Die Geschichte läuft nicht auf ein Happy End zu

In all seinen Schriften zeigte sich Theodor W. Adorno skeptisch gegenüber Philosophien, die harmonische Versöhnung anbieten. Stuart Jeffries erklärt: „So bezweifelte er beispielsweise die Vision des jungen Lukács von einer epischen Ganzheit im antiken Griechenland, Heideggers Vorstellung eines vollendeten Seins, das mittlerweile tragisch in Vergessenheit geraten ist, und Benjamins Glauben an eine vor dem Sündenfall existierende Einheit von Name und Sache.“ In der „Negativen Dialektik“ geht es ihm allerdings nicht hauptsächlich um die Dekonstruktion solcher regressiven Phantasien, sondern um Widerspruch gegen die Vorstellung, dass dialektische historische Prozesse unbedingt ein Ziel haben müssen. Vor allem verwirft er die Idee, dass das geschichtliche Narrativ notwendigerweise auf ein Happy End zulaufe. Stuart Jeffries arbeitete zwanzig Jahre für den „Guardian“, die „Financial Times“ und „Psychologies“.

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