Die Kunst in Italien erreichte mit Michelangelo seinen Gipfel

Für Giorgio Vasari (1511 – 1574) ging der Aufschwung der Künste seit drei Jahrhunderten allein von Italien aus. Volker Reinhardt weiß: „Mit seinen Lebensbeschreibungen der wichtigsten italienischen Architekten, Bildhauer und Maler begründete Vasari eine theoretisch fundierte Kunstgeschichte, die ganz auf Italien fixiert war.“ Mit dem Werk Michelangelos erreichte die Entwicklung für ihn ihren einsamen Gipfel. Einflüsse von außen spielen in seiner Darstellung keine wesentliche Rolle. Mitbringsel aus dem Norden konnten zwar kurzfristig Aufsehen erregen, hatten aber keine nachhaltigen Wirkungen. Das gilt etwa für den Altar, den Tommaso Portinari, der Filialleiter der Medici-Bank in Brügge, um die Mitte der 1470er Jahre von Hugo van der Goes malen und in Florenz ausstellen ließ. Er blieb dem Geschmack Italiens auf die Dauer zu fremd. Volker Reinhardt ist Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Fribourg. Er gehört international zu den führenden Italien-Historikern.

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Humanisten betrachteten das Mittelalter als dunkles Zeitalter

Peter Burke weiß: „Im Arabischen heißt die vorislamische Epoche das „Zeitalter der Unwissenheit“. In der Renaissance bezeichneten die Humanisten das von ihnen erstmals als solches abgegrenzte Mittelalter als dunkles Zeitalter.“ Im 17. Jahrhundert nannte Lord Clarendon, der Historiker des englischen Bürgerkrieges, die Kirchenväter „helle Lichter, die in sehr dunklen Zeiten aufschienen, Zeiten voller Barbarei und Unwissenheit“. In der Aufklärung wurde Unwissenheit als Stütze des Despotismus, Fanatismus und Aberglaubens angeführt, die in einem Zeitalter des Wissens und der Vernunft allesamt hinweggefegt würden. George Washington meinte zum Beispiel, „die Fundamente unseres Reiches“ seinen „nicht im düsteren Zeitalter der Unwissenheit und des Aberglaubens gelegt worden“. Sechzehn Jahre lehrte Peter Burke an der School of European Studies der University of Sussex. Im Jahr 1978 wechselte er als Professor für Kulturgeschichte nach Cambridge ans Emmanuel College und ist inzwischen emeritiert.

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