Seit 1971 ist keine Währung mehr durch Edelmetall gedeckt

Papier war jahrhundertelang bloß Anweisung auf Geld: Wechsel, die auf bestimmte Münzbeträge ausgestellt wurden. Geld selbst aber war nur die Münze. Erst als Ende des 17. Jahrhunderts ein privates Konsortium von Kaufleuten die Bank von England gründete, die sich erbot, die Schulden des Königs zu bezahlen, wenn ihr dafür gestattet würde, diese Schulden in Papier darzustellen und unter königlichem Schutz als nationale Banknoten kursieren zu lassen, da entstand das Modell der modernen Zentralbank – mit dem Privileg, nationales Papiergeld zu drucken. Christoph Türcke fügt hinzu: „Zunächst nur so viel, wie Münzen an den König bezahlt worden waren. Papier sollte immer nur Münzen repräsentieren und durch sie gedeckt sein.“ Prof. Dr. Christoph Türcke war bis zu seiner Emeritierung 2014 Professor für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

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Wolfgang Schmidbauer kämpft gegen den Konsumismus

Wolfgang Schmidbauer behauptet in seinem neuen Buch „Das Floß der Medusa“, dass die Häufung der gegenwärtigen Krisen ohne Vorbild in der Geschichte sei. Er zählt dazu den Klimawandel, die Energiekrise, das Chaos in der Geldwirtschaft, den weltweiten Terror sowie das Elend des Millionenheers von Flüchtlingen. Wolfgang Schmidbauer kritisiert, dass die Regierungen der Welt noch immer an der Illusion des grenzenlosen Wachstums festhalten, obwohl es auf der Erde überall lichterloh brennt. Der Autor ist fest davon überzeugt, dass die Menschen sich in den nächsten Jahren in einem bisher noch kaum vorstellbaren Maß, nicht nur mit Katastrophen und Krisen, sondern mit Transformationen beschäftigen müssen. Wolfgang Schmidbauer schlägt vor: „Um in Zukunft sicher zu überleben, müssen die Menschen Gruppen bilden, gemeinsam lernen, neue Allmenden organisieren und verschüttete Begabungen fördern. Wolfgang Schmidbauer arbeitet neben seiner schriftstellerischen Arbeit auch als Lehranalytiker und Paartherapeut in München.

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Die Herrschaft des Geldes muss gezähmt werden

Wilhelm Hankel und Robert Isaak vertreten in ihrem neuen Buch „Geldherrschaft. Ist unser Wohlstand noch zu retten?“ die These, dass der demokratische Kapitalismus, den sie als einen der größten Kräfte der Zivilisation seit Menschengedenken bezeichnen, an den Rand seiner Existenz gedrängt worden ist. Das Autorenduo fordert eine neue Weltwirtschaftsordnung, die nicht länger von der Geldherrschaft und dem Kreditsystem der Banken abhängig ist. Kluge Entscheidungen in der Politik sollen diesen Plan verwirklichen. Der Währungsexperte Wilhelm Hankel und der Wirtschaftswissenschaftler Robert Isaak präsentieren Lösungen, wie die Gelderrschaft zu zähmen und der Kapitalismus zu seiner Rolle als Wachstumsmotor und Innovationsförderer zurückzuführen wäre.

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Thomas von Aquin setzt sich für zinslose Kredite ein

Das Hauptvermächtnis des Denkens von Thomas von Aquin ist sein umfangreiches Werk der „Summa theologica“. Es wurde zur meistzitierten theologischen Quelle nach der Bibel. Im zweiten Buch seines Hauptwerks befasst sich der Gelehrte mit den Problemen der Preisbildung und der Geldwirtschaft. Auch Aristoteles war schon diesen Fragen nachgegangen, hatte sich dabei aber auf den Stadtstaat beschränkt, während Thomas von Aquin eine allgemeine Theorie entwarf. Thomas von Aquin stellt das Problem des Warenaustausches und die Frage nach der Richtigkeit der menschlichen Handlungen auf die gleiche Stufe und fordert, dass beim Handeln mit Gütern beide Seiten, der Käufer wie der Verkäufer, den gleichen Nutzen haben müssen.

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Wesley Clair Mitchell erforscht den Konjunkturzyklus

Der amerikanische Ökonom Wesley Clair Mitchell, der von 1874 bis 1948 lebte, gehört zu den Vätern der Konjunkturforschung. Er wollte nicht mehr und nicht weniger, als die Ökonomie auf einem durch empirische Forschung gesicherten Fundament neu begründen, oder wie er selbst sagte, „die imaginäre Welt der Ökonomie rekonstruieren.“ 43 Jahre lehrte Wesley Clair Mitchell an amerikanischen Hochschulen. Seine Analysen von Konjunkturzyklen erweitere der Wirtschaftswissenschaftler im Laufe der Zeit zu einer umfassenden Untersuchung der Funktionsweise der kapitalistischen Wirtschaft. 1927 erschien sein Hauptwerk: „Der Konjunkturzyklus. Problem und Problemstellung“. Dieses Buch sowie weitere Forschungen zum Konjunkturproblem machten ihn zum international führenden Ökonomen des frühen zwanzigsten Jahrhunderts.

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Georg Simmels Philosophie des Geldes

Georg Simmel würde mit seinen Vorlesungen auch heute noch die größten Vorlesungssäle der Universitäten füllen. Denn er stellte Fragen, die auch heute noch die Gemüter, nicht nur der Studenten, bewegen: Woher kommt die große Geldgier der Menschen? Was treibt Superreiche dazu an, immer größere Vermögen anzuhäufen? Wie wirkt sich der entfesselte Kapitalismus auf die menschliche Psyche aus? Das bedeutendste Werk von Georg Simmel heißt „Philosophie des Geldes“, in dem er beschreibt, wie sich die Geldwirtschaft der Moderne immer mehr verselbständigt und alle anderen Zwecke des Daseins in den Hintergrund verbannt.

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