suchen die Weltmeere nach Fischen und Krustentieren ab. Vaclav Smil ist Professor Emeritus für Umweltwissenschaften an der University of Manitoba. Er hat unter anderem das Grundlagenwerk „Energy and Civilization“ geschrieben.

Weiterlesen